- US-Institut meldet russisches Vorrücken ins Zentrum von Pokrowsk
- Tote und Verletzte bei nächtlichem russischen Angriff auf Kiew
- Ukraine meldet Rückeroberung der Ortschaft Torske bei Lyman
- Wadephul betont Einigkeit der Ukraine-Partner
- Weitere Nachrichten und Podcast zum Ukraine-Krieg
18:00 Uhr | US-Institut meldet russisches Vorrücken ins Zentrum von Pokrowsk
Die russischen Streitkräfte rücken nach Angaben des US-Instituts für Kriegsstudien (ISW) weiter in Pokrowsk vor. Wie das ISW in seinem jüngsten Update berichtet, deutet am 23. und 24. Oktober veröffentlichtes geolokalisiertes Filmmaterial darauf hin, dass die russischen Truppen kürzlich in Zentral- und West-Pokrowsk vorgerückt sind und Stellungen entlang der Pokrowsker Eisenbahnlinie eingenommen haben. Die genaue Kontur der Frontlinie in und um die Stadt bleibe aber unklar, so der ISW-Bericht.
Russische Panzerhaubitze Malka 2S7M feuert auf ukrainische Stellungen im Sektor Pokrowsk, 16. Oktober 2025.Bildrechte: IMAGO / SNAUnterdessen meldete die russische Nachrichtenagentur TASS am Samstagmittag unter Verweis auf eine "Quelle aus russischen Verteidigungskreisen", dass die "Verteidigung der ukrainischen Armee im Süden und Südosten" von Pokrowsk (russisch: Krasnoarmejsk) zusammengebrochen sei. Russische Truppen würden einen Brückenkopf in diesem Frontgebiet ausbauen. Eine offizielle Bestätigung für diese Behauptung gab es weder von der russischen, noch von der ukrainischen Armeeführung. Die ukrainische Open-Source-Online-Karte DeepStateMap kennzeichnete das Pokrowsker Stadtgebiet südwestlich der Bahnlinie am Samstag als umkämpfte "Grauzone".
Am Freitag hatte das einflussreiche ukrainische Nachrichtenportal "Ukrajinska Prawda" unter Berufung auf ukrainische Soldaten vor Ort berichtet, dass sich die Lage er ukrainischen Truppen um die Städte Pokrowsk und Myrnohrad weiter verschlechtert habe. Ukrainische Positionen auf Karten seien teils nicht mehr existent oder nur mit verwundeten Soldaten besetzt. Sollte Pokrowsk fallen, sei ein Rückzug aus Myrnohrad nicht mehr möglich, so die "Ukrajinska Prawda". (Quellen: ISW, TASS, dpa)
15:34 Uhr | Moskaus Sondergesandter sieht diplomatische Lösung nahe
Der russische Sondergesandte für die Gespräche mit der Trump-Administration Kirill Dmitrijew sieht eine diplomatische Lösung im Ukraine-Krieg nahe. Dmitrijew sagte dem US-Sender CNN: "Ich glaube, Russland und die USA und die Ukraine sind tatsächlich ziemlich nah an einer diplomatischen Lösung." Worin sich sein Optimismus begründet, sagte er nicht. Er lobte aber den ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj für dessen Aussage, die derzeitige Frontlinie als Basis für eine Friedenslösung zu akzeptieren. Bisher habe Kiew stets den Rückzug der russischen Truppen hinter die Grenzen gefordert, daher sei dies ein großer Fortschritt, meinte Dmitrijew.
