Auch nach der Rückkehr von "Jimmy Kimmel Live!" hatten die beiden Sender Nexstar und Sinclair die Show nicht ausgestrahlt. Jetzt geben sie ihren Boykott auf. Das hat wohl auch wirtschaftliche Gründe.
Die Late-Night-Show von Jimmy Kimmel ist wieder im gesamten Programm der ABC-Partnersender in den USA zu sehen. Während des Boykotts war sie zum Beispiel in der Hauptstadt Washington oder in Seattle nicht über Antenne zu empfangen. Sinclair und Nexstar strahlen "Jimmy Kimmel Live!" jetzt zwar wieder aus - verteidigten aber ihren früheren Entschluss.
Die Sinclair-Gruppe, die 38 Lokalsender betreibt, erklärte, die Entscheidung, die Show vom Sender zu nehmen, sei nicht von staatlichen Stellen beeinflusst gewesen. Man verstehe, dass nicht jeder damit einverstanden gewesen sei - es sei jedoch inkonsequent, sich einerseits für freie Meinungsäußerung einzusetzen und gleichzeitig die Ausstrahlung bestimmter Inhalte zu fordern.
"Jeder Sender muss Entscheidungen treffen"
Die Chefs der Nexstar-Gruppe, die in 28 Städten ABC-Inhalte ausstrahlt, schreiben in einem Memo an die Belegschaft: "Jeder Sender muss Entscheidungen treffen, wenn Verhalten im Fernsehen Grenzen überschreitet." Das sei Ausdruck redaktioneller Verantwortung, auch im Angesicht von Meinungsfreiheit. Das Branchenportal Deadline will wissen, dass es keine Zugeständnisse des Showmasters oder des Disney-Konzerns gegeben hat, um ein Ende des Boykotts zu erreichen.
Dass die beiden Sendergruppen die Show wieder ausstrahlen, hat nicht zuletzt mit Werbezeit zu tun. Nexstar und Sinclair kaufen eine Art Mantelprogramm von ABC ein und produzieren selbst regionale Inhalte.
Das von ABC übernommene Programm enthält Werbung. Unternehmen, die für "Jimmy Kimmel Live!" Werbung gekauft haben, erwarten dafür eine konkrete Reichweite. Nexstar und Sinclair haben insofern nicht nur ein Recht, das ABC-Programm zu senden - sie müssen gegebenenfalls eine Art Konventionalstrafe zahlen, wenn die Werbung nicht gesendet wird. Die Verträge von Sinclair und Nexstar mit Disney beziehungsweise ABC laufen im kommenden Jahr aus.
Geplante Übernahme als Hintergrund?
Hintergrund des Boykotts durch Nexstar könnte nach Einschätzung vieler Beobachter die geplante Übernahme einer anderen Sendergruppe sein. Diese Übernahme muss die Telekommunikationsbehörde FCC genehmigen. Deren Chef hatte Jimmy Kimmel, ABC und Disney in einem Interview scharf angegriffen, wegen einer umstrittenen Aussage des Talkmasters im Zusammenhang mit der Ermordung des MAGA-Influencers Charlie Kirk.
Nexstar hatte danach angekündigt, die Show nicht mehr zu senden - die Sinclair-Gruppe, die für eine konservative Ausrichtung bekannt ist, schloss sich an. Der Disney-Konzern und sein Fernsehnetzwerk ABC hatten "Jimmy Kimmel Live!" daraufhin für etwa eine Woche gestoppt. Seit vergangenem Dienstag wird sie wieder produziert und ist jetzt auch bei allen ABC-Partnerstationen wieder zu sehen.
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