• Von der Leyen: Ukraine muss "stählernes Stachelschwein" werden
  • Moskau fordert Benennung der Auftraggeber für Nordstream-Anschlag
  • Selenskyj: Mindestens acht Tote nach russischem Raketenangriff auf Kiew
  • Gebäude von EU-Vertretung in Kiew bei russischem Angriff beschädigt
  • Weitere Nachrichten und Podcast zum Ukraine-Krieg

16:53 Uhr | Pistorius: Wenig Handhabe gegen russische Drohnenspionage in Ostdeutschland

Verteidigungsminister Boris Pistorius hält Drohnenflüge im deutschen Luftraum für wahrscheinlich, mit denen Russland Nachschubwege für Waffenlieferungen an die Ukraine auskundschaftet: "Dass Drohnen auch irgendwo über den Häfen, über den Eisenbahnanlagen unterwegs sind, dürfte niemanden überraschen." Pistorius betonte, die Bundeswehr sei nicht zuständig für die Überwachung von zivilem Territorium oder Straßenverbindungen: "Es gibt nicht so furchtbar viel Handhabe dagegen."

Die "New York Times" hatte unter Berufung auf Erkenntnisse von US-Behörden und anderen westlichen Staaten berichtet, Russland oder russische Unterstützer ließen im Osten Deutschlands Routen für die Lieferung von Militärgütern an die Ukraine mit Drohnen überwachen. Auch die "Wirtschaftswoche" meldete solche Spähflüge.

Pistorius zufolge ist schwer zu ermitteln, von wo aus Drohnen gesteuert werden. Nach seinen Worten ist der Schutz militärischer Anlagen in Deutschland verstärkt worden. Es gebe auch bessere Möglichkeiten zum Abfangen von Drohnen. "Aber das ist ein ständiges Katz-und-Maus-Spiel technischer Art." Russland wies die Berichte über Drohnenspionage in Deutschland als falsch zurück.

16:04 Uhr | Von der Leyen will Ukraine zum "stählernen Stachelschwein" hochrüsten

Nach dem Raketeneinschlag nahe der EU-Vertretung in Kiew hat EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj und danach mit US-Präsident Donald Trump gesprochen. Wie sie weiter auf der Plattform X mitteilte, müsse die Ukraine für einen gerechten und dauerhaften Frieden mit glaubwürdigen Sicherheitsgarantien "in ein stählernes Stachelschwein verwandelt werden". Europa werde seinen Teil dazu beitragen.

Die EU sucht nach einem Weg, um Russland nach einer angestrebten Waffenruhe von einem möglichen erneuten Angriff auf die Ukraine abzuhalten. Die sogenannte Stachelschwein-Strategie (Porcupine Strategy) würde bedeuten, der Ukraine Waffensysteme zu liefern, mit denen sie im Fall einer erneuten Aggression deutlich stärker zurückschlagen könnte als bislang. (Quelle: dpa)

14:35 Uhr | Kreml fordert Benennung der Auftraggeber für Nordstream-Anschlag

Die russische Führung hat die Festnahme eines Ukrainers wegen der Sabotage der Nord-Stream-Gaspipeline als Fortschritt begrüßt. Kremlsprecher Dmitiri Peskow nannte es "zweifellos befriedigend, dass die Ermittlungen laufen". Russland hoffe, dass nicht nur die Täter zur Verantwortung gezogen, "sondern auch die Hinterleute dieser Terrorakte benannt werden". Peskow kritisierte, dass Russland an den Ermittlungen nicht beteiligt werde.

In Italien war vergangene Woche ein Ukrainer festgenommen worden. Die Bundesanwaltschaft wirft ihm vor, führend an der Sprengung der Pipelines im September 2022 beteiligt gewesen zu sein. Deutschen Ermittlungsbehörden zufolge sind weitere Beteiligte als Ukrainer identifiziert. Kiew bestreitet, hinter dem Anschlag zu stecken. (Quelle: AFP)

13:13 Uhr | Schwere Angriffe auf Kiew - Reporter berichtet

Russland hat die Ukraine in der Nacht wieder stärker mit Raketen und Drohnen angegriffen. Auch in Kiew gab es zahlreiche Tote und viele Verletzte. In vielen Teilen des Landes ist der Strom weg. In Kiew wurde auch die EU-Vertretung beschädigt. MDR-Reporter Niels Bula berichtet live aus der Stadt – über die Folgen der Angriffe und wie die Menschen in der Ukraine damit umgehen.

