In Israel hat ein landesweiter Protesttag begonnen. Dazu aufgerufen haben Geisel-Angehörige. Sie werfen Premierminister Netanjahu vor, den Gaza-Krieg aus politischen Gründen zu verlängern.
Mit der Forderung nach einer sofortigen Freilassung der Geiseln und einem Ende des Gaza-Krieges hat in Israel ein großer Protesttag begonnen. Es kam landesweit zu Demonstrationen und Straßenblockaden. Eine zentrale Schnellstraße im Bereich der Küstenstadt Tel Aviv wurde blockiert, nördlich von Tel Aviv verbrannten Demonstranten Reifen auf einer Straße, wie auf Bildern zu sehen war.
Das Forum der Geiselfamilien hatte unter dem Motto "Israel steht zusammen" zu verschiedenen Protestaktionen aufgerufen. Sie werfen Premierminister Benjamin Netanjahu vor, den Krieg aus politischen Gründen zu verlängern und damit eine Geiselfreilassung zu verhindern. Netanjahus rechtsextreme Koalitionspartner, von denen sein politisches Überleben abhängt, sind gegen eine Waffenruhe.
Am Abend ist eine große Kundgebung auf dem "Platz der Geiseln" im Zentrum von Tel Aviv geplant. Vor gut einer Woche hatten Hunderttausende Israelis bei einer Großdemonstration ihre Solidarität mit den Geiseln zum Ausdruck gebracht. Insgesamt sollen noch 20 Geiseln im Gazastreifen festgehalten werden, 30 weitere sollen tot sein.
Sicherheitskabinett berät laut Medien über Waffenruhe
Die Proteste finden am Tag statt, an dem das israelische Sicherheitskabinett zu erneuten Beratungen über den Gaza-Krieg zusammenkommen will. Medienberichten zufolge befasst sich das Sicherheitskabinett mit möglichen neuen Verhandlungen über eine Waffenruhe im Gazastreifen und einer damit verbundenen Freilassung von Geiseln.
"Es liegt ein Vorschlag auf dem Tisch", sagte ein Vater, dessen Sohn im Oktober 2023 entführt worden war. "Wir fordern von unseren Anführern, dass sie sich an den Verhandlungstisch setzen und nicht aufstehen, bis es eine Einigung gibt", erklärte er in einer Mitteilung des Forums der Geiselfamilien.
Hamas hat Waffenruhe zugestimmt
Das Sicherheitskabinett hatte Anfang August einer Ausweitung des Militäreinsatzes gegen die Terrororganisation Hamas einschließlich einer Einnahme der Stadt Gaza zugestimmt, was in Israel und international für scharfe Kritik sorgt. Am vergangenen Donnerstag hatte Netanjahu dann sofortige Verhandlungen für eine Geiselfreilassung angeordnet.
Die Hamas hatte vor gut einer Woche erklärt, sie habe einem neuen Vorschlag der Vermittlerstaaten Ägypten und Katar für eine Waffenruhe zugestimmt. Dabei handelt es sich Medienberichten zufolge um eine angepasste Fassung eines zuvor bereits verhandelten Vorschlags des US-Sondergesandten Steve Witkoff. Dieser sieht eine 60-tägige Waffenruhe vor, während der zunächst zehn Geiseln im Gegenzug für palästinensische Häftlinge freikommen sollen.
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