- Ukraine-News: Russland übergibt weitere 1.000 Soldaten-Leichen an Kiew
- Ukraine plant Ausbau der Rüstungsindustrie
- Die Ereignisse vom 16. Juli 2025.
- Weitere Nachrichten und Podcast zum Ukraine-Krieg
12:46 Uhr | Russland übergibt weitere 1.000 Soldaten-Leichen an Ukraine
Russland hat nach offiziellen Angaben die Leichen von 1.000 ukrainischen Soldaten an Kiew übergeben. Damit setze man die Vereinbarungen der Verhandlungen von Istanbul weiter um, teilte der russische Chefunterhändler Wladimir Medinski auf Telegram mit. Russland habe im Gegenzug 19 russische Kämpfer zurückerhalten. Moskau hatte bereits vor der heutigen Übergabe 6.000 Leichen übergeben und weitere gut 2.000 angeboten. Laut Medinski hat gleichzeitig die Ukraine weniger als 100 Gefallene überstellt.

Bei den bilateralen Verhandlungen zwischen Russen und Ukrainern in Istanbul im Mai und Juni war ein großer Austausch von Kriegsgefangenen und die Rückgabe von Soldatenleichen ausgemacht worden. Zudem übergaben beiden Seiten ihre Forderungskataloge zur Beendigung des Kriegs. Die Positionen sind aber noch immer weit voneinander entfernt. (Quelle: dpa)
12:36 Uhr | Medwedew schließt Präventivschlag Russlands nicht aus
Der Vize-Chef des Sicherheitsrates der Russischen Föderation, Dmitri Medwedew, fordert eine umfassende Antwort auf den nach seinen Worten vom Westen geführten Krieg gegen sein Land und schließt auch präventive Schläge nicht aus. Man müsse entsprechend handeln und mit voller Härte antworten, zitiert die amtliche Nachrichtenagentur Tass den früheren Präsidenten Russlands. Zugleich weist Medwedew Äußerungen westlicher Politiker zurück, wonach Russland Europa angreifen könnte. (Quelle: Reuters)
12:30 Uhr | Ukrainisches Parlament bestätigt neue Ministerpräsidentin
Das ukrainische Parlament hat die neue Ministerpräsidentin Julia Swyrydenko bestätigt. Für ihre Kandidatur stimmte eine deutliche Mehrheit von 262 Abgeordneten, wie örtliche Medien und Abgeordnete berichteten. Die 39-jährige Swyrydenko tritt die Nachfolge von Denys Schmyhal an, der am Montag seinen Rücktritt eingereicht hatte. Swyrydenko hatte seit 2021 als Vizeregierungschefin und Wirtschaftsministerin unter Schmyhal gearbeitet. Die Ökonomin aus dem nordostukrainischen Tschernihiw gilt als Vertraute des Präsidentenbürochefs Andrij Jermak.
Ex-Regierungschef Denys Schmyhal soll Verteidigungsminister Rustem Umjerow ablösen, der wiederum als neuer Botschafter in den USA vorgesehen ist. Außenminister Andrij Sybiha soll seinen Posten behalten. Die Abstimmungen für den neuen Verteidigungs- und Außenminister und die übrigen Kabinettsmitglieder wird für Nachmittag erwartet. (Quellen: dpa, Reuters)
12:22 Uhr | Nato bereitet Verlegung von Patriot-Systemen in Ukraine vor
Die Nato bereitet die rasche Verlegung weiterer Patriot-Flugabwehrsysteme in die Ukraine vor. "Die Anweisung lautet, so schnell wie möglich zu handeln", sagte der ranghöchste Nato-Militär, Alexus Grynkewich, auf einer Konferenz in Wiesbaden. Die Vorbereitungen liefen in enger Zusammenarbeit mit Deutschland. (Quelle: Reuters)
09:23 Uhr | Ukraine meldet Zerstörung von 36 von 64 russischen Drohnen
Die ukrainische Flugabwehr hat insgesamt 64 nächtliche russische Drohnenangriffe im Land gemeldet. Das sind deutlich weniger als in den vergangenen Tagen. 36 dieser Flugobjekte seien zerstört worden, teilten die Luftstreitkräfte mit. Es habe auch 23 Einschläge an fünf verschiedenen Orten gegeben. Details wurden nicht genannt. Bei fünf Drohnen habe es sich um Attrappen ohne Sprengstoff gehandelt, hieß es weiter.
Den ukrainischen Behörden zufolge wurden bei einem russischen Drohnenangriff auf die Großstadt Dnipro mindestens ein Mensch getötet und fünf weitere verletzt worden. Wie der Militärgouverneur des südostukrainischen Gebiets, Serhij Lyssak, mitteilte, brachen mehrere Brände aus. Er berichtete zudem von weiteren fünf Verletzten in der Stadt Nikopol bei einem Drohnenangriff. Von den insgesamt zehn Verletzten in dem Gebiet würden acht im Krankenhaus behandelt und zwei ambulant, so Lyssak. (Quelle: dpa)
09:06 Uhr | 126 ukrainische Drohnen über Russland abgefangen
Russland hat nach eigenen Angaben 126 ukrainische Drohnen abgefangen. Die meisten Drohnen seien in Regionen im Südwesten in der Nähe zur Ukraine abgefangen und zerstört worden, erklärte das russische Verteidigungsministerium im Onlinedienst Telegram. Offiziellen Angaben zufolge wurde bei den Angriffen ein Mensch getötet und vier weitere verletzt.