12:44 Uhr | EU bestellt russischen Gesandten in Brüssel ein

Die Europäische Union hat den russischen Gesandten in Brüssel ein bestellt, nachdem das Gebäude der EU-Vertretung in Kiew bei einem nächtlichen Angriff beschädigt worden war. Das teilte die EU-Außenbeauftragte Kaja Kallas mit. "Keine diplomatische Vertretung sollte jemals ein Ziel sein", schreibt sie auf der Plattform X. (Quelle: Reuters)

12:02 Uhr | Auch British Council in Kiew bei russischem Angriff beschädigt

Bei dem russischen Drohnen- und Raketenangriff auf die ukrainische Hauptstadt Kiew ist auch das Gebäude des Kulturinstituts British Council beschädigt worden. Dies teilte der britische Premierminister Keir Starmer mit. "Meine Gedanken sind bei all jenen, die von den sinnlosen russischen Angriffen auf Kiew betroffen sind", schreibt Starmer auf der Online-Plattform X. "Dieses Blutvergießen muss ein Ende haben."

Das British Council ist die britische Organisation zur Förderung internationaler Kulturbeziehungen und Bildungschancen und mit dem deutschen Goethe-Institut vergleichbar. (Quelle: Reuters)

Update 10:28 Uhr | Selenskyj: Mindestens acht Tote nach russischem Raketenangriff auf Kiew

Bei russischen Angriffen auf Kiew sind nach Angaben des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj in der Nacht mindestens acht Menschen getötet worden. Dutzende weitere Menschen seien verletzt worden, teilte Selenskyj am Morgen in Onlinediensten mit.

Polizisten stehen nach einem russischen Angriff neben in Plastiksäcke gehüllte Leichen.Bildrechte: picture alliance/dpa/AP | Efrem Lukatsky

Der Chef der Militärverwaltung Kiews, Timur Tkachenko, schrieb auf Telegram, mehrere Gebäude stünden in Flammen, darunter ein Kindergarten. Der staatliche Stromnetzbetreiber der Ukraine berichtet von getroffenen Energieanlagen und lokalen Stromausfällen.

"Russland entscheidet sich für Raketen anstelle des Verhandlungstischs", erklärte Selenskyj. Der russische Staatschef Wladimir Putin habe kein Interesse an "echter Diplomatie". Die Ukraine erwarte eine "Reaktion" anderer Staaten auf die nächtlichen Angriffe auf Kiew. Selenskyj forderte insbesondere Moskaus Verbündeten China und das Russland freundlich gesinnte EU-Land Ungarn auf, klar Position zu beziehen. (Quelle: Reuters/ AFP/ dpa)

Update 09:26 Uhr | Gebäude von EU-Vertretung in Kiew bei russischem Angriff beschädigt

Bei dem massiven nächtlichen russischen Luftangriff auf die Ukraine ist nach Angaben von EU-Ratspräsident António Costa auch das Gebäude der EU-Vertretung in Kiew beschädigt worden.

"Meine Gedanken sind bei den ukrainischen Opfern und auch bei den Mitarbeitern der EU-Vertretung, deren Gebäude bei diesem vorsätzlichen russischen Angriff beschädigt wurde", schrieb Costa heute im Onlinedienst X. Er fügte seinem Post ein Bild von dem beschädigten Gebäude bei.

Die Beschäftigten seien in Sicherheit, schreibt EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen auf X. Sie fordert Russland auf, seine "wahllosen Angriffe auf die zivile Infrastruktur einzustellen und sich an Verhandlungen für einen gerechten und dauerhaften Frieden" zu beteiligen. (Quelle: AFP)

08:18 Uhr | Ukraine hat zwei Ölraffinerien in Russland angegriffen

Das ukrainische Militär hat nach eigenen Angaben erneut Ölraffinerien in Russland angegriffen. Ziel des nächtlichen Angriffes seien zwei Anlagen gewesen, teilt der Kommandeur der Drohnen-Streitkräfte mit. Es handele sich um die Raffinerien Afipsky in der Oblast Krasnodar und Kuybyschewskji in der Oblast Samara. (Quelle: Reuters)

04:16 Uhr | Selenskyj schickt Unterhändler in die USA

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj entsendet seine Chefunterhändler zu Gesprächen über Sicherheitsgarantien in die USA. Präsidialamtschef Andrij Jermak und Ex-Verteidigungsminister Rustem Umjerow sollen am Freitag in New York Vertreter der Regierung von US-Präsident Donald Trump treffen. Das kündigte Selenskyj in Kiew an. Auch Trumps Russland-Unterhändler Steve Witkoff bestätigte das Treffen. (Quelle: dpa) 

Update 03:37 Uhr | Mehrere Verletzte bei Angriffen auf Kiew und andere Städte

Russlands Militär hat die Ukraine in der Nacht erneut massiv mit Raketen und Drohnen angegriffen. Explosionen wurden unter anderem aus Kiew, Sumy, Dnipro und Saporischschja gemeldet. Nach Angaben von Bürgermeister Vitali Klitschko war in der Hauptstadt die Flugabwehr im Einsatz, dort wurden mindestens vier Menschen verletzt.

