• Russland steigt aus der europäischen Anti-Folter-Konvention aus
  • Russland will Satelliteninternet nach Starlink-Vorbild starten
  • Beschuss nahe Atomkraftwerk Saporischschja
  • EU will früher raus aus Russlands Energie
  • Weitere Nachrichten und Podcast zum Ukraine-Krieg

16:05 Uhr | Russland verlässt Anti-Folter-Konvention

Das russische Parlament hat einstimmig für den Austritt Russlands aus der europäischen Anti-Folter-Konvention gestimmt. Das teilte die Staatsduma in Moskau mit. Die "Europäische Konvention zur Verhütung von Folter und unmenschlicher oder erniedrigender Behandlung oder Strafe" verpflichtet alle Vertragsstaaten dazu, internationalen Delegationen den Zutritt zu Haftanstalten zu gewähren. Die 1987 in Straßburg vereinbarte Konvention galt seit 1998 in Russland.

Das Europäische Komitee zur Verhütung von Folter hatte die russischen Behörden zuletzt im November gerügt, weil sie keine Informationen zum plötzlichen Tod von Alexej Nawalny übermittelt und keine Kontrollbesuche ermöglicht hätten. Die Ukraine wirft Russland Folter von Kriegsgefangenen vor. Die Witwe des russischen Oppositionellen Nawalny, Julia Nawalnaja, beschuldigte am Mittwoch den Kreml, ihren Ehemann vergiftet und getötet zu haben. (Quelle: kna)

15:32 Uhr | Dänemark will erstmals Präzisionswaffen zur Abschreckung kaufen

Dänemark will angesichts der Bedrohung durch Russland erstmals Langstrecken-Präzisionswaffen kaufen. Die Beschaffung der Waffen sei ein "Paradigmenwechsel in der dänischen Verteidigungspolitik", sagte Regierungschefin Mette Frederiksen. Mit dem Kauf der Langstrecken-Präzisionswaffen solle eine "glaubwürdige Abschreckung" erreicht werden.

Verteidigungsminister Troels Lund Poulsen erklärte zudem, Dänemark plane den Kauf von Drohnen oder Raketen, die einige Nato-Verbündete bereits besitzen oder gerade anschaffen. Sein Ministerium werde nun prüfen, welche Waffen für die Bedürfnisse des Landes am besten geeignet seien. (Quelle: AFP)

13:37 Uhr | EU-Parlament eröffnet dauerhaft Vertretung in Kiew

Das Europaparlament eröffnet dauerhaft ein Verbindungsbüro in Kiew. Damit soll das Parlament Präsenz zeigen, den Austausch mit der Ukraine vertiefen und "jeden Tag an Ihrer Seite arbeiten", sagte EU-Parlamentspräsidentin Roberta Metsola bei einer Rede im ukrainischen Parlament. "Wir sind hier bei Euch, und wir werden hier bleiben", betonte sie. 

Zudem sagte Metsola, dass der Druck auf Russland aufrechterhalten werde. "Wir gehen davon aus, dass das 19. Sanktionspaket sehr bald verabschiedet wird." Man werde sich schneller von russischem Gas und russischem Öl lösen und gegen eine noch immer operierende Schattenflotte vorgehen, so die Malteserin. (Quelle: dpa)

12:30 Uhr | Generaldebatte im Bundestag: Merz wirft Putin Mord vor

In der Generaldebatte des Bundestages hat Bundeskanzler Friedrich Merz Russlands Präsident Wladimir Putin die gezielte Destabilisierung Deutschlands und Europas vorgeworfen. "Putin testet längst die Grenzen, er sabotiert. Er spioniert, er mordet, er versucht zu verunsichern. Russland will unsere Gesellschaften destabilisieren", sagte der CDU-Vorsitzende.

Merz warnte zudem vor möglichen Folgen eines von Russland diktierten Friedens in der Ukraine. Das würde den russischen Präsidenten Wladimir Putin nur ermutigen, "sich sein nächstes Ziel zu suchen". (Quellen: dpa, Reuters)

11:35 Uhr | Kiew: Polen schutzlos bei massiver Drohnenattacke Russlands

Europa ist nach Einschätzung des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj derzeit nicht für einen Krieg mit Russland gerüstet. Dies habe der jüngste Vorfall mit russischen Drohnen über Polen gezeigt, sagte Selenskyj in einem Interview mit dem britischen Sender Sky. "Sie (die Polen) können ihre Bevölkerung nicht schützen, wenn es einen massiven Angriff gibt", sagte Selenskyj.