Wie der Gouverneur der russischen Grenzregion Belgorod mitteilte, wurde eine Frau bei einem ukrainischen Drohnenangriff getötet. Ein Mann sei verletzt worden. In der ebenfalls an die Ukraine grenzenden russischen Region Woronesch wurden nach Angaben des dortigen Regionalgouverneurs drei Jugendliche durch Trümmerteile einer über einem Gebäude abgeschossenen Drohne verletzt. Schäden meldeten auch Behörden in den Regionen Kaluga und Smolensk, wo auch insgesamt zwei Menschen verletzt worden seien. (Quellen: AFP, dpa)
04:37 Uhr | Drohnen über Moskau und Woronesch abgeschossen
Das russische Militär hat in der Nacht nach offiziellen Angaben mehrere ukrainische Drohnen abgeschossen – unter anderem im Westen des Landes und über Moskau. In Woronesch wurden laut Gouverneur Alexander Gussew mindestens fünf Drohnen zerstört. Trümmerteile trafen demnach ein Wohnhaus, drei Minderjährige seien verletzt und mehrere Wohnungen beschädigt worden. Auch Moskaus Bürgermeister Sergej Sobjanin meldete auf Telegram, dass drei Drohnen in Richtung der Hauptstadt unterwegs gewesen seien und abgewehrt wurden. Die Angaben lassen sich derzeit nicht unabhängig überprüfen. (Quelle: dpa)
01:16 Uhr | Ukraine will heimische Waffenproduktion deutlich ausbauen

Die Ukraine will den Anteil inländisch produzierter Waffen in ihrer Armee innerhalb von sechs Monaten auf 50 Prozent erhöhen. Das kündigte Präsident Wolodymyr Selenskyj in seiner täglichen Videoansprache an. Derzeit stamme etwa 40 Prozent der im Einsatz befindlichen Waffen aus ukrainischer Produktion – so viel wie noch nie seit der Unabhängigkeit des Landes. "Unser Ziel ist es, den Anteil ukrainischer Waffen innerhalb der ersten sechs Monate der neuen Regierung auf 50 Prozent zu bringen, indem wir unsere heimische Produktion ausbauen", sagte Selenskyj. Er betonte, das Ziel sei ehrgeizig, aber erreichbar. (Quelle: Reuters)
00:34 Uhr | Toter bei Drohnenangriff auf russische Region Belgorod
Bei einem ukrainischen Drohnenangriff auf die westrussische Grenzregion Belgorod ist nach russischen Angaben mindestens ein Mensch ums Leben gekommen. Sechs weitere Personen wurden verletzt, teilte Gouverneur Wjatscheslaw Gladkow auf Telegram mit. Mehrere Gebäude wurden beschädigt.
Das russische Verteidigungsministerium erklärte, die Luftabwehr habe insgesamt 48 ukrainische Drohnen abgefangen – 29 davon über Belgorod, 16 über der Region Brjansk. Auch aus der Region Lipezk wurden Drohnen gemeldet. (Quelle: dpa, Reuters)
00:05 Uhr | Die Ereignisse gestern – 16. Juli 2025
Das geplante 18. EU-Sanktionspaket gegen Russland ist erneut am Veto der Slowakei gescheitert. Premierminister Robert Fico fordert eine Ausnahme für russisches Gas bis 2034 – entgegen dem EU-Ziel, alle Gasimporte aus Russland bis spätestens 2028 zu beenden. Auch Malta verweigerte die Zustimmung. Das Paket soll russische Energieexporte, Banken und die Rüstungsindustrie treffen.
Der Kreml reagierte scharf: Sprecher Dmitri Peskow warf Europa Militarismus vor und deutete erneut mögliche Atomwaffeneinsätze an. Er verwies auf die neue russische Atomdoktrin, laut der schon das Anstiften Dritter zu feindlichen Handlungen durch Atommächte als Aggression gewertet werde – eine Warnung Richtung Großbritannien und Frankreich.
In der Ukraine wurden bei nächtlichen russischen Luftangriffen mindestens zwölf Menschen verletzt. Besonders betroffen waren Winnyzja, Charkiw und Krywyj Rih. Dort wurden bei einem massiven Angriff mit Raketen und 28 Drohnen ein Industriegebäude zerstört und ein Jugendlicher schwer verletzt. In Dobropillja (Ostukraine) starben mindestens zwei Menschen bei einem Gleitbombenangriff, 14 weitere wurden verletzt. Die Frontlinie liegt nur rund 15 Kilometer von der Stadt entfernt.
00:00 Uhr | Ukraine-News von Donnerstag, 17. Juli 2025
Guten Tag! In unseren Ukraine-News halten wir Sie weiterhin über die Entwicklungen im Krieg in der Ukraine auf dem aktuellen Stand. Alle wichtigen Nachrichten dazu erscheinen hier im Laufe des Tages.
Die Berichterstattung über den Russland-Ukraine-Krieg ist komplex. Angaben zu Kriegsverlauf, Beschuss und Opfern durch offizielle Stellen der russischen und der ukrainischen Konfliktparteien können in der aktuellen Lage nicht unmittelbar von unabhängiger Stelle überprüft werden. Es gibt eine Vielzahl von Medienvertretern vor Ort, darunter auch unabhängige Journalisten aus verschiedenen Ländern. Bei der Bewertung von Informationen sind verschiedene Quellen und eine kritische Haltung unerlässlich, um ein möglichst umfassendes Bild zu erhalten. All das berücksichtigt der MDR in seinen Berichten über den Russland-Ukraine-Krieg.
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