Die Situation im syrischen Suweida ist unübersichtlich - nach Armeeangaben gilt nach schweren Kämpfen inzwischen eine Waffenruhe zwischen Drusen und Beduinen. Israel widerspricht und greift militärisch ein.
Die israelische Armee hat erneut in den innersyrischen Konflikt nahe der Grenze zu Israel eingegriffen. Es sollen Fahrzeuge der syrischen Armee getroffen worden sein. Nach übereinstimmenden Berichten gab es Angriffe aus der Luft und mit Drohnen. Ministerpräsident Benjamin Netanjahu und Verteidigungsminister Israel Katz begründeten dies mit dem Schutz der religiösen Minderheit der Drusen und der Sicherheit des eigenen Landes.
Zuvor war es in der Stadt Suweida zu schweren Kämpfen gekommen. Die von Islamisten geführte Staatsregierung hatte reguläre Soldaten und Einheiten des Innenministeriums dorthin verlegt. Nach israelischer Darstellung, um dort gegen die drusische Minderheit vorzugehen.
Die syrische Regierung hingegen spricht von einem Einsatz zur Überwachung einer Waffenruhe. Die Regierungstruppen würden nur bei einem Angriff selbst das Feuer eröffnen. Es sei auch Militärpolizei vor Ort, um Soldaten zu kontrollieren, meldete die staatliche Nachrichtenagentur Sana.
Beobachtungsstelle spricht von Exekutionen
Die angespannte Situation zwischen Drusen und Beduinen hatte sich zuletzt immer gewaltsamer aufgeschaukelt. Am Wochenende hatte es schwere Gefechte gegeben. In sozialen Netzwerken wurden Aufnahmen drusischer Geiseln verbreitet, die geschlagen wurden. Die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte berichtet von 135 Toten innerhalb von 48 Stunden. 19 Menschen seien von Soldaten "exekutiert" worden. Die syrische Regierung kommentierte diesen Vorwurf nicht.
Die Beobachtungsstelle beobachtet das Konfliktgeschehen in Syrien seit vielen Jahren von London aus. Die Arbeit stützt sich auf ein Aktivistennetzwerk in Syrien.
Israel sieht sich als Schutzmacht
Die Drusen sind eine religiöse Minderheit, deren Glaube aus dem Islam hervorgegangen ist und die in Syrien, Israel und dem Libanon leben. Auch die von Israel besetzten Golanhöhen gehören zum Siedlungsraum der Drusen. Seit dem Sturz des langjährigen Machthabers Baschar al-Assad hat Israel weitere Gebiete unter militärische Kontrolle gebracht.
Die neue Regierung in Damaskus hat versprochen, wieder Stabilität im Land herzustellen. Trotzdem gab es in vergangenen Monaten wiederholt Kämpfe zwischen Volksgruppen und Milizen sowie Terroranschläge. Präsident Ahmed al-Scharaa bekämpfte lange Jahre Assad als Anführer einer islamistischen Terrororganisation.
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