Im Osten Afghanistans sind bei einem Erdbeben nach ersten Regierungsangaben mehr als 620 Menschen getötet worden. Das Beben der Stärke 6,0 erschütterte eine schwer zugängliche Grenzregion zu Pakistan.

Bei einem Erdbeben im Osten Afghanistans hat es viele Tote gegeben. Inzwischen spricht das Innenministerium von mehr als 620 Menschen, die ums Leben gekommen sind. Dem Rundfunksender RTA zufolge gibt es etwa 1.000 Verletzte.

Laut US-Erdbebenwarte USGS hatte das Erdbeben eine Stärke von 6,0. Demnach ereignete es sich kurz vor Mitternacht (Ortszeit) an der Grenze zu Pakistan in einer Tiefe von acht Kilometern. Zahlreiche Nachbeben erreichten laut USGS eine Stärke von bis zu 5,2.

Das Epizentrum des Bebens lag in der Nähe der Stadt Dschalalabad in der Provinz Nangarhar. Nach Angaben des Sprechers des Gesundheitsministeriums, Scharafat Saman, wurden mehrere Dörfer völlig zerstört. Viele Gebiete hätten noch keine Opferzahlen melden können. "Die Zahl der Toten und Verletzten ist hoch, aber da das Gebiet schwer zugänglich ist, sind unsere Teams noch im Einsatz", so der Sprecher. Medizinische Teams aus Kunar, Nangarhar und der Hauptstadt Kabul seien in dem Gebiet eingetroffen.

Dschalalabad ist ein wichtiger Grenzübergang zu Pakistan und eine geschäftige Handelsstadt. Nach Angaben der Stadtverwaltung hat sie etwa 300.000 Einwohner. Im Ballungsraum leben jedoch deutlich mehr Menschen. Die meisten Gebäude sind Flachbauten, meist aus Beton und Ziegeln, und in den Außenbezirken stehen Häuser aus Lehmziegeln und Holz.

Schwere Beben bereits 2022 und 2023

Immer wieder gibt es schwere Erdbeben in der Region, wo die arabische, die indische und die eurasische Platten aufeinandertreffen. Bei einer Erdbebenserie am 7. Oktober 2023 kamen in Afghanistan nach Angaben der UN mehr als 1.500 Menschen ums Leben. Die Taliban meldeten damals bis zu 2.500 Tote.

2022 starben in dem Land am Hindukusch bei einem Beben nach Taliban-Angaben mehr als 1.000 Menschen. Angesichts des jahrzehntelangen Konflikts und der oft schlechten Bausubstanz sind viele Häuser in Afghanistan nicht sonderlich stabil. Erdbeben richten daher oft große Schäden an.

Franziska Amler, ARD Neu-Delhi, tagesschau, 01.09.2025 09:26 Uhr

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