- Ukrainer melden russische Vorstöße nördlich von Pokrowsk
- Selenskyj kritisiert Klitschko nach Blackouts in Kiew
- Die Ereignisse gestern – 10. Oktober
- Weitere Nachrichten und Podcast zum Ukraine-Krieg
18:52 Uhr | Ukrainischer Armeechef beklagt weiterhin Lücken der Flugabwehr
Die ukrainische Flugabwehr hat angesichts der verstärkten russischen Angriffe mit Drohnen und Raketen weiterhin Lücken. Wie Armeechef Olexander Syrskyj nach einer Sitzung mit der Armeeführung berichtete, liegt die Effizienz der Flugabwehr gegenwärtig bei knapp 74 Prozent. Angesichts dieser Zahlen und der erhöhten Zahl russischer Angriff müssten zusätzliche Anstrengungen unternommen werden. Vor allem müsse die Energieversorgung, die kritische Infrastruktur und die Logistik im Hinterland besser geschützt werden.
Kiew bemüht sich seit Monaten um neue Waffensysteme, um die Flugabwehr zu verbessern. Russland überzieht die Ukraine immer wieder mit nächtlichen Luftangriffen mit Hunderten Drohnen, Raketen und Marschflugkörpern. Die Ukraineg wirft Russland vor, mit Angriffen auf die Energieinfrastruktur das Land in Dunkelheit und Kälte stürzen zu wollen, um Panik in der Bevölkerung auszulösen und die Lage weiter zu destabilisieren. Das ukrainische Militär greift seinerseits im Rahmen seines "DeepStrike"-Programms Ziele tief in Russland an. (Quelle: dpa)
18:09 Uhr | Selenskyj drängt Trump in Telefonat zu Vermittlung im Ukraine-Krieg
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat US-Präsident Donald Trump in einem Telefonat zu Friedensvermittlungen für ein Ende des Ukraine-Krieges gedrängt. "Wenn ein Krieg in einer Region beendet werden kann, dann können sicherlich auch andere Kriege gestoppt werden, auch der russische Krieg", erklärte Selenskyj im Onlinedienst Facebook mit Blick auf den von Trump vermittelten Waffenstillstand in Gaza.
Er habe dem US-Präsidenten "zu seinem Erfolg und dem Abkommen im Nahen Osten gratuliert, das er erzielen konnte und das ein herausragender Erfolg ist", erklärte Selenskyj. Er habe Trump zudem über russische Angriffe auf die Energieinfrastruktur der Ukraine informiert und mit ihm über Wege zur Verstärkung der ukrainischen Luftabwehr gesprochen. (Quelle: AFP)
16:50 Uhr | Ukrainer melden russische Vorstöße nördlich von Pokrowsk
Ukrainischen Angaben zufolge haben die russischen Streitkräfte mehrere starke mechanisierte Angriffe im Gebiet des russischen Frontvorsprungs bei Dobropillia nördlich von Pokrowsk in der Region Donezk durchgeführt. Wie die Nachrichtenagentur Ukrainian News Agency (UN) unter Verweis auf die ukrainische Informationsquelle DeepState berichtet, gelang es den "russischen Invasoren", eine große Truppe im Dorf Wolodymyriwka zu landen.
Ukrainian News berichtet unter Verweis auf Beobachter, dass die Russen den Angriff auf Wolodymyriwka am 9. Oktober fortgesetzt und dabei 14 gepanzerte Kampffahrzeuge, zwei Panzer und sechs Motorräder eingesetzt hätten. Sie sollen dabei 50 bis 75 Infanteristen in das Dorf gebracht haben. Die Lage bleibe schwierig, so die Agentur: "DeepState geht davon aus, dass der Aggressor versuchen wird, das Beste aus den sich verschlechternden Wetterbedingungen zu machen, was den effektiven Einsatz von Drohnen zur Zerstörung feindlicher Ausrüstung verhindert."
