Es war eine Tat, die ganz Österreich erschütterte: Im Juni erschoss ein 21-Jähriger in einer Schule in Graz zehn Menschen. Als Reaktion wurde nun das Waffenrecht verschärft - allerdings ohne die Stimmen der rechten FPÖ.
Gut drei Monate nach dem Amoklauf an einer Schule in Graz hat Österreich sein bisher liberales Waffenrecht verschärft. Das Parlament stimmte mit großer Mehrheit dafür, das Mindestalter für den Waffenerwerb heraufzusetzen, die psychologischen Tests zu verbessern und die Abkühlphase zwischen Kauf und Aushändigung der Waffe von drei Tagen auf vier Wochen zu verlängern. Es wird laut Innenministerium Ausnahmen für Jäger und Sportschützen geben.
Innenminister Gerhard Karner (ÖVP) sagte, es handle sich um die größte Novelle des Waffengesetzes seit 30 Jahren. Sie ist eine Reaktion auf die Bluttat von Graz. Ein 21-jähriger Österreicher hatte am 10. Juni an seiner ehemaligen Schule neun Jugendliche und eine Lehrerin erschossen. Der Täter beging Suizid.
FPÖ beklagt "Generalangriff" auf Waffenbesitzer
Die rechte FPÖ war als einzige Parlamentsfraktion gegen die Novelle. Die Maßnahme sei ein ideologischer Generalangriff auf knapp 400.000 unbescholtene Waffenbesitzer, sagte FPÖ-Wehrsprecher Volker Reifenberger.
Konkret werden Gewehre erst ab 21 Jahren (bisher 18) und Revolver erst ab 25 Jahren (bisher 21) erwerbbar sein. Das Heraufsetzen des Mindestalters wird nach bisherigen Angaben wohl im ersten Quartal 2026 in Kraft treten. Erst müsse das Zentrale Waffenregister umprogrammiert werden, hieß es.
Amokläufer war als psychisch instabil aufgefallen
Für Diskussionen hatte gesorgt, dass der Amokschütze Jahre vor der Tat bei der Musterung zum Bundesheer als psychisch instabil aufgefallen und für nicht-tauglich befunden worden war. Davon erfuhren die Waffenbehörden wegen Datenschutzes aber nichts. Ab sofort wird dieser Datenaustausch zwischen Bundesheer und Waffenbehörden ermöglicht.
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