• Selenskyj sichert Plan zur Korruptionsbekämpfung zu
  • Delegationen der Ukraine und Russlands reisen nach Istanbul
  • Erstmals französischer Kampfjet vom Typ Mirage 2000 in der Ukraine abgestürzt
  • Die Ereignisse vom 22. Juli 2025
  • Weitere Nachrichten und Podcast zum Ukraine-Krieg

13:43 Uhr | Wadephul kritisiert Beschränkungen für Antikorruptionsbehörden

Deutschlands Außenminister Johann Wadephul.Bildrechte: picture alliance/dpa | Katharina Kausche

Bundesaußenminister Johann Wadephul hat die gesetzliche Einschränkung der Unabhängigkeit von zwei Antikorruptionsbehörden in der Ukraine kritisiert. Das von Präsident Wolodymyr Selenskyj abgezeichnete Gesetz "belastet den Weg der Ukraine in die EU", erklärte Wadephul am Mittwoch im Onlinedienst X. "Ich erwarte von der Ukraine die konsequente Fortsetzung der Korruptionsbekämpfung", fügte er hinzu. (Quelle: Reuters)

Wadephul verwies darauf, dass er die Leiter der betroffenen Behörden bei seinem jüngsten Besuch in Kiew getroffen hatte. Die "Bild"-Zeitung berichtete, dass der Bundesaußenminister am Mittwochmorgen mit seinem ukrainischen Amtskollegen Andrej Sybiha telefoniert und ihn aufgefordert habe, die Korruptionsbekämpfung im Land "konsequent fortzusetzen".

12:15 Uhr | Selenskyj sichert Plan zur Korruptionsbekämpfung zu

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat die Ausarbeitung eines Plans zur Korruptionsbekämpfung innerhalb von zwei Wochen zugesagt. Dies kündigte er am Mittwoch nach einem Treffen mit Vertretern von Anti-Korruptions- und Sicherheitsbehörden an. Damit reagierte er auf Kritik an einem neuen Gesetz, das die Autonomie von Korruptionsermittlern einschränkt. "Wir alle hören, was die Gesellschaft sagt. Wir sehen, was die Menschen von den staatlichen Institutionen erwarten – nämlich eine garantierte Gerechtigkeit und das effektive Funktionieren jeder Einrichtung", sagte Selenskyj.

Die Bekämpfung der weit verbreiteten Korruption ist eine wichtige Voraussetzung für den angestrebten Beitritt zur EU und die Sicherung westlicher Hilfsgelder. Am Dienstag hatte es landesweite Proteste gegeben. Zuvor hatte das Parlament in Kiew ein von Selenskyj eingebrachtes Gesetz verabschiedet, das die Autonomie ukrainischer Anti-Korruptionsbehörden einschränkt. Es ermöglicht dem vom Präsidenten ernannten Generalstaatsanwalt, mehr Kontrolle über das Nationale Antikorruptionsbüro und die auf Korruptionsbekämpfung spezialisierte Staatsanwaltschaft auszuüben. (Quelle: Reuters)

11:46 Uhr | Delegationen der Ukraine und Russlands auf dem Weg zu Gesprächen in Istanbul

Die Delegationen der Ukraine und Russland sind am Mittwoch zu ihrer dritten Runde direkter Gespräche in Istanbul abgeflogen. Wie russische Staatsmedien berichteten, startete in Moskau eine Maschine mit den russischen Unterhändlern. In Kiew teilte unterdessen ein hochrangiger Regierungsvertreter der Nachrichtenagentur AFP mit, dass die ukrainische Delegation "unterwegs" nach Istanbul sei.

Bei den Gesprächen soll es nach Angaben des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj um weitere Gefangenenaustausche sowie die Rückkehr von nach Russland verschleppten ukrainischen Kindern gehen. Der Kreml hatte im Vorfeld die Erwartungen an das Treffen gedämpft. "Es gibt keinen Grund, auf wundersame Durchbrüche zu hoffen", sagte Kreml-Sprecher Dmitri Peskow. (Quelle: AFP)

10:41 Uhr | Ukraine meldet eine Tote nach Beschuss von Cherson

Trotz der erwarteten dritten Verhandlungsrunde zwischen Moskau und Kiew in Istanbul hat Russland seine Angriffe auf die Ukraine in der Nacht fortgesetzt. Eine 66-Jährige sei bei Beschuss der Stadt Cherson im Süden des Landes getötet worden, schrieb der Militärgouverneur des Gebiets, Olexander Prokudin, bei Telegram. In der Region wurden demnach zudem ein Junge und ein Mädchen im Alter von 13 Jahren verletzt, die Militärverwaltung schrieb außerdem von einem 48-jährigen Verletzten.

Nach Angaben der Luftwaffe griff Russland sein Nachbarland in der Nacht mit 71 Drohnen und Drohnenattrappen an. Davon seien 45 abgeschossen oder mit elektronischen Mitteln zu Boden gebracht worden. Die russischen Streitkräfte attackierten demnach die Regionen Dnipropetrowsk, Sumy, Charkiw und Tscherkassy. Eine russische Stellungnahme lag zunächst nicht vor. (Quelle: dpa)

09:53 Uhr | Kritik der EU an ukrainischem Korruptionsgesetz

Die EU hat mit scharfer Kritik auf das neue Gesetz zur Kontrolle von Anti-Korruptionsbehörden in der Ukraine reagiert. Ein Sprecher der EU-Kommission sagte in Brüssel, die EU sei besorgt über die jüngsten Maßnahmen der Ukraine. NABU und SAP seien für die Reformagenda der Ukraine von entscheidender Bedeutung und müssten unabhängig arbeiten, um die Korruption zu bekämpfen. Er erinnerte auch daran, dass die EU der Ukraine viel Geld zur Verfügung stellt, "das von Fortschritten in den Bereichen Transparenz, Justizreform und demokratische Staatsführung abhängig gemacht wird."

