- Russland rechnet mit Kollaps der Ukraine-Front in zwei bis drei Monaten
- Kreml bezeichnet Gespräch zwischen Putin und Witkoff als konstruktiv
- Trump droht nach Moskau-Treffen mit Öl-Sanktionen
- Die Ereignisse von gestern
- Weitere Nachrichten und Podcast zum Ukraine-Krieg
22:11 Uhr | Lage in Pokrowsk wird immer schwieriger
Das schwer umkämpfte Pokrowsk ist nach ukrainischen Angaben kaum noch erreichbar. Wie das OSINT-Projekt DeepState bei Telegram berichtet, herrscht in der Stadt im Gebiet Donezk eine schwierige Lage. DeepState zitiert den Leiter der regionalen Militärverwaltung von Donezk, Wadym Filaschkin mit den Worten: "Etwa 1.370 Menschen befinden sich noch in Pokrowsk. Es ist fast unmöglich, mit dem Auto in die Stadt zu fahren. Jeden Tag wirft der Feind Dutzende von Fliegerbomben auf die Frontstädte ab, ganz zu schweigen von FPV-Drohnen und den Beschuss durch andere Arten von Waffen." Deepstate zufolge zerstören die Russen die Stadt. Ihre dortigen Aktivitäten würden aufgrund ihrer Erfolge in der Gegend von Rodynske zunehmen. (Quelle: Telegram)
21:14 Uhr | Trump plant angeblich Treffen mit Putin und Selenskyj
US-Präsident Donald Trump will sich einem Medienbericht zufolge möglicherweise bereits kommende Woche in Person mit seinem russischen Kollegen Wladimir Putin treffen. Danach sei ein Treffen mit Putin und dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj angedacht, berichtet die New York Times unter Berufung auf zwei mit dem Plan vertraute Personen. Das Vorhaben sei bei einem Telefonat mit europäischen Staats- und Regierungschefs vorgestellt worden, berichtet die Zeitung weiter. Stellungnahmen der genannten Regierungen lagen zunächst nicht vor. (Quelle: Reuters)
20:52 Uhr | Selenskyj sieht Fortschritte nach Putin-Witkoff-Gesprächen
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj sieht nach dem Besuch eines US-Gesandten in Moskau eine größere Bereitschaft Russlands zu einer Feuerpause. "Es scheint, dass Russland nun eher zu einem Waffenstillstand neigt", sagte Selenskyj in seiner nächtlichen Videoansprache. Der Druck auf das Land wirke. Das Wichtigste sei jedoch, dass Russland "uns bei den Details nicht täuscht - weder uns noch die USA". (Quelle: Reuters)
20:13 Uhr | Trump sieht große Fortschritte nach Verhandlungen von Putin mit Witkoff
US-Präsident Donald Trump wertet das Gespräch seines Sondergesandten Steve Witkoff mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin als erfolgreich. Witkoff habe "große Fortschritte" erzielt, erklärt Trump in seinem sozialen Netzwerk Truth Social. "Mein Sondergesandter Steve Witkoff hat gerade ein hochproduktives Treffen mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin gehabt", schrieb der US-Präsident. Alle seien sich einig, dass der Krieg beendet werden müsse. Daran werde in den kommenden Tagen und Wochen gearbeitet. (Quelle: Reuters)
18:12 Uhr | Russland rechnet mit Kollaps der Ukraine-Front in zwei bis drei Monaten
Der Generalstab der russischen Streitkräfte rechnet laut einem Reuters-Bericht mit dem Zusammenbruch der ukrainischen Front in zwei bis drei Monaten. Dies habe der Generalstab Russlands Präsidenten Wladimir Putin mitgeteilt, wie die US-Nachrichtenagentur unter Verweis auf eine "kremlnahe Quelle" berichtet.

Wie Reuters unter Berufung auf eine zweite anonyme Quelle berichtet, schätzt Putin zwar die Beziehung zu US-Präsident Donald Trump, den er nicht verärgern wolle. Jedoch habe der russische Präsident eine oberste Priorität: "Putin kann es sich nicht leisten, den Krieg zu beenden, nur weil Trump es will."
