Am Unabhängigkeitstag haben mehrere Neu-Amerikaner ihre Einbürgerungsurkunden bekommen. Wer lässt sich unter der Trump-Regierung einbürgern - und warum?

Randa Alakkad sitzt auf ihrem Platz vor der Bühne, wo gleich die Einbürgerungszeremonie beginnen wird - und füllt das Formular für ihren Eintrag ins Wählerregister aus. Es ist der wichtigste Grund für die gebürtige Syrerin, jetzt amerikanische Staatsbürgerin zu werden. Wählen zu dürfen, das sei der Ausdruck der amerikanischen Freiheit, sagt sie - mit Onkel-Sam-Hütchen und amerikanischer Flagge als Kopfschmuck. 2013 kam sie als Asylbewerberin aus Syrien in die USA, auf der Flucht vor dem Krieg in ihrem Land.

"Die Vereinigten Staaten haben mir die Chance für ein neues Leben gegeben. Eine Chance, die es sonst nirgendwo gibt", erklärt Randa Alakkad. Sie hat in den USA studiert, jetzt lebt sie in Virginia und arbeitet als Cyber-Sicherheitsexpertin.

Randa Alakkad nimmt am Festakt zu ihrer Einbürgerung in der Nähe von Washington teil.

Neubürger aus 95 Ländern

Die Menschen, die hier auf dem Landsitz von George und Martha Washington eingebürgert werden, kommen aus 95 verschiedenen Ländern - zum Beispiel aus dem Sudan, Syrien und Taiwan.

Egal, woher sie ursprünglich kommen: Für jeden und jede hier ist die Einbürgerungszeremonie auf Mount Vernon ein ganz besonderes Ereignis. "Ein bisschen ängstlich und aufgeregt gleichzeitig", fühlt sich Brice, ein Lkw-Fahrer, der ursprünglich aus Burkina Faso kommt. "Ein großer Tag" ist dieser 4. Juli für Meitsew, Krankenschwester aus Äthiopien - genauso wie für Mohamad, Architekt aus Bangladesch.

In der Zeremonie steckt alles, was dazugehört: die Nationalhymne, der Eid auf die amerikanische Verfassung, die viele richtig berührt - und die Festrede, gehalten von Arnold Schwarzenegger. Ende der 1960er-Jahre kam der spätere Hollywood-Actionheld ebenfalls als Einwanderer in die USA.

"Immigranten sind Actionhelden"

"Ihr braucht keine Stunts, keine Special Effects oder den Zauber von Hollywood, um Actionhelden zu sein. Immigranten sind Actionhelden. Weil es viel Action braucht, um hierher zu kommen. Faulheit, Gleichgültigkeit oder der Glauben an den Status quo haben euch nicht hierher gebracht, sondern Action", richtet Schwarzenegger das Wort an die Neubürger.

Der frühere Gouverneur von Kalifornien spricht über das Engagement für die Gemeinschaft, und wie wichtig es ist, nicht aufzugeben - auch in politisch schwierigen Zeiten. "Einige werden sagen: Arnold, du bekommst vielleicht nicht richtig mit, was in diesem Land gerade passiert; die Aussichten sind nicht gerade rosig. Ich gebe zu, ich bin ein Optimist. Aber natürlich weiß ich, wie gespalten wir gerade sind. Aber ich sage euch: Egal, wie schwierig die Zeiten in Amerika sind, wir schaffen es da immer wieder raus."

Arnold Schwarzenegger will auch in schwierigen Zeiten Optimist bleiben.

Einbürgern, um mitzubestimmen

Auch Elke Morgan fühlt diese Spaltung, von der Arnold Schwarzenegger spricht: "Es gibt viel Unstimmigkeit zwischen den Menschen, das ist traurig", sagt sie. Für die Frau, die aus Rothenburg ob der Tauber stammt und seit 25 Jahren in den USA lebt, war das ein wesentlicher Grund, gerade jetzt amerikanische Staatsbürgerin zu werden.

"Ich möchte wählen gehen, ich möchte auch mitbestimmen, auch für meine Kinder, möchte ein besseres Zuhause für meine Kinder." Sie hoffe auf mehr Zusammenhalt und Veränderungen in Amerika.

Schlange stehen für die Einbürgerungsurkunde

Auch Randa Alakkad, die vor zwölf Jahren aus Syrien geflohen ist, will in den USA ihren Beitrag leisten für ein besseres Miteinander. Es gehe in Amerika nicht nur ums Geld. "Du gibst etwas von dir selbst - und tust was Du kannst, um anderen zu helfen - auch beruflich. In meiner Arbeit geht es darum, vor Hacker-Angriffen zu schützen, ich bekämpfe also schlimme Leute", sagt sie mit einem Augenzwinkern und feiert ihre Einbürgerung mit ihrer Schwester.

Nach der Zeremonie stehen die neuen Staatsbürgerinnen und Staatsbürger an, um ihre Einbürgerungsurkunden abzuholen.

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