Der ukrainische Staatschef verglich dabei den Vorfall in Polen mit dem bislang massivsten russischen Angriff auf die Ukraine. Die Ukrainer hätten mehr als 700 der über 800 von Russland eingesetzten Flugobjekte abgewehrt. Polen sei es hingegen nur gelungen, vier der 19 Drohnen abzuschießen, die in den Luftraum des Landes eingedrungen seien – und dabei hätten sie es noch nicht einmal mit Marschflugkörpern und Raketen zu tun bekommen. Seine Worte seien nicht als Affront gegen Warschau gemeint, betonte Selenskyj. "Sie sind nicht im Krieg, daher ist es klar, dass sie nicht gerüstet sind für solche Sachen." Aber die Ukraine könne den Polen und den Europäern insgesamt bei der Entwicklung ihrer Verteidigungstechnologien und dem Training von Soldaten helfen, da sie kriegsgeschult sei. Kiew brauche aber Geld, um die Entwicklungen umzusetzen. (Quelle: dpa)

11:14 Uhr | Mann in Lettland wegen Vorwurfs der Spionage für Russland festgenommen

In Lettland ist ein Mann wegen des Vorwurfs der Spionage für Russland festgenommen worden. Dem lettischen Staatsbürger werde vorgeworfen, Moskau Informationen über die Standorte und Sicherheitsvorkehrungen der lettischen Armee und ihrer Nato-Verbündeten in dem Baltenstaat geliefert zu haben, erklärte der Geheimdienst des EU- und Nato-Mitglieds. Er habe dem russischen Geheimdienst zudem weitere Informationen übermittelt, "die gegen die nationalen Sicherheitsinteressen Litauens und anderer baltischer Staaten eingesetzt werden könnten". (Quelle: AFP)

09:55 Uhr | Russland will Satelliteninternet nach Starlink-Vorbild starten

Russland will nach eigenen Angaben in Kürze ein eigenes Satelliteninternet nach dem Vorbild des Starlink-Systems des US-Unternehmers Elon Musk starten. Dies kündigt der Chef der russischen Raumfahrtbehörde Roskosmos, Dmitri Bakanow, laut staatlichen Nachrichtenagenturen an. Der von Musks Firma SpaceX betriebene Dienst Starlink bietet Internet über ein Netz von Satelliten an. Er wird vor allem in abgelegenen Gebieten, aber auch in Konfliktzonen genutzt. Auch die von Russland angegriffene Ukraine nutzt Starlink. (Quelle: Reuters)

09:05 Uhr | Stromausfälle durch russischen Drohnenangriff in Kirowohrad

Ein russischer Drohnenangriff hat in der zentralukrainischen Region Kirowohrad Behördenangaben zufolge Stromausfälle und Störungen im Bahnverkehr verursacht. 45 Städte und Ortschaften seien teilweise von der Stromversorgung abgeschnitten worden, teilte Regionalgouverneur Andrij Raikowytsch mit. Auch einige Wohnhäuser seien beschädigt worden. Verletzte gab es nach Angaben der Rettungsdienste nicht.

Vize-Ministerpräsident Oleksij Kuleba zufolge zielte der Angriff auf Umspannwerke, die das Schienennetz mit Strom versorgen. Russlands Ziel sei es, den Personen- und Güterverkehr zum Erliegen zu bringen und so die Bevölkerung und die ukrainische Wirtschaft unter Druck zu setzen. Die staatliche Bahngesellschaft setzte laut Kuleba mehr als 20 Reservelokomotiven ein. (Quelle: Reuters)