Zu welchem Entgegenkommen Moskau bereit ist, verriet Dmitrijew nicht. Vielmehr beharrte er darauf, dass US-Präsident Donald Trump Russland nicht unter Druck setzen dürfe, wenn er zu Verhandlungsergebnissen kommen wolle. Die Ablehnung einer Waffenruhe begründete Russlands Sondergesandter erneut mit dem Argument, dass Kiew die Feuerpause für eine Wiederbewaffnung und Umgruppierung seiner Kräfte nutzen könne. Russland sei an einer endgültigen Friedenslösung gelegen und nicht nur an einem zeitweisen Waffenstillstand. (Quelle: dpa)
Update 13:49 Uhr | Russischer Angriff auf Kiew: Zwei Tote, 13 Verletzte gemeldet
Bei einem russischen Angriff auf Kiew sind nach ukrainischen Angaben inzwischen zwei Menschen gestorben und 13 weitere verletzt worden. Zuvor war von einem Toten und zehn Verletzten die Rede. Ministerpräsidentin Julija Swyrydenko erklärte auf X, die Angriffe richteten sich erneut gegen zivile und energiebezogene Infrastruktur. Russland versuche damit, mit dem Einsetzen des Winters eine humanitäre Katastrophe in der Ukraine herbeizuführen. (Quelle: Reuters)
13:42 Uhr | Wirtschaftsministerin Reiche erlebt russischen Luftangriff in Kiew
Bei einem russischen Luftangriff auf Kiew in der Nacht musste auch die deutsche Wirtschaftsministerin Katherina Reiche in den Schutzkeller. Für sie sei es ein bedrückendes Erlebnis gewesen, für die Ukrainer leider trauriger Alltag, erklärte sie auf einer Pressekonferenz. "Es zeigte mir in dieser Nacht noch einmal sehr eindrücklich, dass die Attacken Russlands auf die ukrainische Bevölkerung darauf zielen, sie zu zermürben." Bei dem Angriff kamen mindestens zwei Menschen ums Leben, zwölf weitere wurden verletzt.
Reiche war am Freitag mit einer Wirtschaftsdelegation zu einem mehrtägigen Besuch in der Ukraine eingetroffen. Die Attacken auf Strom- und Wärmeversorgung kurz vor der Heizperiode seien eine große Gefahr, betonte die CDU-Politikerin. Deutschland werde die Ukraine beim Wiederaufbau der zerstörten Energieinfrastruktur unterstützen und das Land nicht im Stich lassen. (Quelle: dpa)
11:45 Uhr | Gouverneur: Staudamm in Belgorod nach ukrainischem Beschuss beschädigt
In der russischen Grenzregion Belgorod ist laut örtlichen Behörden ein Staudamm durch ukrainischen Beschuss beschädigt worden. Regionalgouverneur Wjatscheslaw Gladkow teilte auf Telegram mit, wiederholte Angriffe könnten zu Überschwemmungen führen. Bewohner zweier angrenzender Ortschaften seien daher aufgefordert worden, ihre Häuser zu verlassen und vorübergehend in Notunterkünften unterzukommen. Eine Reaktion aus Kiew lag zunächst nicht vor. Die an die Ukraine grenzende Region Belgorod war bereits mehrfach Ziel von Angriffen ukrainischer Streitkräfte. (Quelle: Reuters)
Update 09:12 Uhr | Tote und Verletzte bei nächtlichem russischen Angriff auf Kiew
Bei einem nächtlichen russischen Angriff auf die ukrainische Hauptstadt Kiew ist nach Angaben der örtlichen Behörden ein Mensch getötet worden. Zehn weitere seien verletzt worden, teilte der Leiter der Kiewer Militärverwaltung, Tymur Tkachenko, auf dem Kurznachrichtendienst Telegram mit. Demnach kam es zu mehreren Bränden, außerdem wurde ein Kindergarten beschädigt. Die ukrainische Luftwaffe erklärte, landesweit seien vier von neun Raketen und 50 von 62 Drohnen abgeschossen worden. Insgesamt hätten fünf Raketen und zwölf Drohnen an elf Standorten im Land Ziele getroffen. (Quelle: Reuters)
08:37 Uhr | Ukraine meldet Rückeroberung der Ortschaft Torske bei Lyman
Das ukrainische Militär hat nach eigenen Angaben die strategisch wichtige Ortschaft Torske nahe der Stadt Lyman zurückerobert. Bei der Erstürmung seien bis zu 100 russische Soldaten getötet worden, teilte der Generalstab in Kiew mit. Es gebe zudem Gefangene, hieß es in der über Telegram verbreiteten Mitteilung. Die ukrainische Flagge sei wieder in Torske gehisst worden. Unabhängige Bestätigungen für diese Angaben liegen bislang nicht vor.
