Der europäische Fußballverband UEFA hat sich für die Fußball-Europameisterschaft (EM) der Frauen Nachhaltigkeitsziele gesetzt. Klimaökonomin Claudia Kemfert sieht darin große Fortschritte. Sie sagte MDR AKTUELL, die UEFA sei auf dem richtigen Weg. Bisher habe man beim Fußball kaum über wiederverwendbare Becher oder über eine möglichst klimafreundliche Anreise der Besucherinnen und Besucher diskutiert. Das sei bei dieser EM anders.
Trotzdem sieht Kemfert noch viel Luft nach oben und verweist auf eine Evaluationsstudie zur Fußball-EM der Männer 2024 in Deutschland. Die Studie zeige, der Fußball sei grün, "aber noch nicht grün genug". Kemfert kritisiert unter anderem zu viele Flugreisen und Autofahrten.
Kemfert: Für Nachhaltigkeitsziele Besucherzahlen realistisch einschätzen
Für künftige sportliche Großveranstaltungen wären verbindliche Mobilitätsziele noch besser geeignet als nur Empfehlungen. Kemfert schlug dazu günstigere Bahntickets zur Anreise vor, aber auch Beschränkungen für Pkw in Stadionnähe. Als Konsequenz aus früheren Fußballturnieren sollten zudem Besucherzahlen realistisch geschätzt werden. Kämen mehr Zuschauer als erwartet, seien die Nachhaltigkeitsziele nicht zu halten.
Wichtig sei auch die Nutzung bereits vorhandener Stadien – also keine Neubauten, wie 2016 in Frankreich, so Kemfert. "Mehrwegsysteme in Fanzonen fände ich auch noch wichtig, kostenlosen ÖPNV für Fans, erneuerbare Energien wo möglich, aber auch eine ehrliche CO2-Bilanz."
Die UEFA Europameisterschaft der Frauen findet vom 2. bis 27. Juli an acht Spielorten in der Schweiz statt. Die deutsche Mannschaft trifft am Mittwochabend im Halbfinale auf Spanien.
MDR(smk)
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