• Kreml nennt Europäer nahe dem Irrsinn und warnt vor Atomdoktrin
  • Kreml hält Gespräch von Putin und Trump für schnell möglich
  • Putin unbeeindruckt von Trumps Drohungen – Kämpfe gehen weiter
  • Trump schließt Langstreckenraketen-Lieferung an Ukraine aus
  • Die Ereignisse vom 15. Juli 2025.
  • Weitere Nachrichten und Podcast zum Ukraine-Krieg

14:01 Uhr | Bundesregierung hat keine Kenntnis von aktueller Patriot-Lieferung an Ukraine

Deutschland hat nach Angaben des Bundesverteidigungsministeriums keine Kenntnis von aktuellen Lieferungen des Patriot-Raketenabwehrsystems an die Ukraine. "Da kann ich nicht bestätigen, dass aktuell schon etwas auf dem Weg ist. Das ist mir nicht bekannt", sagte ein Ministeriumssprecher. Man kommenden Montag solle es aber ein Gespräch der Ukraine-Unterstützer-Staaten geben, bei dem es um Fragen zur Bereitstellung weiterer Patriot-Systeme an die Ukraine gehen werde. Ziel sei es, Lösungen zu finden, um die Lieferung der Systeme möglichst schnell umzusetzen.

Zuvor hatte US-Präsident Donald Trump gesagt, erste Lieferungen der Patriots seien bereits aus Deutschland unterwegs. Trump hatte angekündigt, die USA würden weitere Patriot-Systeme der Ukraine zur Verfügung stellen. Sie würden aber von den Nato-Partner-Staaten, darunter Deutschland bezahlt. Patriot-Systeme sind allerdings weltweit knapp. Es blieb unklar, woher diese kommen sollen und ab wann sie an die Ukraine geliefert werden können. (Quelle: Reuters)

13:55 Uhr | Kreml nennt Europäer nahe dem Irrsinn und warnt vor Atomdoktrin

Der Kreml hat den europäischen Ländern Militarismus vorgeworfen und einmal mehr den möglichen Einsatz von Atomwaffen angedeutet. Die europäischen Länder gäben Unsummen für Waffen aus, um den Krieg in der Ukraine weiter zu befeuern, sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow russischen Nachrichtenagenturen zufolge. "Vor dem Hintergrund eines solchen an Irrsinn grenzenden emotionalen Zustands auf dem europäischen Kontinent ist es äußerst schwierig, irgendetwas zu prognostizieren." 

Zugleich erinnerte Peskow an die erst vor kurzer Zeit umgeschriebene russische Atomdoktrin. Dort sei eindeutig festgehalten, dass schon das "Anstiften" nichtatomarer Staaten zu feindlichen Handlungen gegen Russland durch Atommächte als Aggression gelte. Atommächte in Europa sind Großbritannien und Frankreich. Nach Russland zweitgrößte Atommacht der Welt sind die USA. (Quelle: dpa)

Update 12:30 Uhr | Kreml hält Gespräch von Putin und Trump für schnell möglich

Der Kreml hält es nach Angaben seines Sprechers Dmitri Peskow für möglich, dass ein neues Gespräch zwischen dem russischen Präsidenten Wladimir Putin und US-Präsident Donald Trump schnell organisiert werden könnte. Konkret geplant sei ein solches Gespräch derzeit aber noch nicht, zitierten russische Nachrichtenagenturen den Kreml-Sprecher.

Peskow erklärte zuvor außerdem, dass der Kreml die westlichen Waffenlieferungen an die Ukraine genau beobachte. Die Waffenlieferungen an die Ukraine seien ein Geschäft, und einige europäische Länder würden dafür bezahlen, sagte Peskow. (Quelle: Reuters)

11:02 Uhr | Treffen zu Patriot-Abwehrsystemen nächste Woche

Auf der Suche nach weiteren Patriot-Flugabwehrsystemen für die Ukraine könnten sich kommende Woche Geberländer treffen. Das von dem obersten Militärbefehlshaber der Nato geleitete Treffen der Patriot-Besitzerstaaten und der Ukraine-Unterstützer könne am nächsten Mittwoch stattfinden, sagte eine mit den Gesprächen vertraute Person der Nachrichtenagentur Reuters. US-Präsident Donald Trump hatte zu Wochenbeginn einen Plan vorgestellt, wonach europäische Verbündete Waffen an die Ukraine abgeben und im Gegenzug neue US-Systeme kaufen sollen. (Quelle: Reuters)

10:30 Uhr | Putin unbeeindruckt von Trumps Drohungen – Kämpfe gehen weiter

Russland wird unbeeindruckt von den jüngsten Drohungen von US-Präsident Donald Trump seine militärischen Operationen in der Ukraine fortsetzen. Wie die Nachrichtenagentur Reuters unter Berufung auf "drei kremlnahe Quellen" berichtet, beabsichtigt Präsident Wladimir Putin in der Ukraine weiterzukämpfen "bis der Westen sich zu seinen Friedensbedingungen verpflichtet, unbeeindruckt von Donald Trumps Drohungen mit härteren Sanktionen".

