Inhalt des Artikels:

  • Pauschalreise: Kann man wegen Waldbrand-Gefahr den Urlaub stornieren?

Frankreich

Feuerwehrleute kämpfen in Südfrankreich noch immer gegen den bisher größten Waldbrand seit 1949. Mehr als 2.100 Feuerwehrleute und rund 600 Fahrzeuge wurden in das Gebiet zwischen Narbonne und Carcassonne entsandt.

Eine Person kam bei dem Brand ums Leben, mehrere wurden verletzt.

Die Küstenautobahn A9 zwischen Frankreich und Spanien war zwischen Narbonne und Perpignan stundenlang gesperrt, ebenso zahlreiche Landstraßen in dem Gebiet. Mittlerweile ist die Sperrung aufgehoben. Zwei Campingplätze wurden evakuiert, hunderte Anwohner mussten ihre Häuser verlassen. Mindestens 25 Wohnhäuser und 35 Fahrzeuge wurden von den Flammen vernichtet oder beschädigt. Mehr als 2.500 Haushalte waren am Mittwoch ohne Strom.

Höchste Alarmstufe auch im Corbieres-Massiv in Südfrankreich. (Bild vom 6.8.25)Bildrechte: picture alliance/dpa/Securite Civile | Uncredited

Portugal

Am schwierigsten war die Lage zuletzt im Norden Portugals. Die Flammen sind dort nach Behördenangaben aber weitestgehend eingedämmt.

Auch ein zweites großes Feuer bei der weiter südlich gelegenen Kleinstadt Arouca konnte inzwischen unter Kontrolle gebracht werden.

Keine Gefahr mehr für Leib und Leben: Die Brände in Portugal sind aktuell unter Kontrolle. (Bild vom 31.7.2025)Bildrechte: picture alliance/dpa/ZUMA Press Wire | Elena Fernandez

Spanien

In Spanien wurden wegen eines Waldbrandes unweit des Ferienortes Tarifa im Süden mehrere Hotels, Siedlungen und ein Campingsplatz geräumt.

Laut einem Bericht der örtlichen Zeitung wurden am späten Dienstagabend rund 1.500 Menschen in Sicherheit gebracht.

Türkei

Eine Atempause gibt es auch für die Feuerwehrleute in der Türkei. Die Waldbrände seien weitgehend unter Kontrolle, berichtet die staatliche Nachrichtenagentur Anadolu. Vereinzelte Brände wurden aus der ländlichen Region Thrakien und aus Izmir gemeldet, konnten jedoch kurz darauf gelöscht werden.

In der Türkei sind in diesem Jahr bisher schon mehr als 2.000 Waldbrände ausgebrochen.Bildrechte: IMAGO / Anadolu Agency

Griechenland

Im Süden der Insel Euböa, im Osten von Kreta und auch in der Region rund um Athen bleibt die Waldbrandgefahr laut Behörden weiterhin extrem hoch - obwohl es zuletzt vielerorts geregnet hat.  

Die griechische Feuerwehr ist weiter in Alarmbereitschaft.Bildrechte: IMAGO / ZUMA Press Wire

Italien

Auch in Italien bleibt die Lage angespannt, vor allem im Süden des Landes. Besonders betroffen ist die Insel Sizilien, wo nach einem Bericht der dortigen Forstbehörde allein zwischen Mai und Ende Juli gut 3.700 Brände registriert wurden.

Auch auf Sardinien mussten schon mehrere Brände gelöscht werden.

Waldbrand-Situation im Überblick

Wer sich über die aktuelle Brandlage weltweit einen Überblick verschaffen will, wird auf dieser Karte von der NASA immer aktuell informiert. Dort sieht man auf den ersten Blick, wo es gerade brennt.

Wie hier am Berg Amiata in der Toskana sind die Brandspuren gelöschter Brände zu sehen.Bildrechte: picture alliance/dpa/dpa-Zentralbild | Stephan Schulz

Pauschalreise: Kann man wegen Waldbrand-Gefahr den Urlaub stornieren?

Eine kostenlose Stornierung des Urlaubs aufgrund außergewöhnlicher Umstände ist möglich, wenn die eigene Urlaubsregion - und zwar in unmittelbarer Nachbarschaft - von den Bränden betroffen ist. Daher sollte man sich im Vorfeld ganz genau über die Lage vor Ort informieren. Hat man eine Pauschalreise gebucht, muss der Reiseanbieter den Reisepreis erstatten.

Kommt es während des Urlaubs zu Beeinträchtigungen durch Waldbrände, kann man die Reise vorzeitig beim Veranstalter kündigen. Der kommt dann für die Mehrkosten durch die verfrühte Abreise auf. Anspruch auf Schadenersatz wegen entgangener Urlaubsfreuden hat man allerdings nicht.

Ein sogenannter Minderungsanspruch besteht nur dann, wenn der Veranstalter seine Fürsorgepflicht verletzt hat. Das ist dann der Fall, wenn der Reiseveranstalter vorgibt, dass am Urlaubsort alles in Ordnung ist, dann aber geplante Ausflüge ausfallen oder man wegen starker Rauchentwicklung sein Hotelzimmer nicht verlassen kann.

Es muss allerdings eine konkrete Gefahr bestehen. Denn mehrere Wochen im Voraus lässt sich nicht sagen, ob Feuer ausbrechen oder bereits gelöscht sind. Kostenfrei storniert werden kann also meist nur auf den letzten Drücker.

Kaum Storno-Möglichkeiten für Individualreisende

Das Nachsehen haben in den meisten Fällen Individualreisende. Hier kommt es auf die AGBs der Ferienhausanbieter an, ob man Ansprüche geltend machen kann. Die Stornokosten für den Flug muss der Urlauber tragen.

Quellen und weiterführende Links

dpa
AFP
Verbraucherzentrale
ADAC
NASA

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