- Bundeswehr nimmt Raketenabwehrsystem Arrow 3 in Betrieb
- Wadephul: 200-Millionen-Hilfe für Ukraine
- Ukrainische Drohnen treffen Öldepots in Russland
- Gespräche in Moskau bleiben ohne Annäherung
- Die Ereignisse von gestern – 2. Dezember 2025
- Weitere Nachrichten und Podcast
10:08 Uhr | Raketenabwehrsystem Arrow 3 startet in erster Stufe
Die Bundeswehr nimmt ab heute Schritt für Schritt das neue Flugabwehrsystem Arrow 3 in Betrieb. Auf dem Fliegerhorst Holzdorf in Sachsen-Anhalt werden dazu erste Geräte aktiviert. Vollständig einsatzbereit ist Arrow 3 dann 2030. Mit dem System kann die Bundeswehr anfliegende Raketen in einer Höhe bis über 100 Kilometer zerstören. Das komplette System besteht aus dem Gefechtsstand, Radarsensoren, Startgeräten mit Lenkflugkörpern und weiteren Peripherie-Geräten.
Die israelische Technik war als Reaktion auf die Bedrohung durch Russland beschafft worden. Die Bundeswehr investiert 3,6 Milliarden Euro in das System, das erstmals außerhalb Israels in Position gebracht wird. Der Luftwaffenstützpunkt Schönewalde/Holzdorf ist dabei der erste von drei geplanten Arrow-Standorten. (Quelle: dpa)
08:50 Uhr | Wadephul: Weitere Militärhilfe für Ukraine
Deutschland stellt der Ukraine weitere Militärhilfe im Wert von 200 Millionen Dollar (rund 170 Millionen Euro) zur Verfügung. Das teilte Außenminister Johann Wadephul vor seiner Abreise zu einem Treffen der Nato-Außenminister in Brüssel mit. Die Mittel sollten über die im August gestartete Purl-Initiative fließen, bei der europäische Staaten den Kauf von US-Waffen für die Ukraine finanzieren.
Wadephul kündigte zudem an, dass Deutschland zusätzliche 25 Millionen Euro für das "Comprehensive Assistance Package" in den Nato-Treuhandfonds einzahlen will. Damit solle sichergestellt werden, dass "die ukrainischen Soldatinnen und Soldaten gerade jetzt, bei Eis und Schnee an der Front, mit der nötigen Winterausrüstung ausgestattet und medizinisch ausreichend versorgt sind". (Quelle: Reuters)
07:45 Uhr | Ukrainische Drohnen treffen Öldepots in Russland
Bei einem ukrainischen Drohnenangriff in der südwestrussischen Region Tambow ist nach Angaben der örtlichen Behörden ein Feuer in einem Öldepot ausgebrochen. Regionalgouverneur Jewgeni Perwyschow teilte über Telegram mit, Feuerwehr und Sicherheitskräfte seien umgehend am Einsatzort eingetroffen. Auch in der benachbarten Region Woronesch westlich davon traf es ein Öldepot. Das teilte der Gouverneur Alexander Gussew mit. Seinen Angaben nach ist dadurch kein Feuer ausgebrochen. Auch habe es durch die Drohnenangriffe keine Verletzten gegeben. Dem russischen Verteidigungsministerium zufolge wurden in der Nacht landesweit 102 ukrainische Drohnen abgefangen und zerstört. Die Ukraine hat sich noch nicht dazu geäußert.
Die Ukraine hatte zuletzt mehrfach russische Ölanlagen attackiert, um die Treibstoffversorgung der Invasionstruppen zu stören und die Einnahmequellen der Führung in Moskau zur Finanzierung ihres Angriffskriegs zu schwächen. (Quelle: Reuters, dpa)
03:05 Uhr | EU einigt sich auf vollständigen Ausstieg aus russischem Gas bis Ende 2027
Die EU will sich spätestens bis zum 1. November 2027 vollständig von russischem Erdgas unabhängig machen. Darauf haben sich Vertreter der Mitgliedstaaten und des Europaparlaments verständigt. Der Import über langfristige Verträge soll gestoppt, Flüssigerdgas (LNG) bereits ab Januar 2027 verboten werden, im Zuge des 19. Sanktionspakets. Für Binnenstaaten sind Übergangsfristen von zwei Monaten vorgesehen.
Für russisches Öl, das noch in die Slowakei und nach Ungarn fließt, soll 2026 ein Ausstiegsplan folgen. Die Vereinbarung schafft nach Aussagen aus Brüssel dauerhafte rechtliche Grundlagen, um Umgehungen zu verhindern und mehr Versorgungssicherheit zu schaffen. Eine Notfallklausel erlaubt Ausnahmen bei akuten Engpässen.
Trotz bestehender Sanktionen hatte die EU 2024 noch 52 Milliarden Kubikmeter Gas aus Russland importiert. Brüssel sieht aber keine Gefahr für Verbraucher: Die Versorgung sei gesichert, alternative Anbieter verfügbar. Die Einigung muss noch formal bestätigt werden. (Quelle: dpa)
01:51 Uhr | Gespräche in Moskau ohne Ergebnis
Das Treffen zwischen Russlands Präsident Wladimir Putin und US-Sondergesandtem Steve Witkoff in Moskau hat keinen Durchbruch im Ukraine-Krieg gebracht. Nach Angaben von Kreml-Berater Juri Uschakow wurden zwar "nützliche und konstruktive" Gespräche geführt, in der Schlüsselfrage – der Zukunft der von Russland besetzten Gebiete – gebe es aber weiterhin keine Kompromisslösung. Uschakow erklärte, die Parteien seien "nicht weiter vom Frieden entfernt, aber auch nicht näher an einer Lösung".