Russlands Präsident Wladimir Putin und Verteidigungsminister Andrej Beloussow bei Kranzniederlegung zum 84. Jahrestag des deutschen Überfalls auf die Sowjetunion, 22. Juni 2025.Bildrechte: picture alliance/dpa/AP | Alexander Zemlianichenko

Zudem könnten sich die territorialen Ansprüche Russlands mit dem Vormarsch der russischen Streitkräfte weiter ausweiten, heißt es im Reuters-Bericht weiter. Putin glaube, so heißt es unter Berufung auf die genannten Quellen, "dass Russlands Wirtschaft und sein Militär stark genug sind, um zusätzliche westliche Maßnahmen zu überstehen". Der russische Präsident werde den Krieg nicht unter dem Druck des Westens stoppen und glaubt, dass Russland, "das die härtesten vom Westen verhängten Sanktionen überlebt hat, weitere wirtschaftliche Schwierigkeiten ertragen kann, einschließlich der angedrohten US-Zölle gegen Käufer von russischem Öl".

Trotz mehrerer Telefonate zwischen Trump und Putin und guter Gespräche mit dem US-Sondergesandten Steve Witkoff glaube der russische Staatschef, dass es "keine detaillierten Diskussionen über die Grundlage eines Friedensplans" gegeben habe, so die Reuters-Quelle. Der russische Präsident schätze die Beziehung zu Trump, aber die Interessen Russlands stünden über allem". Trump hatte sich am Montag frustriert über Putins Weigerung geäußert, einen Waffenstillstand zu vereinbaren. Der US-Präsident kündigte eine Welle von Waffenlieferungen an die Ukraine an. Zudem drohte er mit weiteren Sanktionen gegen Russland, wenn innerhalb von 50 Tagen keine Einigung erzielt werde. (Quelle: Reuters)

09:07 Uhr | Ein Toter nach Drohnenangriff auf russische Grenzregion Woronesch

Bei einem ukrainischen Drohnenangriff auf die russischen Grenzregion Woronesch ist nach Angaben örtlicher Behörden ein Mensch getötet worden. Die Person sei bei dem Angriff verletzt worden und später verstorben, teilte der Regionalgouverneur Alexander Gusew auf Telegram mit. (Quelle: Reuters)

08:54 Uhr | Mindestens zwölf Verletzte bei Luftangriffen in der Ukraine

Bei russischen Luftangriffen in der Ukraine sind nach Angaben der örtlichen Behörden in der Nacht mindestens zwölf Menschen verletzt worden. Allein acht Menschen seien in der zentralukrainischen Region Winnyzja verletzt worden, erklärte die örtliche Militärverwaltung in Onlinenetzwerken. Bei einem Angriff auf die zweitgrößte Stadt der Ukraine, Charkiw, wurden nach Angaben des örtlichen Gouverneurs drei Menschen verletzt.

Bei russischen Raketen- und Drohnenangriffen in der Stadt Krywyj Rih wurde ein Industriegebäude zerstört. Wie der Bürgermeister im Onlinedienst Telegram mitteilte, wurden eine ballistische Rakete und 28 Schahed-Kampfdrohnen gleichzeitig eingesetzt. Das habe es noch nie gegeben. Ein 17-Jähriger sei dabei lebensgefährlich verletzt worden. (Quelle: AFP)

07:12 Uhr | Deutschland kann sich nicht vor feindlichen Drohnen schützen

Deutschland ist nach Einschätzung der heimischen Luft- und Raumfahrtindustrie nicht in der Lage, die eigene Infrastruktur vor feindlichen Drohnen zu schützen. Das teilte der Bundesverband in einem Brief an die Bundesregierung mit. So sei es über Wochen nicht gelungen, illegale Drohnen-Überflüge am Militärflughafen Manching aufzuklären oder zu unterbinden. Der Verband forderte staatliche Unterstützung bei der Entwicklung neuer Abwehrtechnologien. (Quelle: dpa)

06:49 Uhr | Kellogg will "America First"-Modell für Ukraine erreichen

Der US-Sondergesandte Keith Kellogg will "America First"-Modell auch für Ukraine erreichen. Kellogg schrieb nach einem Treffen mit dem ukrainischen Außenminister Andrij Sybiha auf der Plattform Telegram: "Die Vereinigten Staaten unterstützen Frieden durch Stärke – und wir helfen der Ukraine dabei, ein "America First"-Modell für ihr eigenes Land zu erreichen." Er habe mit Sybiha besprochen, wie die USA und die Ukraine zusammenarbeiten könnten, um den Krieg unter Bedingungen zu beenden, die zu einem dauerhaften Frieden beitrügen.