Eine dritte Person, "die mit der Denkweise des Kremls vertraut ist", sagte dem Reuters-Bericht zufolge ebenfalls, dass Russland die vier von ihm beanspruchten Regionen Donezk, Luhansk, Saporischschja und Cherson vollständig einnehmen wolle "und keinen Sinn darin sehe, in einer Zeit, in der Russland während seiner Sommeroffensive Erfolge auf dem Schlachtfeld erzielt, aufzuhören". (Quelle: Reuters)
17:28 Uhr | Russischer Angriff auf Rodynske verschärft Lage im Halbkessel von Pokrowsk
Die russischen Streitkräfte im Sektor Pokrowsk konzentrieren sich ukrainischen Angaben zufolge darauf, die Flanken der ukrainischen Verteidigung anzugreifen und deren Logistik zu kappen. Die ukrainische Nachrichtenagentur Interfax-Ukraine zitiert einen Bericht des ukrainischen OSINT-Projekts DeepState, demzufolge russische Truppen versuchen, in die Stadt Rodynske in der Region Donezk einzudringen und dort Fuß zu fassen.
Dem von Interfax-Ukraine zitierten DeepState-Bericht zufolge, haben die Russen ihre ganze Aufmerksamkeit auf Rodynske verlagert und sich in den letzten Tagen auf dessen östlichen Stadtrand konzentriert, um sich dort festzusetzen, zu verstärken und den Ort zu besetzen. Die Russen würden zusätzliche Ressourcen für Angriffsoperationen dorthin abziehen, so der zitierte DeepState-Bericht weiter.
Rodynske befindet sich etwa acht Kilometer nördlich von Pokrwosk. Der Bericht weist daraufhin, dass sich Rodynske im Hinterland von Myrnohrad und Pokrowsk befindet. Die Einnahme der Stadt würde es demnach den russischen Truppen ermöglichen, "eine zusätzliche und sehr unangenehme Richtung für Versuche zu öffnen, in diese großen Städte einzudringen". (Quelle: Interfax-Ukraine)
16:35 Uhr | Trump verhängt 25 Prozent Zusatzzoll gegen Indien wegen Kauf von russischem Öl
US-Präsident Donald Trump hat gegen Indien zusätzliche Strafzölle in Höhe von 25 Prozent verhängt. Grund sind nach Angaben des Weißen Hauses die anhaltenden Käufe russischen Öls durch Indien. Trump unterschrieb demnach ein Dekret, das den Zollsatz für viele indische Produkte auf 50 Prozent verdoppelt. Es tritt in drei Wochen in Kraft. Ab diesem Donnerstag greift für Indien zunächst der bereits angekündigte Zoll von 25 Prozent.
Damit setzt Trump seine Drohung mit einer "Strafe" für Indien um. Er hatte mehrfach kritisiert, das Land beziehe ungeachtet des russischen Angriffskriegs weiter billiges russisches Öl und Gas sowie Waffen aus Russland. Indien ist das erste Land, gegen das der US-Präsident im Zusammenhang mit dem Ukraine-Krieg sogenannte Sekundärsanktionen verhängt. Auch China, Brasilien und EU-Länder wie Ungarn oder Österreich treiben weiterhin Handel mit Russland. (Quelle: AFP, dpa)
16:28 Uhr | Umfrage: Vertrauen der Bevölkerung in Selenskyj sinkt
Das Vertrauen der ukrainischen Bevölkerung in Präsident Wolodymyr Selenskyj ist einer Umfrage zufolge auf den niedrigsten Stand seit rund sechs Monaten gefallen. Dem vorausgegangen waren Proteste gegen Selenskyjs Maßnahmen zur Einschränkung der Macht der Antikorruptionsbehörde. Einer Umfrage des Kiewer Internationalen Instituts für Soziologie (KIIS) zufolge vertrauen derzeit 58 Prozent der Ukrainer Selenskyj. Im Mai lag der Wert noch bei 74 Prozent, im Februar/März waren es 67 Prozent.
