Er schuf magische Bilderwelten und prägte das moderne Theater wie kaum ein anderer. Nun ist der US-Regisseur Robert Wilson im Alter von 83 Jahren gestorben. Für seine Arbeit erhielt er zahlreiche Auszeichnungen.
Der Theater- und Opernregisseur Robert Wilson ist tot. Der Künstler starb im Alter von 83 Jahren in der Nacht zum Donnerstag in Water Mill im US-Bundesstaat New York, wie sein Management mitteilte. Auf der Webseite der Stiftung "Robert Wilson Arts Foundation" hieß es, Wilson sei "nach kurzer, aber schwerer Krankheit" gestorben. "Obwohl er seiner Diagnose mit klarem Blick und Entschlossenheit begegnete, fühlte er sich dennoch verpflichtet, bis zum Ende weiterzuarbeiten und kreativ zu sein", hieß es weiter.
Wilson galt als ein bedeutender Vertreter der Avantgarde - sowohl im Theater als auch in der Oper. Er prägte die Bühnenkunst über Jahrzehnte. Der US-Amerikaner inszenierte häufig in Europa, vor allem in Deutschland, etwa in Hamburg und Berlin.
Er arbeitete mit bekannten Dramatikern, Dichtern, Musikern und Schauspielern wie Heiner Müller, William S. Burroughs, Allen Ginsberg, Tom Waits, Herbert Grönemeyer und Marina Abramović. Für seine Werke erhielt er zahlreiche Auszeichnungen, darunter das Bundesverdienstkreuz.

Wilson inszenierte viel an europäischen Bühnen - in Deutschland unter anderem in Hamburg und Berlin.
Theater streng choreografiert, minimalistisch
Wilson war bekannt für seine ungewöhnlichen Inszenierungen. Sein Theater war streng choreografiert, oft minimalistisch, aber zugleich emotional und bildgewaltig. Seine Arbeitsweise wurde nicht selten mit seiner Kindheit in Verbindung gebracht.
Geboren wurde Wilson am 4. Oktober 1941 in Waco, Texas. Er wuchs als schüchterner, stotternder Junge im konservativen Texas auf. Sein Vater, ein streng religiöser Anwalt, zeigte wenig Verständnis für ihn. Die Mutter blieb kühl und distanziert. Erst die Tanztherapeutin und Ballettlehrerin Byrd Hoffman half ihm, seine Umgebung bewusster wahrzunehmen - und sich beim Sprechen Zeit zu lassen.
Bruch mit dem Vater
Nach dem Schulabschluss studierte er zunächst Jura, stieg dann um auf Architektur und Kunst und ging nach New York. Nach seinem Outing als Homosexueller und dem Donnerwetter des Vaters versuchte er, sich das Leben zu nehmen, überlebte aber.
Ende der 60er Jahre gründete er die experimentelle Theatergruppe "Byrd Hoffman School of Byrds". Sein erster Erfolg außerhalb Amerikas war 1971 die Aufführung der siebenstündigen stummen Oper "Deafman Glance" in Paris. Ein Werk, das inspiriert war von seinem Adoptivsohn Raymond Andrews.
Auf Long Island betrieb Wilson die Kunststiftung und Ideenfabrik "Watermill Center". Hier fördert er vor allem auch den Nachwuchs.
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