Der Dobropillia-Frontvorsprung liegt nördlich der seit Monaten schwer umkämpften Bergbaustadt Pokrowsk. Laut der ukrainischen Nachrichtenagentur Ukrinform meldete der ukrainische Generalstab am Samstagmorgen in seinem Lagebericht für den Sektor Pokrowsk die Abwehr von 72 russischen Angriffen im Verlauf des Freitags. (Quellen: Ukrainian News Agency, DeepState, Ukrinform)
15:18 Uhr | Ukraine meldet Drohnenangriff auf 1.400 Kilometer entfernte russische Ölraffinerie
Die Ukraine hat nach Angaben eines Insiders des ukrainischen Inlandsgeheimdienstes SBU mit Drohnen die Ölraffinerie Baschneft in der Stadt Ufa in der russischen Oblast Baschkortostan angegriffen. Auf der Anlage habe es Explosionen gegeben, ein Brand sei ausgebrochen. "Dies ist der dritte massive Treffer des SBU in Baschkortostan im letzten Monat – 1.400 Kilometer von der Ukraine entfernt. Solche Angriffe zeigen, dass es im tiefsten Hinterland der Russischen Föderation keine sicheren Orte gibt", sagte der SBU-Insider laut der US-Nachrichtenagentur Reuters. (Quelle: Reuters)
15:05 Uhr | Großbritannien meldet Patrouillenflüge an russischer Grenze
Zwei Jets der Royal Air Force haben nach britischen Angaben vor wenigen Tagen entlang der russischen Grenze Patrouillenflüge abgehalten. Es habe sich um eine zwölfstündige gemeinsame Mission mit US- und Nato-Verbündeten gehandelt, teilte das Verteidigungsministerium in London mit. (Quelle: Reuters)
Update 12:59 Uhr | 240.000 Haushalte in Region Odessa haben wieder Strom
In der südukrainischen Region Odessa ist nach Angaben des Energiekonzerns DTEK die Stromversorgung für rund 240.000 Haushalte wiederhergestellt. Sie wurde durch einen Angriff der russischen Streitkräfte in der Nacht zum Samstag unterbrochen. Vertreter der Region Odessa hatten am Morgen über Schäden an der Energieinfrastruktur infolge des Beschusses berichtet. Russland greift immer wieder die kritische Infrastruktur der Ukraine an. (Quelle: Reuters)
12:22 Uhr | Russland meldet ukrainische Drohnenangriffe
Im Abwehrkampf gegen die russische Invasion hat die Ukraine erneut Ziele auf russischem Gebiet angegriffen. Nach Angaben des Verteidigungsministeriums in Moskau wurden in der Nacht zum Samstag 42 ukrainische Drohnen abgeschossen, die meisten davon über dem Gebiet Wolgograd. In der gleichnamigen Stadt (früher Stalingrad) stürzten Trümmer einer Drohne auf Wohnhäuser, Schulgebäude und einen Kindergarten, wie Gouverneur Andrej Botscharow mitteilte. Dabei gingen Scheiben zu Bruch, ein Mann wurde verletzt. Laut dem regionalen Gesundheitsministerium kamen zudem drei Kinder mit Stressreaktionen ins Krankenhaus. (Quelle: dpa)
12:15 Uhr | Russische Drohnenangriffe sorgen für Stromausfälle in Region Odessa
Nach schweren russischen Drohnenangriffen ist im südukrainischen Gebiet Odessa am Schwarzen Meer in zahlreichen Ortschaften der Strom ausgefallen. Dabei wurden Energieanlagen beschädigt, wie der Zivilschutz und die Staatsanwaltschaft mitteilten. In der Stadt Odessa brachen demnach Brände in einer Energieanlage sowie in einem dreistöckigen Gebäude eines Hotel- und Restaurantkomplexes aus. Eine Frau wurde laut Zivilschutz verletzt, zwei weitere Personen konnten gerettet werden. Insgesamt seien 44 Ortschaften im Gebiet Odessa ohne Strom. (Quelle: dpa)
11:26 Uhr | Ostblogger: Experten rechnen nicht mit landesweitem Blackout
Trotz massiver russischer Angriffe auf Energieanlagen sieht MDR-Ostblogger Denis Trubetskoy die landesweite Stromversorgung in der Ukraine als derzeit stabil an. Die drei noch aktiven Kernkraftwerke auf ukrainisch kontrolliertem Gebiet seien unverzichtbar für die Stromproduktion und würden weiterhin sicher betrieben. Russland greife die AKW selbst nicht an, ziele aber auf Umspannwerke und Transformatoren, um das Netz zu destabilisieren.
Nach Angaben ukrainischer Experten ist ein vollständiger Blackout unwahrscheinlich, so Trubetskoy. Regionale Stromausfälle könnten jedoch häufiger auftreten. In den betroffenen Gebieten drohten dann nicht nur Strom-, sondern auch Wasser- und Internetausfälle.
10:30 Uhr | Belarus überprüft Kampfbereitschaft der Streitkräfte
Belarus hat nach Angaben des Verteidigungsministeriums mit einer Überprüfung der Kampfbereitschaft seiner Streitkräfte begonnen. Im Zuge dessen würden Einheiten in nicht näher bezeichnete "ausgewiesene Gebiete" verlegt. Weitere Einzelheiten zu Zeitpunkt, Umfang oder Ausmaß der Inspektion wurden nicht genannt. (Quelle: Reuters)
09:22 Uhr | Zwei Tote bei russischem Drohnenangriff
Bei einem russischen Drohnenangriff im Gebiet Tschenihiw im Norden der Ukraine sind zwei Arbeiter eines örtlichen Energieunternehmens getötet worden. Nach Angaben des Zivilschutzes trafen die Drohnen Servicefahrzeuge der Firma. Ein Mann sei direkt an Ort und Stelle seinen Verletzungen erlegen, der zweite im Krankenhaus, teilten die Behörden mit. Vier weitere Mitarbeiter seien verletzt worden. "Trotz der Gefahr wiederholter Schläge setzen Tschenihiws Rettungskräfte ihre Arbeit verstärkt fort, um den Betroffenen zu helfen und die Folgen der russischen Angriffe zu beseitigen", teilte der Zivilschutz weiter mit.
