Lob und Harmonie im Weißen Haus: Südkoreas Präsident Lee hat seinen US-Amtskollegen besucht. Lee hoffte, Trump könne Nordkoreas Machthaber Kim treffen und "Frieden auf die koreanische Halbinsel bringen". Trump zeigte sich offen.

Südkoreas Präsident Lee Jae Myung hat während des Treffens mit dem US-Präsidenten ein baldiges Treffen zwischen Donald Trump und Nordkoreas Machthaber Kim Jong Un vorgeschlagen. "Ich hoffe, Sie können Frieden auf die koreanische Halbinsel bringen (...), damit Sie mit Kim Jong Un zusammentreffen, einen Trump-World-Komplex in Nordkorea bauen können, damit ich dort Golf spielen kann", sagte Lee zu Trump.

Trump zeigte sich offen für ein Treffen mit Kim: "Ich würde ihn gerne dieses Jahr treffen", sagte er bei einem Besuch Lees im Weißen Haus in Washington.

Trump kritisierte Südkorea vor Treffen

Zuvor hatte Lee den US-Präsidenten zum Gipfel der Asiatisch-Pazifischen Wirtschaftsgemeinschaft (APEC) im Oktober nach Südkorea eingeladen, wie Lees Büro mitteilte. Lee und Trump hätten ein angenehmes Gespräch geführt, bei dem sie sich gegenseitig gelobt und über die gegen sie gerichteten Attentatsversuche gesprochen hätten, sagte Lees Sprecherin Kang Yu-jung. Im Rahmen des Besuchs gab die Fluggesellschaft Korean Air zudem die Bestellung von 103 Boeing-Flugzeugen bekannt.

Vor dem Treffen hatte Trump auf Truth Social noch gedroht, keine Geschäfte mit Seoul machen zu wollen. Grund dafür sei eine angebliche "Säuberung oder Revolution" in dem Land, behauptete Trump und bezog sich dabei auf Razzien in Kirchen und auf einem US-Militärstützpunkt.

Trump: "Wir verstehen uns sehr gut"

Das Treffen selbst schien dann jedoch harmonisch. Lee lobte Trumps Inneneinrichtung im Oval Office. "Wir kennen uns schon lange und verstehen uns sehr gut", sagte Trump. Er gratulierte Lee zu seiner Wahl: "Es ist mir eine große Ehre, mit Ihnen zusammen zu sein, und herzlichen Glückwunsch zu Ihrer Wahl. Wir stehen zu 100 Prozent hinter Ihnen." Lee wurde im Juni zum Präsidenten Südkoreas gewählt, nachdem sein Vorgänger, Yoon Suk Yeol, des Amtes enthoben worden war.

Südkoreas neuer Präsident Lee hat sich der Verbesserung der Beziehungen zu Nordkorea verschrieben. Bereits kurz nach seinem Amtsantritt hatte Südkorea die Lautsprecher-Propaganda teilweise eingestellt. Kurz darauf stoppte nach Angaben der südkoreanischen Armee auch Nordkorea die Übertragung über Lautsprecher.

Lee: Nordkoreas baut Atomprogramm immer weiter aus

Nach dem Treffen im Weißen Haus warnte Lee bei einer Veranstaltung in Washington vor den Fortschritten des nordkoreanischen Atomprogramms: "Eine Interkontinentalrakete, welche die USA erreichen kann, ist fast fertig entwickelt, und sie bauen weiterhin Kapazitäten, um etwa zehn bis 20 Atombomben pro Jahr zu produzieren", sagte Lee bei einem Besuch in der Denkfabrik Center for Strategic and International Studies. 

Trotz massiver Sanktionen entwickle Nordkorea seine Atomwaffen und Raketen kontinuierlich weiter. Kim hat seit Trumps Amtsantritt im Januar dessen wiederholte Aufrufe zur Wiederaufnahme der direkten Gespräche ignoriert.

Haftungsausschluss: Das Urheberrecht dieses Artikels liegt bei seinem ursprünglichen Autor. Der Zweck dieses Artikels besteht in der erneuten Veröffentlichung zu ausschließlich Informationszwecken und stellt keine Anlageberatung dar. Sollten dennoch Verstöße vorliegen, nehmen Sie bitte umgehend Kontakt mit uns auf. Korrektur Oder wir werden Maßnahmen zur Löschung ergreifen. Danke