Ein Flugzeug mit EU-Kommissionspräsidentin von der Leyen an Bord ist vor der Landung in Bulgarien von einer GPS-Störung betroffen gewesen. Der Pilot landete mithilfe analoger Karten. Bulgarien vermutet eine Attacke Russlands.
Ein Flugzeug mit EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen an Bord ist mutmaßlich Ziel einer absichtlichen Störung des satellitenbasierten Navigationssystems GPS durch Russland geworden. "Wir können bestätigen, dass es GPS-Jamming gab", sagte eine Sprecherin der Europäischen Kommission in Brüssel über den Vorfall in Bulgarien.
Beim sogenannten GPS-Jamming wird der Empfang des Satellitensignals gestört. Nach Angaben der Sprecherin endete der Zwischenfall glimpflich. Das Flugzeug mit von der Leyen sei sicher gelandet. Bulgarische Behörden hätten die Vermutung geäußert, dass die Störung "auf eine unverhohlene Einmischung Russlands zurückzuführen ist", sagte die Sprecherin.
Pilot nutzte analoge Karten
Nach einem Bericht der Financial Times musste der Jet wegen der Störung allerdings rund eine Stunde länger als geplant in der Luft bleiben. Dann habe der Pilot die Entscheidung getroffen, manuell mithilfe analoger Karten in der Stadt Plowdiw zu landen, hieß es. Plowdiw ist die zweitgrößte bulgarische Stadt. Der Flughafen dort wird vor allem von Low-Cost-Airlines und für Charterflüge benutzt.
Die Sprecherin der EU-Kommission wollte sich zu Details nicht äußern. Sie sagte aber allgemein, die EU-Kommission sei sich bewusst, dass Drohungen und Einschüchterungen ein regelmäßiger Bestandteil von Russlands feindlichem Vorgehen seien. Vorfälle wie dieser stärkten allerdings nur die Entschlossenheit, die Verteidigungsfähigkeiten auszubauen und die Unterstützung für die Ukraine zu verstärken.
EU spricht von etlichen Störaktionen
Von der EU hieß es auch, es sei in den vergangenen Monaten "eine beträchtliche Anzahl solcher Stör- und Täuschungsaktivitäten beobachtet" worden, "insbesondere an Europas Ostflanke". Im Juni hätten 13 EU-Länder der Kommission einen Brief geschrieben, um auf "beinahe tägliche" Vorfälle dieser Art aufmerksam zu machen. Die Kommission arbeite mit verschiedenen Organisationen zusammen, um gegen das GPS-Jamming vorzugehen.
Von der Leyen schließt am Montag eine mehrtägige Reise durch sieben EU-Staaten ab, die an Russland oder Belarus grenzen. Damit wolle sie den Mitgliedsländern "die uneingeschränkte Solidarität der EU" bekunden. In Bulgarien hatte sie am Sonntag unter anderem ein Treffen mit Ministerpräsident Rossen Scheljaskow zu Themen der europäischen Sicherheit und Verteidigung.
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