An den Gesprächen im Kreml nahm auch der Schwiegersohn von US-Präsident Donald Trump, Jared Kushner, teil. Witkoff und Kushner wollen nun zunächst Trump informieren, ehe es neue Gespräche mit Moskau geben soll. Weitere Treffen – auch mit einer ukrainischen Delegation in Brüssel – sind demnach in Vorbereitung.
Sowohl Witkoff als auch Kushner stehen für den Teil der US-Administration, der auf eine schnelle Wiederaufnahme der Wirtschaftsbeziehungen zu Russland setzt. Kiew betonte unterdessen erneut, dass ein dauerhafter Frieden nur unter Einbeziehung der Ukraine selbst möglich sei. (Quellen: Reuters, dpa, AFP)
01:07 Uhr | Selenskyj warnt vor nachlassendem US-Interesse an Friedensprozess
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat sich besorgt über ein mögliches Nachlassen des US-Engagements im Friedensprozess geäußert. Auf einer Pressekonferenz in Dublin sagte Selenskyj: "Ja, ich habe Angst. Wenn jemand von unseren Verbündeten müde ist, habe ich Angst." Russland wolle gezielt die Aufmerksamkeit der USA von der Ukraine ablenken, so Selenskyj. (Quelle: Reuters)
00:34 Uhr | Trump nennt Ukraine-Krieg "Chaos"
US-Präsident Donald Trump hat den Krieg in der Ukraine kurz vor Beginn amerikanisch-russischer Friedensgespräche in Moskau als "Chaos" bezeichnet. Zum Auftakt seiner letzten Kabinettssitzung des Jahres sprach Trump von einer schwierigen Lage. (Quelle: Reuters)
00:05 Uhr | Die Ereignisse gestern – 2. Dezember 2025
Der russische Präsident Wladimir Putin hat in Moskau den US-Sondergesandten Steve Witkoff empfangen. Auf russischen TV-Bildern war zu sehen, dass auch Jared Kushner, Schwiegersohn und Berater des US-Präsidenten Donald Trump, anwesend war. Thema war der US-Plan für ein mögliches Ende des Ukraine-Kriegs. Kurz zuvor warf Präsident Putin europäischen Staaten vor, die US-Bemühungen zu behindern, weil sie sich weigerten, Grenzverschiebungen in Europa zu akzeptieren. Zugleich drohte er für den Fall einer Eskalation mit militärischer Bereitschaft gegenüber Europa. Russland sei im Fall eines Angriffs auf einen Krieg mit Europa vorbereitet.
Der Sprecher des russischen Präsidenten, Dmitri Peskow, teilte mit, Generalstabschef Waleri Gerassimow habe Präsident Putin über die angebliche Einnahme der Städte Pokrowsk und Wowtschansk informiert. Unabhängige Bestätigungen liegen nicht vor. Putin bezeichnete die angebliche Einnahme von Pokrowsk als wichtigen Erfolg.
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj widersprach. Eine kämpfende Einheit teilte der Nachrichtenagentur Reuters mit, sie halte weiterhin den nördlichen Teil von Pokrowsk und führe im Süden Angriffe durch. Das ukrainische Verteidigungsministerium berichtete von 43 russischen Angriffen im Gebiet.
Beobachter melden, dass russische Truppen mit kleinen Infanteriegruppen vorgingen, um befestigte Stellungen zu umgehen. Ein Fall von Pokrowsk würde auch Myrnograd gefährden und Russland dem Ziel näher bringen, den gesamten Donbass zu kontrollieren. Für die Ukraine wäre es die größte militärische Niederlage seit Awdijiwka.
Der deutsche Bundesinnenminister Alexander Dobrindt stellte eine neue Bundespolizei-Einheit zur Abwehr von Drohnen vor. Sie soll Drohnen aufspüren, abfangen oder abschießen und wird an Flughäfen, in Berlin und an sicherheitsrelevanten Standorten stationiert. In Ausnahmefällen soll auch die Bundeswehr Drohnen unschädlich machen dürfen. Hintergrund ist ein deutlicher Anstieg von Drohnensichtungen seit Beginn des russischen Angriffskriegs.
00:00 Uhr | Ukraine-News am Mittwoch, 3. Dezember 2025
Guten Tag! In unseren Ukraine-News halten wir Sie weiterhin über die Entwicklungen im Krieg gegen die Ukraine auf dem aktuellen Stand. Alle wichtigen Nachrichten dazu erscheinen hier im Laufe des Tages.
Die Berichterstattung über den Russland-Ukraine-Krieg ist komplex. Angaben zu Kriegsverlauf, Beschuss und Opfern durch offizielle Stellen der russischen und der ukrainischen Konfliktparteien können in der aktuellen Lage nicht unmittelbar von unabhängiger Stelle überprüft werden. Es gibt eine Vielzahl von Medienvertretern vor Ort, darunter auch unabhängige Journalisten aus verschiedenen Ländern. Bei der Bewertung von Informationen sind verschiedene Quellen und eine kritische Haltung unerlässlich, um ein möglichst umfassendes Bild zu erhalten. Alles das berücksichtigt der MDR in seinen Berichten über den Russland-Ukraine-Krieg.
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