Bildrechte: IMAGO / Anadolu AgencyTorske liegt im Norden der Region Donezk. Vor Beginn des russischen Angriffskriegs lebten dort mehr als 1.000 Menschen, inzwischen ist der Ort weitgehend zerstört. Nach russischer Besetzung kurz nach Kriegsbeginn hatten ukrainische Truppen Torske im Herbst 2022 zunächst zurückerobert, bevor es später erneut unter russische Kontrolle geriet. (Quelle: dpa)
07:55 Uhr | Tote und Verletzte bei russischen Angriffen auf Region Dnipropetrowsk
Bei russischen Angriffen in der ostukrainischen Region Dnipropetrowsk sind nach Behördenangaben mindestens zwei Menschen ums Leben gekommen. Sieben weitere Personen seien durch Drohnen- und Raketenbeschuss verletzt worden, teilte der Chef der regionalen Militärverwaltung, Wladyslaw Gaiwanenko, am Samstag im Onlinedienst Telegram mit. Es seien Brände ausgebrochen, hieß es weiter. Zudem wurden demnach Wohnhäuser, ein Geschäft und ein Auto beschädigt. (Quelle: AFP)
07:06 Uhr | Trump will bei Treffen mit Xi Chinas Unterstützung im Umgang mit Russland
US-Präsident Donald Trump hat China aufgefordert, die USA im Umgang mit Russland zu unterstützen. Auf dem Flug in der Präsidentenmaschine Air Force One sagte er nach Angaben von Reportern, er wünsche sich, dass China den Vereinigten Staaten in dieser Frage "aushilft". Wie ein Mitarbeiter der US-Regierung mitteilte, soll Trump bei seinem Treffen mit dem chinesischen Präsidenten Xi Jinping in der kommenden Woche ausschließlich über Handel, Exportkontrollen und Chinas Käufe von russischem Öl sprechen. Von US-Seite gebe es demnach keine Absicht, andere Themen anzuschneiden. (Quelle: Reuters)
04:54 Uhr | Russland greift erneut Kiew mit Raketen an – mehrere Verletzte
Das russische Militär hat in der Nacht erneut ballistische Raketen auf Kiew abgefeuert. Nach Angaben von Bürgermeister Vitali Klitschko wurden mindestens sechs Menschen verletzt, mehrere Gebäude im Osten der Hauptstadt gerieten in Brand. Nach inoffiziellen Informationen waren erneut Heizkraftwerke Ziel der Attacke. Kurzzeitig wurde in der gesamten Ukraine Luftalarm ausgelöst, da der Abschuss einer Mittelstreckenrakete befürchtet wurde. (Quelle: dpa)
02:20 Uhr | Russischer Gesandter: USA, Ukraine und Russland kurz vor diplomatischer Lösung
Nach Einschätzung des russischen Sondergesandten Kirill Dmitriew stehen die USA, die Ukraine und Russland kurz vor einer diplomatischen Lösung des seit mehr als drei Jahren andauernden Krieges. "Es ist ein großer Schritt von Präsident Selenskyj, bereits anzuerkennen, dass es um Frontlinien geht. Seine frühere Position war, dass Russland vollständig abziehen sollte", sagte Dmitriew in einem Interview mit CNN. "Ich denke, wir sind einer diplomatischen Lösung, die ausgearbeitet werden kann, ziemlich nahe."
Dmitriew, Sonderbeauftragter von Kremlchef Wladimir Putin für Investitionen und wirtschaftliche Zusammenarbeit, deutete zudem an, dass ein Treffen zwischen US-Präsident Donald Trump und Putin "wahrscheinlich zu einem späteren Zeitpunkt" stattfinden werde. (Quelle: Reuters)
00:12 Uhr | Wadephul bekräftigt Entschlossenheit der Ukraine-Unterstützer
Außenminister Johann Wadephul (CDU) hat nach dem Treffen der "Koalition der Willigen" in London die Geschlossenheit der Ukraine-Partner betont. "Wir stehen felsenfest an der Seite der Ukraine", schrieb Wadephul auf X. Man werde nicht nachlassen, "bis Putin ernsthaft verhandelt und seinen völkerrechtswidrigen Krieg beendet".
Wadephul erklärte, die täglichen Angriffe auf zivile Ziele zeigten die Bedeutung anhaltender Unterstützung. Man habe mit den Partnern beraten, wie der Druck auf Russland weiter erhöht werden könne. Das neue 19. EU-Sanktionspaket sei dabei "ein gutes Mittel, um Russlands Kriegskasse empfindlich zu treffen".
