Das russische Militär hat die Ukraine wieder massiv mit Drohnen und Raketen angegriffen. In der Hauptstadt Kiew und anderen Orten gibt es Tote und Verletzte. Das Nachbarland Polen ließ Kampfjets aufsteigen.
Russland hat erneut die Ukraine massiv attackiert. Der schwere Luftangriff dauerte nach Angaben von Präsident Wolodymyr Selenskyj mehr als zwölf Stunden. Dem Militär zufolge setzte Russland 595 Drohnen und 48 Raketen ein. Die Luftwaffe konnte demnach 568 Drohnen und 43 Raketen abschießen. Hauptziel des Angriffs sei Kiew gewesen, so das Militär.
In der Hauptstadt Kiew wurden mindestens vier Menschen getötet und zehn verletzt, wie der Chef der Militärverwaltung der Hauptstadt, Tymur Tkatschenko, bei Telegram mitteilte. In sechs von zehn Stadtbezirken wurden der Stadtverwaltung zufolge Schäden registriert. Mehrere Brände brachen aus; Rauchwolken waren weithin über der Dreimillionenstadt zu sehen.
Kiews Bürgermeister Vitali Klitschko nannte die Angriffe auf seine Stadt "massiv" und rief die Bewohner auf, in den Schutzräumen zu bleiben.
Selenskyj forderte die internationale Gemeinschaft abermals eindringlich auf, mit Sanktionen Russlands Einnahmen aus dem Energiegeschäft zu unterbinden, mit denen der Krieg finanziert wird. "Die Zeit für entschlossenes Handeln ist längst überfällig, und wir zählen auf eine starke Reaktion der USA, Europas, der G7 und der G20."
Auch andere Regionen getroffen
Präsidialamtschef Andrij Jermak erklärte: "Wieder einmal wurden Wohngebäude und Infrastruktur getroffen. Wieder einmal ist es ein Krieg gegen Zivilisten." Jermak kündigte eine "Reaktion" auf die Angriffe an. "Aber auch die wirtschaftlichen Schläge des Westens gegen Russland müssen stärker sein", fügte er hinzu.
Auch andere Regionen wurden getroffen. Im Kiewer Umland wurden nach Angaben der Gebietsverwaltung mindestens fünf Mitarbeiter einer Brotfabrik im Landkreis Fastiw verletzt. Ein Brand auf dem Fabrikgelände konnte gelöscht werden.
Aus der Stadt Bila Zerkwa gab es ebenfalls Berichte über Einschläge und Brände. Zudem gab es nach offiziellen Angaben mindestens 21 Verletzte in der südostukrainischen Industriestadt Saporischschja. Von Behörden veröffentlichte Bilder zeigten Schäden an Wohnhäusern und Löscharbeiten.
Moskau: Angriffe auf Militäreinrichtungen
Russland erklärte, es habe in der Nacht massiv ukrainische Militärinfrastruktur angegriffen. Dabei seien Militärflugplätze und andere Einrichtungen getroffen worden, teilt das Verteidigungsministerium mit. "Gestern Abend haben die Streitkräfte der Russischen Föderation einen massiven Angriff mit hochpräzisen Langstreckenwaffen aus der Luft und von See sowie unbemannten Luftfahrzeugen gegen Unternehmen des militärisch-industriellen Komplexes der Ukraine gestartet", heißt es in der Erklärung.
Polen lässt Kampfjets aufsteigen
Wegen der Angriffe ließ das Nachbarland Polen Kampfjets aufsteigen. Zudem sei das Luftabwehrsystem am Boden in hohe Alarmbereitschaft versetzt worden, teilte die polnische Armee mit. Es habe sich um Vorsichtsmaßnahmen gehandelt, um Polens Bürgerinnen und Bürger zu schützen, insbesondere in den an die Ukraine grenzenden Gebieten.
In den vergangenen Wochen hatten mehrere EU-Länder - darunter Polen - Russland Verletzungen ihres Luftraums vorgeworfen. Die NATO vermutet dahinter die Absicht Moskaus, das Verteidigungsbündnis zu testen. Russland wies die Vorwürfe am Samstag erneut zurück und warnte die NATO-Staaten vor harten Reaktionen.
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