Die KIIS-Umfrage ist die erste eines großen ukrainischen Meinungsforschungsinstituts, seit Selenskyj mit seinem Vorstoß, die Behörden einem handverlesenen Generalstaatsanwalt unterzuordnen, für Empörung gesorgt hatte. Tausende Menschen hatten Ende Juli in Kiew und anderen Städten dagegen demonstriert, was Selenskyj und seine Regierungspartei zu einer raschen Kursänderung veranlasste. (Quelle: Reuters)
15:38 Uhr | Kreml bezeichnet Gespräch zwischen Putin und Witkoff als konstruktiv
Die Gespräche zwischen dem russischen Präsidenten Wladimir Putin und dem US-Sondergesandten Steve Witkoff waren nach Einschätzung des Präsidialamtes in Moskau "nützlich und konstruktiv". Beide Seiten hätten über den Konflikt in der Ukraine und die Möglichkeit einer Verbesserung der Beziehungen zwischen den USA und Russland gesprochen, sagte der außenpolitische Berater des Präsidialamtes, Juri Uschakow, dem russischen Nachrichtensender Swesda. Moskau habe bestimmte "Signale" von US-Präsident Donald Trump erhalten und entsprechende Botschaften gesendet. Witkoff und Putin berieten etwa drei Stunden lang. (Quelle: Reuters)
Update 14:14 Uhr | US-Gesandter Witkoff beendet Treffen mit Putin in Moskau
Der russische Präsident Wladimir Putin hat sich in Moskau mit dem US-Sondergesandten Steve Witkoff getroffen. Das teilte der Kreml auf seiner Website mit, ohne Einzelheiten zu nennen. Fotos des Kremls zufolge nahm an dem Treffen auch Putins außenpolitischer Berater Juri Uschakow teil. Das Treffen dauerte nach Angaben der staatlichen russischen Nachrichtenagentur RIA rund drei Stunden. (Quelle: Reuters, dpa)

13:04 Uhr | Russland greift Gasanlage in Region Odessa an
Die russischen Streitkräfte haben nach Angaben des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj eine Erdgasanlage in der Region Odessa im Süden der Ukraine angegriffen. Damit würden die Vorbereitungen für den Winter untergraben, erklärte Selenskyj auf Telegram. Der Angriff habe der Gasinfrastruktur im Dorf Nowosilske an der Grenze zu Rumänien gegolten. Dort befindet sich die Orlowka-Verbindungsleitung, über die die Ukraine Gas über die Transbalkanroute erhält. Die Transbalkanroute ermöglicht die Gaslieferung von Griechenland über Bulgarien und Rumänien in die Ukraine. Das Verteidigungsministerium in Moskau bestätigt der russischen Nachrichtenagentur Tass zufolge den Angriff auf das ukrainische Gastransportsystem. (Quelle: Reuters)
11:50 Uhr | 130 minderjährige Kriegsgegner in Russland in Haft
In Russland sind nach Angaben von Menschenrechtlern mehr als 130 minderjährige Gegner des Ukraine-Krieges inhaftiert. Wie die Internationale Gesellschaft für Menschenrechte (IGFM) am Mittwoch mitteilte, sitzen viele von ihnen "wegen bloßer Meinungsäußerung oder symbolischer Protesthandlungen" in Haft. So sei der damals 15-jährige Arsenij Turbin von einem Militärgericht in Moskau zu fünf Jahren Haft verurteilt worden, weil er Flugblätter mit der Aufschrift "Brauchen Sie so einen Präsidenten?" verteilt hatte. Die Menschenrechtsorganisation fordert die sofortige Freilassung der Betroffenen. In russischen Haftanstalten drohten ihnen Misshandlungen, unzureichende medizinische Versorgung und systematische Einschüchterung. Die IGFM leistet Betroffenen nach eigenen Angaben mit ihrem Programm "Politische Patenschaften für Gefangene" Beistand. (Quelle: KNA)
10:16 Uhr | Mindestens zwei Tote bei russischem Angriff auf Ferienzentrum
Bei einem russischen Angriff auf ein Ferienzentrum in der ukrainischen Region Saporischschja sind nach ukrainischen Angaben am Mittwoch mindestens zwei Menschen getötet worden. Dem Gouverneur der Region, Iwan Fedorow, zufolge wurden mindestens zwölf Menschen verletzt, darunter vier Kinder. "Dieser Angriff hat militärisch keinen Sinn. Das ist pure Grausamkeit, die den Menschen Angst machen soll", schrieb der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj in Onlinemedien. Russland attackierte das Ferienzentrum laut Fedorow am Morgen gegen 6 Uhr mit "mindestens vier" Luftangriffen. In Folge der Angriffe brach ein Feuer auf dem Gelände aus. Saporischschja ist eine der fünf ukrainischen Regionen, die Russland für annektiert erklärt hat. Die russische Armee hatte ihre Angriffe dort zuletzt verschärft. (Quelle: AFP)