Die Koalition der Willigen umfasst rund 30 vor allem europäische Staaten; Deutschland, Frankreich und Großbritannien führen das Bündnis an. (Quelle: AFP)
00:08 Uhr | Polen verurteilt drei Ukrainer wegen Sabotage im Auftrag Russlands
Ein Gericht in Warschau hat drei ukrainische Staatsbürger wegen Sabotage für russische Geheimdienste zu Haftstrafen zwischen einem Jahr und fünfeinhalb Jahren verurteilt. Laut Staatsanwaltschaft gehörten sie einer Gruppe an, die im Auftrag Moskaus Brände in EU-Ländern legte, um die Bevölkerung einzuschüchtern.
Der Brand eines Warschauer Einkaufszentrums im Mai 2024 soll auf die Täter zurückgehen. Die Gruppe war demnach in Polen, Litauen, Lettland, der Ukraine und Russland aktiv.
Seit Kriegsbeginn wurden in Polen 55 mutmaßliche russische Agenten festgenommen. Als Reaktion schränkte Warschau die Bewegungsfreiheit russischer Diplomaten ein und schloss zwei Konsulate. (Quelle: AFP)
00:05 Uhr | Die Ereignisse gestern – 24. Oktober 2025
Bundeswirtschaftsministerin Katharina Reiche (CDU) hat der Ukraine bei einem Besuch in Kiew beim Wiederaufbau ihrer Energie-Infrastruktur weitere Hilfe zugesichert. Deutschland trägt bereits ein Drittel der 390 Millionen Euro des Ukraine-Energiehilfsfonds. Zusätzlich wurden 30 Millionen Euro für Investitionen zugesagt – mit Aussicht auf mehr.
Großbritanniens Premierminister Keir Starmer drängt auf die Freigabe eingefrorener russischer Vermögenswerte zur Finanzierung der ukrainischen Verteidigung. Beim Treffen der "Koalition der Willigen" in London forderte er zudem, die Lieferung von Waffen mit größerer Reichweite zu intensivieren. Dabei ging es konkret auch um US-amerikanische Tomahawk-Marschflugkörper.
Die Situation der ukrainischen Truppen bei Pokrowsk und Myrnohrad (Gebiet Donezk) hat sich weiter verschärft. Laut "Ukrajinska Prawda" sind russische Kräfte bereits in Pokrowsk präsent – mindestens 250 Soldaten, wahrscheinlich mehr. Die ukrainischen Stellungen gelten teils als verloren oder nur notdürftig gehalten.
Gründe sind laut Bericht ein gravierender Personalmangel sowie russische Überlegenheit bei Drohneneinsätzen. Dadurch werden Versorgungslinien und Evakuierungen zunehmend unmöglich. Auch in Myrnohrad dringen russische Einheiten vor. Sollte Pokrowsk fallen, wäre ein Rückzug aus Myrnohrad nicht mehr möglich. Beide Städte sind seit Monaten umkämpft und stehen kurz vor einer Einkesselung.
00:00 Uhr | Ukraine-News am Samstag, 25. Oktober 2025
Guten Tag! In unseren Ukraine-News halten wir Sie weiterhin über die Entwicklungen im Krieg in der Ukraine auf dem aktuellen Stand. Alle wichtigen Nachrichten dazu erscheinen hier im Laufe des Tages.
Die Berichterstattung über den Russland-Ukraine-Krieg ist komplex. Angaben zu Kriegsverlauf, Beschuss und Opfern durch offizielle Stellen der russischen und der ukrainischen Konfliktparteien können in der aktuellen Lage nicht unmittelbar von unabhängiger Stelle überprüft werden. Es gibt eine Vielzahl von Medienvertretern vor Ort, darunter auch unabhängige Journalisten aus verschiedenen Ländern. Bei der Bewertung von Informationen sind verschiedene Quellen und eine kritische Haltung unerlässlich, um ein möglichst umfassendes Bild zu erhalten. Alles das berücksichtigt der MDR in seinen Berichten über den Russland-Ukraine-Krieg.
Haftungsausschluss: Das Urheberrecht dieses Artikels liegt bei seinem ursprünglichen Autor. Der Zweck dieses Artikels besteht in der erneuten Veröffentlichung zu ausschließlich Informationszwecken und stellt keine Anlageberatung dar. Sollten dennoch Verstöße vorliegen, nehmen Sie bitte umgehend Kontakt mit uns auf. Korrektur Oder wir werden Maßnahmen zur Löschung ergreifen. Danke