• Nato-Staaten sagen Ukraine Waffen für vier Milliarden Dollar zu
  • Bundeswehr nimmt Raketenabwehrsystem Arrow 3 in Betrieb
  • Gespräche in Moskau bleiben ohne Annäherung
  • Die Ereignisse von gestern – 2. Dezember 2025
  • Weitere Nachrichten und Podcast

16:45 Uhr | Ukraine verabschiedet Kriegshaushalt für 2026

Das ukrainische Parlament verabschiedet den Haushalt für das Jahr 2026. Rund 27,2 Prozent des Bruttoinlandsprodukts sollen in die Armee sowie in die Produktion und den Kauf von Waffen fließen, sagte Finanzminister Serhij Martschenko. Die Opposition kritisierte den Entwurf und forderte höhere Löhne für Soldaten. (Quelle: Reuters)

16:40 Uhr | Nato-Staaten sagen Ukraine Waffen für vier Milliarden Dollar zu

Zwei Drittel der Nato-Mitgliedstaaten haben der Ukraine über eine Prioritätenliste (Purl) Waffen im Wert von über vier Milliarden Dollar zugesagt. Das sagte Nato-Generalsekretär Mark Rutte nach einem Treffen der Außenminister in Brüssel. Mit Australien und Neuseeland beteiligten sich zudem erstmals auch Partnerländer an den Zusagen. (Quelle: Reuters)

16:34 Uhr | Kretschmer: EU-Beschluss zu russischem Gas Fehlentscheidung

Sachsens Regierungschef Michael Kretschmer (CDU) hält den Beschluss der EU zum kompletten Verzicht auf russisches Erdgas für unverständlich. Er halte das für eine Fehlentscheidung, sagte er der Deutschen Pressen-Agentur. Man könne jetzt sehen, dass die Entwicklung in Richtung eines Waffenstillstands und damit hoffentlich in eine neue Zeit gehe. "Warum man jetzt so einen Beschluss fassen muss, verstehe ich nicht". (Quelle: dpa)

16:23 Uhr | Von der Leyen präsentiert Plan zur Nutzung von russischem Geld

EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen hat einen Vorschlag zur Nutzung von russischem Staatsvermögen für die Ukraine vorgelegt. Das Konzept sieht vor, in der EU festgesetzte Gelder der Zentralbank für Darlehen in Höhe von bis zu 210 Milliarden Euro an die Ukraine zu verwenden. Deren Finanzbedarf wurde zuletzt allein für die kommenden beiden Jahre auf 135,7 Milliarden Euro geschätzt. Bis Ende 2027 könnten nach Kommissionsangaben bis zu 90 Milliarden Euro aus dem sogenannten Reparationsdarlehen kommen. (Quelle: dpa)

12:45 Uhr | Ungarn gegen Ausstieg aus russischen Energieimporten

Ungarn lehnt den EU-Beschluss zum Ausstieg aus russischen Energieimporten ab. Es sei unmöglich, die Vorlage umzusetzen, da sie die Energiesicherheit Ungarns gefährde, sagte Außenminister Peter Szijjarto. Er kündigte eine Klage zusammen mit der Slowakei vor dem Europäischen Gerichtshof an, sobald der Beschluss finalisiert sei. Die EU hatte sich zuvor auf einen schrittweisen Ausstieg aus russischem Gas bis Ende 2027 verständigt. (Quelle: Reuters)

11:35 Uhr | Nato-Länder kündigen weitere Ukraine-Hilfen an

Mehrere Nato-Länder haben den Kauf weiterer Waffenpakete aus den USA für die Ukraine angekündigt. Neben der Ankündigung von Bundesaußenminister Johann Wadephul, die Ukraine weiter militärisch zu unterstützen, haben weitere Länder Militärhilfen zugesagt. Wadephul sagte, zusammen mit Norwegen, Polen, den Niederlanden und Kanada sollten so rund eine Milliarde Dollar investiert werden, unter anderem in den Kauf von Patriot-Lenkflugkörpern für die ukrainische Luftabwehr.

Heute treffen sich die Nato-Außenminister in Brüssel. Bei dem Termin soll über die jüngsten Bemühungen der USA um ein Ende des Ukraine-Kriegs gesprochen werden. Dazu werden auch der ukrainische Außenminister Andrij Sybiha und der ukrainische Chefunterhändler Rustem Umjerow erwartet. Seine Teilnahme abgesagt hat US-Außenminister Marco Rubio. (Quelle: AFP, Reuters)

10:08 Uhr | Raketenabwehrsystem Arrow 3 startet in erster Stufe

Die Bundeswehr nimmt ab heute Schritt für Schritt das neue Flugabwehrsystem Arrow 3 in Betrieb. Auf dem Fliegerhorst Holzdorf in Sachsen-Anhalt werden dazu erste Geräte aktiviert. Vollständig einsatzbereit ist Arrow 3 dann 2030. Mit dem System kann die Bundeswehr anfliegende Raketen in einer Höhe bis über 100 Kilometer zerstören. Das komplette System besteht aus dem Gefechtsstand, Radarsensoren, Startgeräten mit Lenkflugkörpern und weiteren Peripherie-Geräten.

