Nordkorea hat nach eigenen Angaben neue Flugabwehrraketen getestet. Zuvor hatte bereits ein Vorfall an der Grenze mit Südkorea für Verstimmung gesorgt. Dessen Präsident Lee will am Montag in die USA reisen.

Kurz vor einem Gipfeltreffen zwischen US-Präsident Donald Trump und dem südkoreanischen Präsidenten Lee Jae Myung hat Nordkorea Staatsmedien zufolge neue Flugabwehrraketen getestet. Der Test habe am Samstag stattgefunden, berichtete die staatliche nordkoreanische Nachrichtenagentur KCNA. Er habe gezeigt, dass die beiden neuen Raketenwaffensysteme über "überlegene Kampffähigkeiten" verfügten. 

Nordkoreanische Staatsmedien verbreiten Fotos, die zeigen sollen, wie Machthaber Kim Jong Un die Waffentests begleitet.

Abwehr von Drohnen und Marschflugkörpern

Details zu den neuen Raketen wurden in dem Bericht ebenso wenig genannt wie der Ort des Raketenabschusses. Es hieß lediglich, dass der "Betriebs- und Reaktionsmodus" der Raketen "auf einer einzigartigen und speziellen Technologie basiert". Der Abschuss habe gezeigt, "dass die technologischen Eigenschaften der beiden Raketentypen sehr gut für die Zerstörung verschiedener Luftziele" wie Kampfdrohnen und Marschflugkörper geeignet seien.

Von der Agentur veröffentlichte Fotos zeigten Raketen, die in den Himmel aufstiegen. Zudem ist Machthaber Kim Jong Un im Gespräch mit Armeeangehörigen zu sehen. Anfang des Monats hatte Kim die gemeinsamen Militärübungen der USA und Südkoreas verurteilt. Diese zeigten die Absicht, seinem Land gegenüber "äußerst feindselig und konfrontativ" zu bleiben. Er kündigte zudem an, den Ausbau des Atomwaffenprogramms voranzutreiben.

Schüsse an der Grenze

Südkoreas neuer Präsident Lee Jae Myung hat sich der Verbesserung der Beziehungen zu Nordkorea verschrieben. Pjöngjang erklärte zwar, kein Interesse daran zu haben, dennoch gab es erste Schritte zur Deeskalation. Nun scheint sich das Verhältnis der beiden Staaten aber wieder zu verschlechtern.

Am Samstag hatte Südkoreas Generalstab Warnschüsse in Richtung nordkoreanischer Soldaten gemeldet und ihnen das vorherige Übertreten der Grenze vorgeworfen. Pjöngjang sprach hingegen von einer südkoreanischen Provokation.

Der nordkoreanische General Ko Jong Chol warnte, der Vorfall könne an der Grenze zu Südkorea eine "unkontrollierbare Phase" auslösen. Die nordkoreanischen Soldaten hätten Befestigungsarbeiten an der Grenze durchgeführt. Die nordkoreanische Armee hatte den Schritt bereits im vergangenen Oktober bekanntgegeben und verkündet, die US-Streitkräfte vor Ort darüber informiert zu haben, um "jegliche Fehleinschätzung und versehentliche Auseinandersetzung zu vermeiden".

Schwieriges Treffen mit Trump erwartet

Nord- und Südkorea sind auch mehr als sieben Jahrzehnte nach dem Ende des Korea-Kriegs im Jahre 1953 formell weiterhin im Kriegszustand. Die USA haben Zehntausende Soldaten in Südkorea stationiert, unter anderem zum Schutz Südkoreas.

Lee will am Montag zu US-Präsident Trump nach Washington reisen. Dabei dürften neben den Sicherheitsfragen rund um China und Nordkorea auch die sükoreanischen Finanzierungsanteil der US-Truppen in dem Land zur Sprache kommen. Der US-Präsident hatte Südkorea wiederholt gedrängt, diesen zu erhöhen.

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