Nach dem Absturz eines Militärflugzeugs auf ein Schulgelände in Bangladesch ist die Zahl der Toten auf 31 gestiegen. Ein Großteil der Opfer sind Schüler. Vor Ort kam es zu wütenden Protesten gegen die Regierung.
"Wir wollen Gerechtigkeit" und "Wo sind die Leichen unserer Brüder und Schwester?", war auf den Plakaten von protestierenden Schülern nach dem Absturz eines Militärflugzeugs in Bangladeschs Hauptstadt Dhaka lesen. Die Zahl der Todesopfer wird von den Behörden mittlerweile mit 31 angegeben - unter den Toten sollen mindestens 25 Schüler sein.
Bei den Protesten in der Nähe des Absturzorts forderten Hunderte von Schülern eine gründliche Untersuchung des Unglücks. "Wir verlangen Antworten", riefen sie. Die protestierenden Schülerinnen und Schüler forderten genaue Angaben zur Identität der Toten und Verletzten, eine Entschädigung für die Familien und einen sofortigen Stopp des Einsatzes veralteter Trainingsflugzeuge durch die Luftwaffe.
Der Übergangsregierung des Landes warfen die Protestierenden zudem vor, sie verschweige die wahre Zahl der Todesopfer. Es sei unklar, wo die Leichen der vielen Opfer geblieben seien. Zwischen Demonstrierenden und Sicherheitskräften kam es kurzzeitig zu Handgemengen. Die Regierung bestreitet die Vorwürfe.
Lehrer: Kinder warteten auf ihre Eltern
Am Montag war ein Trainingsjet der Luftwaffe Bangladeschs auf das Gelände der Schule Milestone School and College im Stadtteil Uttara abgestürzt. Dabei krachte es gegen ein zweistöckiges Schulgebäude und ging in Flammen auf. Die Maschine war kurz vorher von einem Luftwaffenstützpunkt abgehoben.
Zum Zeitpunkt des Absturzes am Mittag (Ortszeit) herrschte in der Schule normaler Unterrichtsbetrieb. Insgesamt wurden mehr als 170 Menschen auf dem Schulgelände, das 7.000 Schüler beherbergt, verletzt. Rund 70 von ihnen würden derzeit noch im Krankenhaus behandelt, sagte ein Regierungsvertreter. Zehn von ihnen schwebten demnach in Lebensgefahr.
Ein Lehrer sagte, das Unglück sei "unerträglich". Die Kinder hätten kurz vor dem Flugzeugabsturz auf ihre Eltern gewartet, um nach Hause zu fahren. Das Flugzeugunglück ist das schlimmste in Bangladesch seit Jahrzehnten. Für Dienstag wurde Staatstrauer ausgerufen, landesweit wehten die Flaggen auf halbmast.

Das Schulgelände liegt in Uttara, einem Stadtteil der Hauptstadt Dhaka.
Pilot war erstmals alleine unterwegs
Der ebenfalls ums Leben gekommene 27-jährige Pilot absolvierte nach Angaben seines Onkels seinen ersten Flug mit diesem Flugzeugtyp ohne Ausbilder. Die Armee versicherte, er habe vor dem Absturz versucht, die Maschine von dicht besiedelten Gebieten wegzusteuern.
Die Absturzursache ist noch unbekannt. Das Militär bestätigte, dass der Jagdflieger des Typs F-7 BGI der Luftwaffe gehört und leitete nach eigenen Angaben eine Untersuchung zur Ursache des Absturzes ein.
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