Die israelische Technik war als Reaktion auf die Bedrohung durch Russland beschafft worden. Die Bundeswehr investiert 3,6 Milliarden Euro in das System, das erstmals außerhalb Israels in Position gebracht wird. Der Luftwaffenstützpunkt Schönewalde/Holzdorf ist dabei der erste von drei geplanten Arrow-Standorten. (Quelle: dpa)

08:50 Uhr | Wadephul: Weitere Militärhilfe für Ukraine

Deutschland stellt der Ukraine weitere Militärhilfe im Wert von 200 Millionen Dollar (rund 170 Millionen Euro) zur Verfügung. Das teilte Außenminister Johann Wadephul vor seiner Abreise zu einem Treffen der Nato-Außenminister in Brüssel mit. Die Mittel sollten über die im August gestartete Purl-Initiative fließen, bei der europäische Staaten den Kauf von US-Waffen für die Ukraine finanzieren.

Wadephul kündigte zudem an, dass Deutschland zusätzliche 25 Millionen Euro für das "Comprehensive Assistance Package" in den Nato-Treuhandfonds einzahlen will. Damit solle sichergestellt werden, dass "die ukrainischen Soldatinnen und Soldaten gerade jetzt, bei Eis und Schnee an der Front, mit der nötigen Winterausrüstung ausgestattet und medizinisch ausreichend versorgt sind". (Quelle: Reuters)

07:45 Uhr | Ukrainische Drohnen treffen Öldepots in Russland

Bei einem ukrainischen Drohnenangriff in der südwestrussischen Region Tambow ist nach Angaben der örtlichen Behörden ein Feuer in einem Öldepot ausgebrochen. Regionalgouverneur Jewgeni Perwyschow teilte über Telegram mit, Feuerwehr und Sicherheitskräfte seien umgehend am Einsatzort eingetroffen. Auch in der benachbarten Region Woronesch westlich davon traf es ein Öldepot. Das teilte der Gouverneur Alexander Gussew mit. Seinen Angaben nach ist dadurch kein Feuer ausgebrochen. Auch habe es durch die Drohnenangriffe keine Verletzten gegeben. Dem russischen Verteidigungsministerium zufolge wurden in der Nacht landesweit 102 ukrainische Drohnen abgefangen und zerstört. Die Ukraine hat sich noch nicht dazu geäußert.

Die Ukraine hatte zuletzt mehrfach russische Ölanlagen attackiert, um die Treibstoffversorgung der Invasionstruppen zu stören und die Einnahmequellen der Führung in Moskau zur Finanzierung ihres Angriffskriegs zu schwächen. (Quelle: Reuters, dpa)

03:05 Uhr | EU einigt sich auf vollständigen Ausstieg aus russischem Gas bis Ende 2027

Die EU will sich spätestens bis zum 1. November 2027 vollständig von russischem Erdgas unabhängig machen. Darauf haben sich Vertreter der Mitgliedstaaten und des Europaparlaments verständigt. Der Import über langfristige Verträge soll gestoppt, Flüssigerdgas (LNG) bereits ab Januar 2027 verboten werden, im Zuge des 19. Sanktionspakets. Für Binnenstaaten sind Übergangsfristen von zwei Monaten vorgesehen.

Für russisches Öl, das noch in die Slowakei und nach Ungarn fließt, soll 2026 ein Ausstiegsplan folgen. Die Vereinbarung schafft nach Aussagen aus Brüssel dauerhafte rechtliche Grundlagen, um Umgehungen zu verhindern und mehr Versorgungssicherheit zu schaffen. Eine Notfallklausel erlaubt Ausnahmen bei akuten Engpässen.

Trotz bestehender Sanktionen hatte die EU 2024 noch 52 Milliarden Kubikmeter Gas aus Russland importiert. Brüssel sieht aber keine Gefahr für Verbraucher: Die Versorgung sei gesichert, alternative Anbieter verfügbar. Die Einigung muss noch formal bestätigt werden. (Quelle: dpa)

01:51 Uhr | Gespräche in Moskau ohne Ergebnis

Das Treffen zwischen Russlands Präsident Wladimir Putin und US-Sondergesandtem Steve Witkoff in Moskau hat keinen Durchbruch im Ukraine-Krieg gebracht. Nach Angaben von Kreml-Berater Juri Uschakow wurden zwar "nützliche und konstruktive" Gespräche geführt, in der Schlüsselfrage – der Zukunft der von Russland besetzten Gebiete – gebe es aber weiterhin keine Kompromisslösung. Uschakow erklärte, die Parteien seien "nicht weiter vom Frieden entfernt, aber auch nicht näher an einer Lösung".

