In Ecuador eskaliert der Konflikt zwischen indigenen Demonstranten und Regierung. Im Norden des Landes warfen Demonstranten Steine auf Regierungsfahrzeuge. Der Hauptauslöser der Proteste: höhere Dieselpreise
In Cañar im Norden Ecuadors haben Demonstranten einen Konvoi des Präsidenten angegriffen. Präsident Daniel Noboa sei auf dem Weg zur Einweihung eines neuen Leitungswassersystems gewesen, als ihn die Demonstranten attackiert hätten, so die Sicht der Regierung.
Die Regierung postete auf X ein aus dem Auto gefilmtes Video: Dieses zeigt ein Auto, das langsam durch eine Straße voller Menschen fährt. Diese bewerfen den Wagen mit Steinen, wodurch die Scheibe Risse bekommt. "Sie griffen die Integrität des Präsidenten Daniel Noboa und das Leben der Zivilisten an, die in der Kolonne mitfuhren," kommentiert die Regierung das Video.
Es gebe auch Einschusslöcher am Wagen, sagte Umweltministerin Inés Manzano. Präsident Noboa wurde nicht verletzt. Fünf Demonstranten wurden laut Regierungsangaben festgenommen.
Streit um Diesel-Subventionen
Die Organisation hinter den Demonstrationen, der Indigenenverband Conaie, stellt die Situation anders dar: Der Präsident habe diese Situation selbst eingefädelt, indem er seinen Konvoi in die Demonstration gesteuert hat und so den "Zwischenfall" verursacht hat. Waffen seien nicht eingesetzt worden. Noboa nutze solche Vorfälle als Rechtfertigung für seine "Kriegspolitik", schreibt Conaie auf X. Noboa hatte in einigen Regionen des Landes den Ausnahmezustand ausgerufen. Das Militär löst immer wieder Straßenblockaden der Demonstranten auf.
Hintergrund der Zuspitzung des Konflikts zwischen Conaie und der ecuadorianischen Regierung ist ein Streit um Diesel-Subventionen. Deren Abschaffung hatte der Präsident vor etwa einem Monat angeordnet. Der Diesel-Preis stieg daraufhin um mehr als 50 Prozent. Seitdem gibt es massive Proteste. Die Demonstranten fordern Noboas Rücktritt. Wegen der Unruhen gilt in von den Protesten betroffenen Regionen der Ausnahmezustand. Schon am Montag lag die Zahl der im Zusammenhang mit den Protesten festgenommenen Menschen bei fast 100.

Die Proteste in Ecuador - wie hier in Quito - wurden durch einen Streit um Dieselsubventionen ausgelöst.
Schon vergangene Woche gab es einen Angriff
Bereits am Montag vergangener Woche war ebenfalls im Norden Ecuadors ein Präsidenten-Konvoi von Demonstranten angegriffen worden. Das Militär hat von zwölf verletzten und 17 entführten Soldaten berichtet. Laut Conaie hatten Soldaten vorher einen Demonstranten getötet.
Daniel Noboa wurde im April dieses Jahres als Präsident Ecuadors wiedergewählt. Er setzte sich in der Stichwahl gegen seine linksgerichtete Konkurrentin durch. Schon in seiner ersten Amtszeit regierte er wiederholt mit präsidentiellen Dekreten und verhängte Ausnahmezustände.
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