Die NATO zieht Konsequenzen aus der Verletzung des polnischen Luftraums durch russische Drohnen. Man starte zum Schutz der Ostflanke eine neue Militäroperation, so Generalsekretär Rutte. Dafür soll unter anderem die Flugabwehr ausgebaut werden.
Die NATO reagiert auf die mutmaßlich vorsätzlichen Luftraumverletzungen durch Russland in Polen mit einer neuen Operation zum Schutz der Ostflanke. Das kündigte der Generalsekretär des Militärbündnisses, Mark Rutte, an.
Demnach sollen bei der Operation mit dem Namen "Eastern Sentry" (Wächter des Ostens) unter anderem zusätzliche Überwachungs- und Flugabwehrkapazitäten zum Einsatz kommen. Anders als bisher sollen die Einsätze wie zum Beispiel gegen die russischen Drohnen dann künftig unter einem integrierten Oberbefehl laufen - also nicht mehr als nationale Einzelaktionen, die aufwendig koordiniert werden müssen.
Mehrere NATO-Staaten, unter ihnen auch Deutschland, hatten zuvor bereits zusätzliche Mittel zugesagt. So stellt die Bundeswehr künftig vier statt nur zwei "Eurofighter"-Kampfjets bereit, um sich an bewaffneten Flügen über Polen zu beteiligen. Frankreich will drei "Rafale"-Kampfjets für die Überwachung des Luftraums zur Verfügung stellen, Dänemark zwei F-16 und eine Fregatte.
Absichtliche Luftraumverletzung?
Am Mittwoch waren zeitgleich mit einem russischen Angriff auf die Ukraine mehr als zehn russische Drohnen vom Bautyp "Shahed" in den Luftraum Polens eingedrungen. Mehrere von ihnen wurden abgeschossen.
Nach Angaben westlicher Politiker gibt es Hinweise darauf, dass die Luftraumverletzung kein Versehen war. Unklar ist bislang allerdings, ob die Drohnen auf die Zerstörung von Zielen auf NATO-Territorium programmiert waren oder möglicherweise nur als Provokation oder Test der Flugabwehr gedacht waren. Polen hat nach eigenen Angaben ausreichend Informationen, um Russland Vorsatz nachzuweisen.
An dem Abwehreinsatz am Mittwoch waren nach NATO-Angaben neben polnischen F-16-Kampfjets auch niederländische F-35, italienische Flugzeuge sowie deutsche "Patriot"-Flugabwehrsysteme beteiligt. Zudem wurde auch ein AWACS-Spezialflugzeug zur Luftraumüberwachung eingesetzt.
Mit Informationen von Helga Schmidt, ARD-Studio Brüssel
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