An den Gesprächen im Kreml nahm auch der Schwiegersohn von US-Präsident Donald Trump, Jared Kushner, teil. Witkoff und Kushner wollen nun zunächst Trump informieren, ehe es neue Gespräche mit Moskau geben soll. Weitere Treffen – auch mit einer ukrainischen Delegation in Brüssel – sind demnach in Vorbereitung.

Sowohl Witkoff als auch Kushner stehen für den Teil der US-Administration, der auf eine schnelle Wiederaufnahme der Wirtschaftsbeziehungen zu Russland setzt. Kiew betonte unterdessen erneut, dass ein dauerhafter Frieden nur unter Einbeziehung der Ukraine selbst möglich sei. (Quellen: Reuters, dpa, AFP)

01:07 Uhr | Selenskyj warnt vor nachlassendem US-Interesse an Friedensprozess

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat sich besorgt über ein mögliches Nachlassen des US-Engagements im Friedensprozess geäußert. Auf einer Pressekonferenz in Dublin sagte Selenskyj: "Ja, ich habe Angst. Wenn jemand von unseren Verbündeten müde ist, habe ich Angst." Russland wolle gezielt die Aufmerksamkeit der USA von der Ukraine ablenken, so Selenskyj. (Quelle: Reuters)

00:34 Uhr | Trump nennt Ukraine-Krieg "Chaos"

US-Präsident Donald Trump hat den Krieg in der Ukraine kurz vor Beginn amerikanisch-russischer Friedensgespräche in Moskau als "Chaos" bezeichnet. Zum Auftakt seiner letzten Kabinettssitzung des Jahres sprach Trump von einer schwierigen Lage. (Quelle: Reuters)

00:05 Uhr | Die Ereignisse gestern – 2. Dezember 2025

Der russische Präsident Wladimir Putin hat in Moskau den US-Sondergesandten Steve Witkoff empfangen. Auf russischen TV-Bildern war zu sehen, dass auch Jared Kushner, Schwiegersohn und Berater des US-Präsidenten Donald Trump, anwesend war. Thema war der US-Plan für ein mögliches Ende des Ukraine-Kriegs. Kurz zuvor warf Präsident Putin europäischen Staaten vor, die US-Bemühungen zu behindern, weil sie sich weigerten, Grenzverschiebungen in Europa zu akzeptieren. Zugleich drohte er für den Fall einer Eskalation mit militärischer Bereitschaft gegenüber Europa. Russland sei im Fall eines Angriffs auf einen Krieg mit Europa vorbereitet.

Der Sprecher des russischen Präsidenten, Dmitri Peskow, teilte mit, Generalstabschef Waleri Gerassimow habe Präsident Putin über die Einnahme der Städte Pokrowsk und Wowtschansk informiert. Unabhängige Bestätigungen liegen nicht vor.

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj widersprach. Eine kämpfende Einheit teilte der Nachrichtenagentur Reuters mit, sie halte weiterhin den nördlichen Teil von Pokrowsk und führe im Süden Angriffe durch. Das ukrainische Verteidigungsministerium berichtete von 43 russischen Angriffen im Gebiet.

Beobachter melden, dass russische Truppen mit kleinen Infanteriegruppen vorgingen, um befestigte Stellungen zu umgehen. Ein Fall von Pokrowsk würde auch Myrnograd gefährden und Russland dem Ziel näher bringen, den gesamten Donbass zu kontrollieren. Für die Ukraine wäre es die größte militärische Niederlage seit Awdijiwka.

Der deutsche Bundesinnenminister Alexander Dobrindt stellte eine neue Bundespolizei-Einheit zur Abwehr von Drohnen vor. Sie soll Drohnen aufspüren, abfangen oder abschießen und wird an Flughäfen, in Berlin und an sicherheitsrelevanten Standorten stationiert. In Ausnahmefällen soll auch die Bundeswehr Drohnen unschädlich machen dürfen. Hintergrund ist ein deutlicher Anstieg von Drohnensichtungen seit Beginn des russischen Angriffskriegs.

00:00 Uhr | Ukraine-News am Mittwoch, 3. Dezember 2025

Guten Tag! In unseren Ukraine-News halten wir Sie weiterhin über die Entwicklungen im Krieg gegen die Ukraine auf dem aktuellen Stand. Alle wichtigen Nachrichten dazu erscheinen hier im Laufe des Tages.

Die Berichterstattung über den Russland-Ukraine-Krieg ist komplex. Angaben zu Kriegsverlauf, Beschuss und Opfern durch offizielle Stellen der russischen und der ukrainischen Konfliktparteien können in der aktuellen Lage nicht unmittelbar von unabhängiger Stelle überprüft werden. Es gibt eine Vielzahl von Medienvertretern vor Ort, darunter auch unabhängige Journalisten aus verschiedenen Ländern. Bei der Bewertung von Informationen sind verschiedene Quellen und eine kritische Haltung unerlässlich, um ein möglichst umfassendes Bild zu erhalten. Alles das berücksichtigt der MDR in seinen Berichten über den Russland-Ukraine-Krieg.

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