04:45 Uhr | Kreml: Annäherung zwischen Russland und USA braucht Zeit
Die Verbesserung der Beziehungen zwischen Russland und den USA wird nach Einschätzung des Kremls ein längerer Prozess. Das erklärte Kreml-Sprecher Dmitri Peskow in einer Stellungnahme gegenüber der staatlichen Nachrichtenagentur Tass. "Natürlich gibt es in diesem Prozess eine gewisse Trägheit", sagte Peskow mit Blick auf das bislang ausgebliebene Treffen zwischen Russlands Präsident Wladimir Putin und US-Präsident Donald Trump. Es werde Zeit brauchen, um die bilateralen Beziehungen wieder auf einen normalen Kurs zu bringen, so der Kreml-Sprecher. (Quelle: Reuters)
02:11 Uhr | Russland meldet weiteren Geländegewinn in der Ostukraine
Laut dem russischen Verteidigungsministerium hat das Militär ein weiteres Dorf in der ostukrainischen Region Dnipropetrowsk eingenommen. Moskau meldet fast täglich neue Geländegewinne, vor allem in der Region Donezk. Kiew hingegen bestreitet, dass russische Truppen überhaupt in die Region Dnipropetrowsk vorgedrungen sind, und erwähnt die jüngste Einnahme nicht. (Quelle: Reuters)
01:20 Uhr | Trump will nach Treffen in Moskau über Öl-Sanktionen entscheiden

US-Präsident Donald Trump hat für Mittwoch ein Treffen mit russischen Vertretern angekündigt und will kurz danach mögliche neue Sanktionen bekannt geben. Im Fokus stehen Länder, die weiterhin russisches Öl importieren. Trumps Sondergesandter Steve Witkoff wird laut Medienberichten in Moskau erwartet.
Trump hatte dem russischen Präsidenten Wladimir Putin eine Frist bis Freitag gesetzt, um eine Waffenruhe im Krieg gegen die Ukraine zu erreichen. Andernfalls drohen Strafmaßnahmen gegen Russlands Handelspartner – insbesondere gegen große Energieabnehmer wie China und Indien. (Quelle: dpa, Reuters)
00:05 Uhr | Die Ereignisse gestern – 5. August 2025
Russland verübte den bislang größten Angriff auf das ukrainische Eisenbahndrehkreuz Losowa in der Region Charkiw. Dabei wurden laut ukrainischen Angaben zwei Menschen getötet und 13 verletzt, darunter zwei Kinder. Der Angriff beschädigte den Bahnhof und weitere Gebäude, große Teile der Stadt waren zeitweise ohne Strom. Mehr als 30 russische Drohnen sollen eingesetzt worden sein. In Russland wurde laut russischen Quellen die Station Tazinskaja (Gebiet Rostow) Ziel eines ukrainischen Angriffs.
Unterdessen forderte Litauen nach dem Fund einer mit Sprengstoff bestückten russischen Drohne auf einem Truppenübungsplatz nahe Rukla Nato-Unterstützung zur Luftverteidigung. Die Drohne soll aus Belarus stammen und russischen Modellen aus dem Ukraine-Krieg gleichen. Es ist der zweite derartige Vorfall binnen eines Monats.
00:00 Uhr | Ukraine-News von Mittwoch, 6. August 2025
Guten Tag! In unseren Ukraine-News halten wir Sie weiterhin über die Entwicklungen im Krieg in der Ukraine auf dem aktuellen Stand. Alle wichtigen Nachrichten dazu erscheinen hier im Laufe des Tages.
Die Berichterstattung über den Russland-Ukraine-Krieg ist komplex. Angaben zu Kriegsverlauf, Beschuss und Opfern durch offizielle Stellen der russischen und der ukrainischen Konfliktparteien können in der aktuellen Lage nicht unmittelbar von unabhängiger Stelle überprüft werden. Es gibt eine Vielzahl von Medienvertretern vor Ort, darunter auch unabhängige Journalisten aus verschiedenen Ländern. Bei der Bewertung von Informationen sind verschiedene Quellen und eine kritische Haltung unerlässlich, um ein möglichst umfassendes Bild zu erhalten. All das berücksichtigt der MDR in seinen Berichten über den Russland-Ukraine-Krieg.
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