Die Bilanz der Waldbrände im türkischen Izmir ist mit mehreren zerstörten Dörfern und Toten verheerend. Dort sind die Feuer inzwischen unter Kontrolle - doch an anderer Stelle im Land brennt es weiter. Auch Griechenland meldet neue Brände.

Die verheerenden Brände in der türkischen Provinz Izmir sind nach türkischen Regierungsangaben unter Kontrolle. Während die Einsatzkräfte in der Region demnach nun mit Abkühlarbeiten beschäftigt sind, hält der Kampf gegen die Flammen in der Provinz Hatay im Südosten des Landes weiter an.

Dort hätten Einsatzkräfte die ganze Nacht versucht, das am Freitagnachmittag in einem Wald in Dörtyol ausgebrochene Feuer zu löschen, berichtete die staatliche Nachrichtenagentur Anadolu. Der Brand breite sich mit starkem Wind in den trockenen Wäldern schnell aus. Seit dem Morgen seien auch Helikopter wieder im Einsatz. Hubschrauber und Löschflugzeuge operieren meist nur bei Tageslicht.

Bisher wurden dem Gouverneur der Provinz Hatay zufolge neun Almen evakuiert und fast 2.000 Menschen in Sicherheit gebracht. Ein Mädchenwohnheim sei zur Notunterkunft umfunktioniert worden. Wetterbedingungen und die Topographie der bergigen Gegend erschwerten die Löscharbeiten der mehr als 1.000 Einsatzkräfte.

Drei Tote in Izmir

In den vergangenen Tagen waren in der Türkei bereits Hunderte Brände ausgebrochen. Laut Forstminister İbrahim Yumaklı waren zehn davon große Waldbrände. Besonders hart traf es die Provinz Izmir. Am Donnerstag kamen dort zwei Menschen durch die Feuer ums Leben: ein 81-jähriger bettlägeriger Mann, der in seinem Haus verbrannte, und ein Forstarbeiter, der bei der Bekämpfung der Brände ums Leben kam.

Am Samstag teilte der Forstminister dann via X mit, dass ein weiterer Forstarbeiter seinen Verletzungen im Krankenhaus erlegen sei.  Neben etlichen Hektar verbrannter Wälder und Büsche seien drei Dörfer niedergebrannt, sagte Izmirs Bürgermeister Cemil Tugay. Auch Tausende Tiere wurden in den Feuern getötet. Die Tierschutzorganisation HAYTAP behandelt in Zeltkliniken in Izmir etwa verletzte Hunde, Katzen oder Ziegen.

Debatte über Brandursachen

Gleichzeitig ist eine Debatte über mögliche Ursachen entfacht worden. Izmirs Gouverneur Süleyman Elban erklärte, mehrere Brände seien durch Funkenflug von Stromleitungen ausgelöst worden. Das zuständige Energieunternehmen wies dies zurück und erklärte, es gebe keine konkreten Beweise für einen Zusammenhang mit der Strominfrastruktur. Die Elektoingenieurskammer verwies in einem Interview mit BBC Türkçe auf frühere brandbedingte Vorfälle durch Stromleitungen in der Region und kritisierte mangelnde Wartung infolge der Privatisierung des Stromnetzes.

Die Klärung der Brandursache steht in vielen Fällen noch aus. Bisher wurden 44 Verdächtige im Zusammenhang mit verschiedenen Bränden festgenommen, zehn davon wurden verhaftet, wie Innenminister Ali Yerlikaya auf der Plattform X schrieb. Im Bezirk Buca in Izmir etwa sei der Brand durch Schweißarbeiten ausgelöst worden, in anderen Fällen seien zunächst Wald- oder Feldarbeiten als Ursache ausgemacht worden.

Neuer Waldbrand greift bei Athen um sich

Angespannt bleibt die Lage auch in Griechenland, wo unweit der Hauptstadt Athen ein weiterer Waldbrand ausgebrochen ist. Die Feuerwehr setze acht Hubschrauber und acht Löschflugzeuge ein, um die Flammen in der Gegend von Koropi einzudämmen, teilten die Behörden am Abend mit.

Bereits kurz zuvor hatte es einen Waldbrand im Großraum Athen gegeben, außerdem einen Flächenbrand an der Küste der größten griechischen Insel Kreta, wo mehr als 5.000 Touristen, Hotelangestellte und Einwohner evakuiert wurden. Die örtlichen Behörden auf Kreta schätzten, dass das Feuer eine Fläche von etwa 15 Quadratkilometern verbrannt hat. Mehrere Hundert Feuerwehrleute blieben dort im Einsatz, um bei starkem Wind ein erneutes Aufflammen des Feuers zu verhindern.

Sommerliche Waldbrände sind sowohl in Griechenland als auch in der Türkei an der Tagesordnung. Nach Ansicht von Experten verschärft der Klimawandel die Lage.

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