Das ukrainische Energieministerium berichtete zudem von Schäden am Strom- und Gasnetz, unter anderem in den Regionen Sumy und Poltawa. Beobachter gehen davon aus, dass Russland die Energieversorgung vor dem Winter gezielt schwächen will.

Auch Russland meldete Luftalarm: Das Militär erklärte den Abschuss ukrainischer Drohnen über mehreren Grenzregionen sowie der Krim. (Quelle: dpa) 

01:17 Uhr | Nato: Alle Mitgliedsländer erreichen 2025 Zwei-Prozent-Ziel

Nach Nato-Schätzungen werden 2025 erstmals alle Mitgliedsstaaten – mit Ausnahme des militärisch neutralen Island – mindestens zwei Prozent ihres Bruttoinlandsprodukts für Verteidigung ausgeben. Damit erfüllen auch Länder wie Spanien, Italien und Belgien die 2014 beschlossene Vorgabe.

Für Deutschland liegt noch keine offizielle Zahl vor, die Bundesregierung hat aber angekündigt, das Ziel zu erfüllen. Langfristig strebt das Bündnis sogar 3,5 Prozent bis 2032 an. Spitzenreiter bei den Ausgaben bleiben Polen (4,48 %), Litauen (4 %) und Estland (3,38 %). (Quelle: AFP)

00:05 Uhr | Die Ereignisse gestern – 27. August 2025

Die Bundesregierung hat 2024 Rüstungsexporte im Wert von 12,83 Milliarden Euro genehmigt – ein neuer Höchststand. Hauptabnehmer war die Ukraine mit 8,15 Milliarden Euro. An EU- und Nato-Partner gingen 1,58 Milliarden Euro. Größte Exportgüter waren militärische Fahrzeuge (4,4 Mrd. Euro), gefolgt von Bomben, Torpedos und Flugkörpern (2,9 Mrd. Euro) sowie Kriegsschiffen (1,5 Mrd. Euro).

In der Ukraine hat die Luftwaffe nach eigenen Angaben 74 von 95 russischen Drohnen abgefangen. Ziele waren landesweit Energie- und Versorgungsanlagen, unter anderem in Poltawa und Sumy, wo es zu Strom- und Wasserausfällen kam. Bei Angriffen in der Region Cherson starben drei Menschen, über 100.000 Haushalte waren ohne Strom. Russland meldete die Einnahme der Ortschaft Osarjaniwka in Donezk – eine unabhängige Bestätigung liegt nicht vor.

Derweil sondiert eine ukrainische Delegation in Saudi-Arabien diplomatische Optionen. Präsidialamtschef Andrij Jermak und Sicherheitsratschef Rustem Umjerow trafen in Riad den saudischen Verteidigungsminister und den nationalen Sicherheitsberater. Präsident Wolodymyr Selenskyj hatte die Golfstaaten als mögliche Gastgeber für Gespräche mit Russlands Präsident Wladimir Putin ins Spiel gebracht.

00:00 Uhr | Ukraine-News von Donnerstag, 28. August 2025

Guten Tag! In unseren Ukraine-News halten wir Sie weiterhin über die Entwicklungen im Krieg in der Ukraine auf dem aktuellen Stand. Alle wichtigen Nachrichten dazu erscheinen hier im Laufe des Tages.

Die Berichterstattung über den Russland-Ukraine-Krieg ist komplex. Angaben zu Kriegsverlauf, Beschuss und Opfern durch offizielle Stellen der russischen und der ukrainischen Konfliktparteien können in der aktuellen Lage nicht unmittelbar von unabhängiger Stelle überprüft werden. Es gibt eine Vielzahl von Medienvertretern vor Ort, darunter auch unabhängige Journalisten aus verschiedenen Ländern. Bei der Bewertung von Informationen sind verschiedene Quellen und eine kritische Haltung unerlässlich, um ein möglichst umfassendes Bild zu erhalten. Alles das berücksichtigt der MDR in seinen Berichten über den Russland-Ukraine-Krieg.

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