- Kreml spricht von "Befreiung" zweier Städte
- Selenskyj fordert direkten Austausch mit Trump
- Wadephul sieht schwierige Zugeständnisse auf Kiew zukommen
- Die Ereignisse von gestern – 1. Dezember 2025
- Weitere Nachrichten und Podcast
02:38 Uhr | Russland meldet Einnahme von Pokrowsk und Wowtschansk – Ukraine widerspricht
Russland hat nach eigenen Angaben die seit Monaten schwer umkämpften Städte Pokrowsk in der Region Donezk sowie Wowtschansk in der Region Charkiw eingenommen. Wie Kremlsprecher Dmitri Peskow mitteilte, informierte Generalstabschef Waleri Gerassimow Präsident Wladimir Putin über die "Befreiung" beider Städte. Unabhängige Bestätigungen gibt es bislang nicht.
Putin bezeichnete die Einnahme Pokrowsks als "wichtigen Erfolg" für weitere Offensiven. Die Stadt gilt als logistisch bedeutender Knotenpunkt für die ukrainische Armee und wird in russischen Medien als "Tor nach Donezk" bezeichnet. Beobachter sehen den Zeitpunkt der russischen Erfolgsmeldung auch im Zusammenhang mit dem für Dienstag geplanten Besuch des US-Sondergesandten Steve Witkoff in Moskau.
Die Ukraine hat bislang keine Einnahme Pokrowsks bestätigt. Präsident Wolodymyr Selenskyj sprach zuletzt von schweren Kämpfen. Das Verteidigungsministerium in Kiew meldete am Montag 43 russische Angriffe in dem Gebiet. Laut Berichten ukrainischer Medien versuchten Spezialeinheiten bis zuletzt, den russischen Vormarsch zu stoppen.
Die russischen Truppen sollen in Pokrowsk laut ukrainischen und westlichen Beobachtern mit einer neuen Taktik operiert haben: Kleine Infanteriegruppen umgingen gezielt befestigte Stellungen, während auf größere Panzervorstöße verzichtet wurde – auch wegen der Gefahr durch ukrainische Drohnenangriffe.
Mit einem vollständigen Fall Pokrowsks wären auch weitere Städte wie Myrnograd gefährdet. Zudem würde Russland dem Ziel näherkommen, den gesamten Donbass unter Kontrolle zu bringen – ein zentrales Kriegsziel des Kremls. Der ukrainische Nachschub für die Verteidigungslinien in Kramatorsk und Slowjansk könnte dadurch empfindlich gestört werden.
Die Einnahme von Pokrowsk wäre laut Beobachtern die größte militärische Niederlage Kiews seit dem Verlust von Awdijiwka im Februar – auch politisch ein Rückschlag für Selenskyj, der zuletzt auf internationale Verhandlungen mit westlicher Unterstützung gesetzt hatte. (Quellen: dpa, Reuters, AFP)
01:57 Uhr | Selenskyj fordert direktes Gespräch mit Trump
Nach neuen Verhandlungen zwischen ukrainischen und US-amerikanischen Unterhändlern hat der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj ein direktes Gespräch mit US-Präsident Donald Trump gefordert. Es gebe noch "Schlüsselthemen" zu klären, sagte Selenskyj in Paris. Zugleich warnte er, Russland dürfe nicht den Eindruck gewinnen, "für den Krieg belohnt zu werden". Der ukrainische Chefunterhändler Rustem Umerow zeigte sich nach den Gesprächen in Florida zuversichtlich. Auch die US-Regierung sprach von einer "sehr optimistischen" Atmosphäre. (Quelle: AFP)
01:36 Uhr | Wadephul: Ukraine womöglich zu Zugeständnissen gezwungen
Bundesaußenminister Johann Wadephul (CDU) hält im Ringen um ein Kriegsende in der Ukraine schmerzhafte Zugeständnisse für möglich. "Das wird für die Ukraine ohne Frage ein außerordentlich schwieriger Prozess, an dessen Ende eine Volksabstimmung stehen könnte", sagte er der "Neuen Osnabrücker Zeitung". Die ukrainische Bevölkerung müsse dann entscheiden, ob sie etwaige Bedingungen – darunter mögliche Gebietsverluste – akzeptiere.
Wadephul betonte, es sei Aufgabe der Diplomatie, tragfähige Kompromisse zu erarbeiten – auch wenn diese schmerzhaft seien. Chancen auf eine Waffenruhe seien derzeit so hoch wie nie, vorausgesetzt, Kiew erhalte Sicherheitsgarantien gegen neue russische Angriffe. Dabei komme den USA eine Schlüsselrolle zu. (Quelle: AFP)
01:14 Uhr | Macron und Trump beraten über Sicherheitsgarantien für Ukraine
Frankreichs Präsident Emmanuel Macron hat in einem Telefonat mit US-Präsident Donald Trump die zentrale Bedeutung von Sicherheitsgarantien für die Ukraine betont. Wie der Élysée-Palast mitteilte, unterstrich Macron, dass ein möglicher Friedensvertrag mit Russland langfristige Schutzmechanismen enthalten müsse, um eine erneute russische Invasion zu verhindern. Die Ukraine fordert seit längerem verbindliche Zusagen des Westens für ihre Sicherheit. (Quelle: Reuters)
00:48 Uhr | Nobelpreisträger fordern Einbindung politischer Gefangener in Friedensgespräche
In einem offenen Brief fordern 16 Nobelpreisträger – darunter Friedensnobelpreisträger Dmitri Muratow, Jose Ramos-Horta und Maria Ressa sowie Literaturnobelpreisträgerin Swetlana Alexijewitsch – die Freilassung politischer Gefangener als Teil möglicher Friedensverhandlungen zum Ukrainekrieg.
