Das britische Ehepaar Peter und Barbie Reynolds wurde von den Taliban freigelassen. Rund acht Monate saßen die beiden in Haft. Ihre Angehörigen hatten den Vorwurf erhoben, die Ehepartner würden misshandelt.
Rund acht Monate saß ein britisches Ehepaar in Afghanistan in Haft. Anfang Februar waren Peter und Barbie Reynolds festgenommen worden. Die genauen Gründe lassen die in Afghanistan herrschenden radikal-islamistischen Taliban bis heute offen. Nun bestätigte das Außenministerium in London: Die beiden 80 und 75 Jahre alten Briten sind frei und konnten bereits nach Katar ausreisen.
Auch Abdul Kahar Balchi, Sprecher des Taliban-Außenministeriums, bestätigte beim Kurznachrichtendienst X, das Paar sei nach einer Gerichtsanhörung freigelassen worden. Zum Grund der Inhaftierung machte er keine konkreten Angaben. Er erhob nur den Vorwurf, dass die beiden Briten "gegen afghanisches Gesetz" verstoßen hätten. Kurz nach der Inhaftierung im Februar hatte die BBC berichtet, die Reynolds seien festgenommen worden, weil sie ein Flugzeug benutzt hätten, ohne die örtlichen Behörden zu informieren.

Nach seiner Freilassung konnte das Paar zunächst nach Doha ausreisen.
Katar übernahm Vermittlerrolle
Zur Freilassung sollen auch Vermittlungen durch Katar maßgeblich beigetragen haben. Der Golfstaat hat sich seit der Machtübernahme der Taliban im Jahr 2021 um die Freilassung von in Afghanistan inhaftierten Ausländern bemüht. Die Unterhändler Katars haben in diesem Jahr bereits die Freilassung von mindestens drei US-Bürgern unterstützt.
Auch in den Monaten der Haft soll Katar sich für die beiden Briten eingesetzt haben, wie die Nachrichtenagentur Reuters berichtet. So sollen die Unterhändler mit ermöglicht haben, dass das Paar von einem Arzt versorgt wird und notwendige Medikamente erhält sowie regelmäßig Kontakt zu seiner Familie aufnehmen kann.
Paar lebte seit rund 18 Jahren in Afghanistan
Die Angehörigen der Eheleute in Großbritannien hatten wiederholt die Freilassung des Paares gefordert und den Taliban vorgeworfen, die beiden Briten würden in der Haft misshandelt. Die Taliban hatten diese Anschuldigungen zurückgewiesen. Doch im Juli hatten laut Reuters auch Menschenrechtsexperten der Vereinten Nationen gewarnt, dass sich der körperliche und psychische Zustand des Paars schnell verschlechtere. Den beiden drohten irreparable Schäden, hieß es damals.
Vor seiner Festnahme hatte das Paar bereits etwa 18 Jahre lang in Afghanistan gelebt und sich für Bildungsprojekte eingesetzt. Auch nach der Machtergreifung der Taliban im Jahr 2021 entschieden sich beide, in dem Land zu bleiben - trotz der von Großbritannien verschärften Sicherheitshinweise für Reisen nach oder den Aufenthalt in Afghanistan.
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