04:46 Uhr | Beschuss nahe Atomkraftwerk Saporischschja

Nahe dem ukrainischen Atomkraftwerk Saporischschja hat es nach Angaben der Internationalen Atomenergiebehörde Beschuss gegeben. IAEA-Generaldirektor Rafael Grossi erklärte, es habe zwar keine Opfer oder Schäden gegeben, der Vorfall zeige aber erneut die ständige Gefahr für die nukleare Sicherheit. Ein Team der Behörde vor Ort habe Einschläge gehört und Rauch an drei Stellen beobachtet. Die Granaten schlugen den Angaben zufolge rund 400 Meter von einem Dieseltanklager außerhalb des Kraftwerksgeländes ein. (Quelle: Reuters)

00:34 Uhr | Von der Leyen kündigt schnelleren Ausstieg aus russischen Energieimporten an

EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen hat nach einem Telefonat mit US-Präsident Donald Trump eine Initiative für einen beschleunigten Stopp aller europäischen Öl- und Gasimporte aus Russland angekündigt. Russlands Kriegswirtschaft werde durch Einnahmen aus fossilen Brennstoffen gestützt und finanziere das Blutvergießen in der Ukraine, erklärte von der Leyen in sozialen Netzwerken.

Sie kündigte zudem an, die EU-Kommission werde in Kürze Vorschläge für ein 19. Sanktionspaket gegen Russland vorlegen. Geplant seien Maßnahmen gegen Banken, den Energiesektor und die Nutzung von Kryptowährungen zur Umgehung bestehender Strafmaßnahmen.

Bisher sieht die EU-Strategie vor, russisches Öl bis 2027 und Gas bis 2028 vollständig zu ersetzen. Details zu einem möglichen früheren Ausstiegsdatum nannte von der Leyen nicht. Ob eine beschleunigte Abkehr auch US-Präsident Trump zufriedenstellen würde, ist offen. Er hatte schärfere US-Sanktionen zuletzt an die Bedingung geknüpft, dass alle Nato-Verbündeten den Kauf von russischem Öl einstellen. (Quelle: dpa, Reuters, AFP)

00:05 Uhr | Die Ereignisse gestern – 16. September 2025

In Warschau hat der polnische Staatsschutz eine Drohne über dem Regierungsviertel abgeschossen. Das Flugobjekt flog laut Premierminister Donald Tusk auch über das Schloss Belvedere, den Sitz des Präsidenten. Zwei belarussische Staatsbürger wurden festgenommen, die Polizei ermittelt. Der Vorfall folgt auf eine Serie russischer Drohnenflüge über Nato-Gebiet in der Vorwoche.

In der Ukraine kamen bei russischen Angriffen zwei Zivilisten ums Leben: In Saporischschja starb ein Mensch, neun wurden verletzt, darunter ein Kind. In Mykolajiw wurde ein Traktorfahrer bei der Arbeit auf einem Feld getötet.

Das gemeinsame Militärmanöver "Sapad" ("Westen") von Russland und Belarus wurde gestern beendet. Laut dem belarussischen Machthaber Lukaschenko wurden dabei auch Szenarien mit taktischen Atomwaffen geprobt. Eine Bedrohung solle davon aber nicht ausgehen. US-Offiziere beobachteten Teile der Übung, was als diplomatisches Signal gewertet wird.

00:00 Uhr | Ukraine-News am Mittwoch, 17. September 2025

Guten Tag! In unseren Ukraine-News halten wir Sie weiterhin über die Entwicklungen im Krieg in der Ukraine auf dem aktuellen Stand. Alle wichtigen Nachrichten dazu erscheinen hier im Laufe des Tages.

Die Berichterstattung über den Russland-Ukraine-Krieg ist komplex. Angaben zu Kriegsverlauf, Beschuss und Opfern durch offizielle Stellen der russischen und der ukrainischen Konfliktparteien können in der aktuellen Lage nicht unmittelbar von unabhängiger Stelle überprüft werden. Es gibt eine Vielzahl von Medienvertretern vor Ort, darunter auch unabhängige Journalisten aus verschiedenen Ländern. Bei der Bewertung von Informationen sind verschiedene Quellen und eine kritische Haltung unerlässlich, um ein möglichst umfassendes Bild zu erhalten. Alles das berücksichtigt der MDR in seinen Berichten über den Russland-Ukraine-Krieg.

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