Insgesamt hatte Russland die Ukraine im Norden, Süden und Osten in der Nacht mit 78 Drohnen angegriffen, wie die Luftstreitkräfte mitteilten. 54 Flugobjekte seien abgeschossen oder zum Absturz gebracht worden. Mehr als 20 Drohnen seien an sechs verschiedenen Orten eingeschlagen. (Quelle: dpa)
05:47 Uhr | Estland fordert stärkere Nato-Luftverteidigung nach russischen Luftraumverletzungen
Nach den jüngsten russischen Luftraumverletzungen hat Estlands Außenminister Margus Tsahkna die Reaktion der Nato gelobt, aber vor weiteren Provokationen Moskaus gewarnt. Russland wolle die Einheit der Allianz testen, sagte Tsahkna.
Im September waren drei russische Kampfjets etwa zwölf Minuten lang in den estnischen Luftraum eingedrungen. Tallinn hatte daraufhin eine Sondersitzung des UN-Sicherheitsrats und Nato-Beratungen nach Artikel 4 beantragt.
Tsahkna forderte, die bisherige Nato-Überwachungsmission im Baltikum zu einer aktiven Luftverteidigung auszubauen. Das unterstützen auch Lettland und Litauen.
Die Mission Baltic Air Policing läuft seit 2004 – Nato-Partner übernehmen im Wechsel bewaffnete Schutzflüge, da die baltischen Staaten selbst keine eigenen Abfangjäger besitzen. (Quelle: dpa)
03:27 Uhr | Selenskyj kritisiert Kiews Bürgermeister Klitschko nach Stromausfällen
Nach den russischen Luftangriffen und stundenlangen Stromausfällen in Kiew hat der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj scharfe Kritik an der Stadtführung geübt. Er sei mit der Situation in der Hauptstadt unzufrieden, zitierte ihn die Agentur Interfax-Ukraine. Zur Abwehr von Drohnenangriffen auf Heizkraftwerke seien Patriot-Raketen ungeeignet, sagte Selenskyj weiter.
Er kündigte an, dort Abhilfe zu schaffen, "wo die lokalen Behörden nicht in der Lage sind, etwas zu tun". Der seit längerem schwelende Konflikt zwischen Selenskyj und Bürgermeister Vitali Klitschko war zuletzt zunehmend offen ausgetragen worden. Klitschko hatte dem Präsidenten in einem Interview mit der britischen "Times" einen autoritären Regierungsstil und eine Aushöhlung der Demokratie vorgeworfen. (Quelle: dpa)
00:05 Uhr | Die Ereignisse gestern – 10. Oktober 2025
In der Nacht zum Freitag hat Russland einen der bisher massivsten Luftangriffe auf die Ukraine durchgeführt. Laut ukrainischen Angaben wurden mehr als 450 Drohnen und 30 Raketen eingesetzt. Die Angriffe richteten sich gezielt gegen die Energieinfrastruktur in mehreren Landesteilen, darunter Kiew, Saporischschja und Charkiw. Landesweit waren etwa 600.000 Haushalte zeitweise ohne Strom.
In Kiew trafen Raketen Energieanlagen und Wohnhäuser. In einem Hochhaus im Bezirk Petscherskyj brach Feuer aus. Mindestens neun Menschen wurden verletzt, in vielen Stadtteilen fielen Strom und Wasser aus. Auch eine wichtige U-Bahn-Verbindung über den Dnipro-Fluss wurde unterbrochen. Laut Bürgermeister Klitschko waren rund 4.000 Gebäude noch am Freitagnachmittag ohne Wasser.
Parallel zu den Luftangriffen meldeten ukrainische Quellen russische Geländegewinne in den Gebieten Donezk, Dnipropetrowsk und Saporischschja. Russische Truppen rückten demnach bei Mykolajiwka, Beresowe und Poltawka vor. Der ukrainische Generalstab sprach von der Abwehr von 116 russischen Angriffen in den betroffenen Sektoren.
00:00 Uhr | Ukraine-News am Samstag, 11. Oktober 2025
Guten Tag! In unseren Ukraine-News halten wir Sie weiterhin über die Entwicklungen im Krieg in der Ukraine auf dem aktuellen Stand. Alle wichtigen Nachrichten dazu erscheinen hier im Laufe des Tages.
Die Berichterstattung über den Russland-Ukraine-Krieg ist komplex. Angaben zu Kriegsverlauf, Beschuss und Opfern durch offizielle Stellen der russischen und der ukrainischen Konfliktparteien können in der aktuellen Lage nicht unmittelbar von unabhängiger Stelle überprüft werden. Es gibt eine Vielzahl von Medienvertretern vor Ort, darunter auch unabhängige Journalisten aus verschiedenen Ländern. Bei der Bewertung von Informationen sind verschiedene Quellen und eine kritische Haltung unerlässlich, um ein möglichst umfassendes Bild zu erhalten. Alles das berücksichtigt der MDR in seinen Berichten über den Russland-Ukraine-Krieg.
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