Kellogg war am Montag zu einem mehrtägigen Besuch der Ukraine in Kiew eingetroffen. Er will sich dort vor allem ein Bild von der aktuellen Lage machen. (Quelle: dpa)

04:10 Uhr | Hilfsorganisation: Zehntausende Ukrainer müssen Region Sumy verlassen

Mehr als 40.000 Menschen sind laut der Hilfsorganisation Help gezwungen, die ostukrainische Region Sumy nahe der Frontlinie zu verlassen. In den westlichen Landesteilen fehlten jedoch Unterkünfte und Versorgungskapazitäten. Besonders Alleinstehende finden laut Landesdirektor Oleksandr Novykov oft keine Bleibe, Betten in Notunterkünften seien knapp.

Zudem habe sich die humanitäre Lage durch die weltweiten Krisen, etwa im Nahen Osten, weiter verschärft – es fehle an Hygieneartikeln und Lebensmitteln. Eine größere Fluchtbewegung nach Deutschland sei aktuell nicht zu erwarten, so Help. Nur vereinzelt könnten Menschen mit Verwandten im Ausland einen Umzug dorthin in Betracht ziehen. (Quelle: KNA)

01:43 Uhr | Selenskyjs Heimatstadt Krywyj Rih erneut Ziel russischer Raketen

Bei russischen Drohnen- und Raketenangriffen auf die südostukrainische Großstadt Krywyj Rih (russisch: Kriwoi Rog) ist es zu Stromausfällen gekommen. Nach Angaben des örtlichen Militärverwaltungschefs Olexander Wilkul wurden rund 20 Einschläge registriert. Die Wasserversorgung der Industriestadt werde nun über Generatoren sichergestellt. Krywyj Rih ist die Heimatstadt des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj. (Quelle: dpa)

00:19 Uhr | Trump schließt Lieferung von Langstreckenraketen aus

US-Präsident Donald Trump spricht zu den Medien über seinen Kurswechsel in der Ukraine-Politik.Bildrechte: picture alliance / Xinhua News Agency | Hu Yousong

US-Präsident Donald Trump hat klargestellt, dass die USA der Ukraine keine Langstreckenraketen liefern wollen. Vor Journalisten sagte Trump: "Nein, das ist nicht unsere Absicht." Zuvor hatte die Financial Times berichtet, Trump habe den ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj in einem Telefonat gefragt, ob Kiew Ziele tief in Russland, etwa Moskau oder St. Petersburg, treffen könne. Die US-Regierung wies dies zurück und betonte, Trump habe lediglich eine Frage gestellt, aber nicht zu Angriffen aufgerufen. (Quelle: dpa)

00:05 Uhr | Die Ereignisse gestern – 15. Juli 2025

Der Kreml reagiert mit Zurückhaltung auf die jüngsten Äußerungen von US-Präsident Donald Trump. Kreml-Sprecher Dmitri Peskow sprach von einer "sehr ernsten" Erklärung und betonte, Russland benötige Zeit zur Analyse der Aussagen aus Washington. Gleichzeitig zeigte sich Moskau offen für neue Gespräche mit der Ukraine und wartet laut Peskow auf konkrete Vorschläge Kiews zur dritten Verhandlungsrunde. Trump hatte zuvor mit hohen Strafzöllen gegen russische Handelspartner gedroht und eine neue Militärhilfe für die Ukraine im Rahmen einer Nato-Vereinbarung angekündigt.

Deutschland plant den Kauf des US-Raketensystems Typhon. Verteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) bestätigte bei seinem Besuch in Washington, dass das System zur Stärkung der Abschreckungsfähigkeit und europäischen Sicherheit dienen soll. Eine endgültige Entscheidung steht noch aus; die USA prüfen derzeit die Liefermöglichkeit.

Bei russischen Angriffen in der Ost- und Südukraine wurden mindestens vier Zivilisten getötet. In der Region Charkiw starben zwei Männer – einer in Prykolotne durch eine Drohne, der andere in Kupjansk. Zwei weitere Personen wurden verletzt. In der Region Cherson kamen zwei Menschen ums Leben.

00:00 Uhr | Ukraine-News von Mittwoch, 16. Juli 2025

Guten Tag! In unseren Ukraine-News halten wir Sie weiterhin über die Entwicklungen im Krieg in der Ukraine auf dem aktuellen Stand. Alle wichtigen Nachrichten dazu erscheinen hier im Laufe des Tages.

Die Berichterstattung über den Russland-Ukraine-Krieg ist komplex. Angaben zu Kriegsverlauf, Beschuss und Opfern durch offizielle Stellen der russischen und der ukrainischen Konfliktparteien können in der aktuellen Lage nicht unmittelbar von unabhängiger Stelle überprüft werden. Es gibt eine Vielzahl von Medienvertretern vor Ort, darunter auch unabhängige Journalisten aus verschiedenen Ländern. Bei der Bewertung von Informationen sind verschiedene Quellen und eine kritische Haltung unerlässlich, um ein möglichst umfassendes Bild zu erhalten. All das berücksichtigt der MDR in seinen Berichten über den Russland-Ukraine-Krieg.

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