Der langjährige Sprecher des militärischen Arms der Hamas, Obeida, ist nach israelischen Angaben getötet worden. Eine offizielle Bestätigung der Hamas steht noch aus. Erneut werden aus dem Gazastreifen Angriffe und Tote gemeldet.

Israels Verteidigungsminister Israel Katz hat den langjährigen Sprecher des militärischen Arms der Hamas, Abu Obeida, für tot erklärt. Israel habe ihn in Gaza "ausgeschaltet", schrieb Katz auf der Plattform X. Er gratuliere der Armee und dem Inlandsgeheimdienst Schin Bet für "die perfekte Ausführung".

Zuvor hatte der israelische Premierminister Benjamin Netanjahu den Angriff auf den Sprecher bestätigt. Das Ergebnis sei noch unklar, sagte er allerdings. "Ich hoffe, dass er nicht mehr unter uns ist." Netanjahu sagte weiter: "Aber ich merke, dass es niemanden gibt, der diese Frage aufseiten der Hamas kommuniziert."

Obeida bei Auftritten stets vermummt

Die militant-islamistische Hamas gab keine Erklärung zu Obeidas Verbleib ab. Aus Hamas-Kreisen hieß es jedoch, Gerüchte über den Tod des Sprechers seien Teil der psychologischen Kriegsführung Israels. Die Öffentlichkeit wurde aufgefordert, diese Gerüchte nicht zu verbreiten.

Abu Obeida gilt als einer der bekanntesten Vertreter der Terrororganisation. Er war seit Jahren regelmäßig in Videobotschaften der Hamas zu sehen und zeigte sich bei Auftritten und Videobotschaften stets vermummt. Seit Beginn des Gaza-Kriegs vor fast zwei Jahren hat Israel bereits zahlreiche ranghohe Hamas-Anführer und Kommandeure getötet, darunter Jihia al-Sinwar, Ismail Hanija und Mohammed Deif.

Armeechef droht Hamas-Anführern im Ausland

Israels Armeechef Ejal Zamir drohte inzwischen, dass Israel mit seinen Angriffen noch nicht fertig sei. Die meisten Hamas-Führer würden sich im Ausland befinden, Israels Militär werde auch zu ihnen vordringen. Seit Beginn des Gaza-Kriegs vor fast zwei Jahren hat Israel bereits zahlreiche ranghohe Hamas-Anführer und Kommandeure im Gazastreifen getötet.

Der höchste Hamas-Führer im Ausland ist derzeit Chalil al-Haja. Er leitet auch die Hamas-Delegation bei den indirekten Verhandlungen mit Israel über eine Waffenruhe. Er hält sich die meiste Zeit im Golfemirat Katar auf. Andere höhere Hamas-Funktionäre im Ausland leben zumeist in Katar oder in der Türkei.

In Israel wurde bislang angenommen, dass Israel keine gezielten Tötungen in Katar durchführen würde, um die Golfstaaten nicht zu verprellen. Aktionen in der Türkei wiederum würden das militärisch starke NATO-Land provozieren, dessen Präsident Recep Tayyip Erdogan gegenüber Israel eine feindselige Haltung einnimmt.

Angriffe im Gazastreifen - Dutzende Tote werden gemeldet

Derweil werden aus dem Gazastreifen weitere israelische Angriffe gemeldet: Israelische Streitkräfte griffen in der Nacht die Vororte von Gaza-Stadt aus der Luft und vom Boden aus an. Dabei soll es Dutzende Tote gegeben haben: Nach Angaben der örtlichen und von der Hamas kontrollierten Gesundheitsbehörden wurden bei den Angriffen mindestens 30 Menschen getötet.

Unter den Toten seien 13 Menschen, die in der Nähe einer Ausgabestelle für Hilfsgüter versucht hätten, an Lebensmittel zu gelangen, teilten die Behörden weiter mit. Ein Sprecher des israelischen Militärs erklärte, die Berichte würden geprüft.

Sicherheitskabinett will über Offensive beraten

In Israel will das Sicherheitskabinett am Abend über die nächsten Schritte der geplanten Offensive zur Einnahme von Gaza-Stadt beraten. Netanjahu hat die Stadt als letzte Bastion der Hamas bezeichnet. Eine umfassende Offensive wird jedoch erst in einigen Wochen erwartet.

Israel plant, die Stadt im Norden des abgeriegelten Küstenstreifens einzunehmen. Schätzungen zufolge halten sich dort noch rund eine Million Menschen auf, die nach dem Willen der israelischen Führung in den Süden des Gebiets umquartiert werden sollen.

Die Chefin des Roten Kreuzes, Mirjana Spoljaric, hatte am Samstag gewarnt, eine Evakuierung der Stadt würde eine massive Vertreibung der Menschen dort auslösen, für deren Aufnahme kein anderes Gebiet im Gazastreifen ausgerüstet sei.

Am Freitag hatte das Militär mitgeteilt, es habe erste Schritte seiner Offensive auf die im Norden des abgeriegelten Gazastreifens gelegene Stadt eingeleitet. Die Armee gehe "mit großer Intensität" in den Außenbezirken der Stadt vor, teilte Armeesprecher Avichai Adraee auf X in arabischer Sprache. Die Rede war von "vorbereitenden Einsätzen". "Wir werden unsere Angriffe verstärken", kündigte der Armeesprecher weiter an. Ziel sei die Freilassung aller aus Israel entführter Geiseln sowie die Zerschlagung der Hamas.

Haftungsausschluss: Das Urheberrecht dieses Artikels liegt bei seinem ursprünglichen Autor. Der Zweck dieses Artikels besteht in der erneuten Veröffentlichung zu ausschließlich Informationszwecken und stellt keine Anlageberatung dar. Sollten dennoch Verstöße vorliegen, nehmen Sie bitte umgehend Kontakt mit uns auf. Korrektur Oder wir werden Maßnahmen zur Löschung ergreifen. Danke