Der Appell richtet sich an Russlands Präsident Wladimir Putin, US-Präsident Donald Trump, den ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj und die EU. In Russland seien über 1.000 Menschen aus politischen Gründen inhaftiert. Muratow, Chefredakteur der "Nowaja Gaseta", warnte: "Menschen sterben in den Gefängnissen – sie müssen gerettet werden." (Quelle: Reuters)
00:26 Uhr | Erdogan warnt nach Drohnenangriffen auf Tanker im Schwarzen Meer
Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan hat die jüngsten Drohnenangriffe auf zwei Tankschiffe im Schwarzen Meer als "besorgniserregende Eskalation" verurteilt. Die Attacken gefährdeten nicht nur die Schifffahrt, sondern auch Umwelt und Menschenleben in der türkischen Wirtschaftszone, sagte Erdogan in Ankara. Die Türkei werde "die nötigen Warnungen an die betroffenen Parteien aussprechen".
Am Freitag waren vor der türkischen Küste die Tanker Virat und Kairos beschossen worden. Beide Schiffe fuhren unter der Flagge Gambias und sollen nach ukrainischer Darstellung zur russischen Schattenflotte gehören, die unter Umgehung westlicher Sanktionen Öl transportiert. Nach Angaben aus Kiew wurden bei dem Angriff modernisierte Marinedrohnen eingesetzt. Die Virat wurde nach Angaben der Türkei am Samstag erneut getroffen.
Die Türkei brachte nach eigenen Angaben insgesamt 45 Seeleute in Sicherheit. Beide Schiffe seien leer auf dem Weg zum russischen Hafen Noworossijsk gewesen. (Quelle: AFP)
00:05 Uhr | Die Ereignisse gestern – 1. Dezember 2025
Laut Berechnungen auf Basis von ISW-Daten gewann Russland im November rund 701 Quadratkilometer hinzu. Ende November kontrollierte die russische Armee damit etwa 19,3 Prozent des ukrainischen Staatsgebiets. Rund sieben Prozent davon standen bereits vor der Invasion 2022 unter russischer Kontrolle.
US-Präsident Donald Trump sprach nach Gesprächen mit der Ukraine in Florida von einer guten Chance auf einen möglichen Deal. Auch der ukrainische Delegationsleiter Rustem Umjerow sprach von Fortschritten, betonte aber offenen Klärungsbedarf. Trumps Sondergesandter Steve Witkoff soll diese Woche Präsident Wladimir Putin treffen und reist laut US-Medien nach Moskau.
EU-Außenbeauftragte Kaja Kallas warnte davor, die Ukraine zu Zugeständnissen zu drängen. Druck müsse auf Russland ausgeübt werden. Sie sprach von einer möglichen entscheidenden Woche für die Diplomatie, verwies aber darauf, dass die Ukraine gemeinsam mit Europa mit starker Position verhandeln könne.
Bundeskanzler Friedrich Merz und Polens Regierungschef Donald Tusk stärkten bei Gesprächen in Berlin ihre sicherheitspolitische Zusammenarbeit. Beide lehnen einen Frieden zu Russlands Bedingungen ab. Deutschland und Polen wollen in der EU darauf drängen, eingefrorene russische Vermögenswerte zu nutzen, um den Druck auf Moskau zu erhöhen.
00:00 Uhr | Ukraine-News am Dienstag, 2. Dezember 2025
Guten Tag! In unseren Ukraine-News halten wir Sie weiterhin über die Entwicklungen im Krieg gegen die Ukraine auf dem aktuellen Stand. Alle wichtigen Nachrichten dazu erscheinen hier im Laufe des Tages.
Die Berichterstattung über den Russland-Ukraine-Krieg ist komplex. Angaben zu Kriegsverlauf, Beschuss und Opfern durch offizielle Stellen der russischen und der ukrainischen Konfliktparteien können in der aktuellen Lage nicht unmittelbar von unabhängiger Stelle überprüft werden. Es gibt eine Vielzahl von Medienvertretern vor Ort, darunter auch unabhängige Journalisten aus verschiedenen Ländern. Bei der Bewertung von Informationen sind verschiedene Quellen und eine kritische Haltung unerlässlich, um ein möglichst umfassendes Bild zu erhalten. Alles das berücksichtigt der MDR in seinen Berichten über den Russland-Ukraine-Krieg.
Haftungsausschluss: Das Urheberrecht dieses Artikels liegt bei seinem ursprünglichen Autor. Der Zweck dieses Artikels besteht in der erneuten Veröffentlichung zu ausschließlich Informationszwecken und stellt keine Anlageberatung dar. Sollten dennoch Verstöße vorliegen, nehmen Sie bitte umgehend Kontakt mit uns auf. Korrektur Oder wir werden Maßnahmen zur Löschung ergreifen. Danke