EU-Erweiterungskommissarin Marta Kos sprach von einem "ernsthaften Rückschritt" auf dem Weg der Ukraine zu einem EU-Beitritt. Rechtstaatlichkeit und unabhängige Behörden im Kampf gegen die Korruption blieben "im Mittelpunkt der EU-Beitrittsverhandlungen", betonte sie. (Quelle: AFP)

05:36 Uhr | Selenskyj verteidigt Eingriff in Antikorruptionsbehörden

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat die jüngsten Einschränkungen der Autonomie von Antikorruptionsbehörden mit der Notwendigkeit begründet, russischen Einfluss zu bekämpfen. In seiner nächtlichen Videoansprache betonte er, dass Einrichtungen wie das Nationale Antikorruptionsbüro (NABU) und die Spezialisierte Antikorruptionsstaatsanwaltschaft (SAPO) weiterhin arbeiten würden – jedoch ohne russischen Einfluss.

"Alles muss gesäubert werden", erklärte Selenskyj. Worin dieser Einfluss konkret besteht, ließ er offen. Gleichzeitig forderte er mehr Gerechtigkeit und sprach sich für eine stärkere Rechenschaftspflicht derer aus, die gegen Gesetze verstoßen. Ein neues Gesetz zur Korruptionsbekämpfung weitet die Befugnisse des Generalstaatsanwalts aus, der vom Präsidenten ernannt wird – auch über NABU und SAPO hinaus. (Quelle: Reuters)

00:50 Uhr | US-Energieminister hält Sanktionen gegen russisches Öl für sehr reale Möglichkeit

US-Energieminister Chris Wright sieht Sanktionen gegen russisches Öl als ernstzunehmende Option zur Beendigung des Krieges in der Ukraine. In einem Interview mit dem Sender Fox News erklärte er, dies könne enormen Druck auf Russland ausüben – es sei "der größte Druck, den man auf sie ausüben kann". Wright verwies auf die Rolle der Vereinigten Staaten als weltweit größter Produzent von Öl und Gas. Diese Position ermögliche es den USA, beispiellose Maßnahmen zu ergreifen. "Wir können Dinge tun, die wir vorher nicht tun konnten", sagte er. Bereits Anfang Juli hatte US-Präsident Donald Trump angedeutet, dass seine Regierung Zölle für Länder verhängen könnte, die russisches Öl importieren. (Quelle: Reuters)

00:09 Uhr | Erstmals französischer Kampfjet vom Typ Mirage 2000 in der Ukraine abgestürzt

Die Ukraine hat erstmals ein von Frankreich geliefertes Kampfflugzeug des Typs Mirage 2000 verloren. Nach Angaben des Militärs stürzte die Maschine bei einem Einsatz infolge eines technischen Defekts ab. Der Pilot konnte sich demnach mit dem Schleudersitz retten. Ein Rettungsteam habe den Piloten in stabilem Zustand gefunden, am Boden habe es keine Opfer gegeben, hieß es weiter. Ukrainischen Medien zufolge ereignete sich der Absturz in der nordwestlichen Region Wolyn. (Quelle: Reuters)

00:05 Uhr | Die Ereignisse gestern – 22. Juli 2025

Erneut kommt es zu schweren russischen Luftangriffen, in Kramatorsk im Gebiet Donezk stirbt ein zehnjähriger Junge. Russland weitet die Liste der mit Einreiseverboten belegten EU-Vertreter aus und reagiert damit nach eigenen Angaben auf neue Sanktionen der Europäischen Union. Am Abend bestätigt Moskau nach Angaben der russischen Nachrichtenagentur Interfax den Termin für eine neue Verhandlungsrunde mit der Ukraine für diesen Mittwoch.

00:00 Uhr | Ukraine-News von Mittwoch, 23. Juli 2025

Guten Tag! In unseren Ukraine-News halten wir Sie weiterhin über die Entwicklungen im Krieg in der Ukraine auf dem aktuellen Stand. Alle wichtigen Nachrichten dazu erscheinen hier im Laufe des Tages.

Die Berichterstattung über den Russland-Ukraine-Krieg ist komplex. Angaben zu Kriegsverlauf, Beschuss und Opfern durch offizielle Stellen der russischen und der ukrainischen Konfliktparteien können in der aktuellen Lage nicht unmittelbar von unabhängiger Stelle überprüft werden. Es gibt eine Vielzahl von Medienvertretern vor Ort, darunter auch unabhängige Journalisten aus verschiedenen Ländern. Bei der Bewertung von Informationen sind verschiedene Quellen und eine kritische Haltung unerlässlich, um ein möglichst umfassendes Bild zu erhalten. All das berücksichtigt der MDR in seinen Berichten über den Russland-Ukraine-Krieg.

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