Sie sollen die Lage unter Kontrolle bringen: Syrische Soldaten sind in die Region Suweida vorgerückt. Dort hatte es bei Kämpfen zwischen Drusen und Beduinen viele Tote gegeben. Die Angst vor einer Eskalation wächst.
In Syrien sind Regierungssoldaten in den mehrheitlich von Drusen bewohnten Ort Suweida vorgerückt. Das bestätigten Anwohner und die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte der Nachrichtenagentur dpa. Kurz darauf verkündete die Regierung in Damaskus eine Waffenruhe.
Es gelte eine "vollständige Waffenruhe nach einer Einigung mit den Würdenträgern" in Suweida, teilte Verteidigungsminister Marhaf Abu Kasra mit. "Wir werden nur auf Beschuss antworten und uns um Angriffe verbotener Gruppen kümmern", teilte er der staatlichen Nachrichtenagentur Sana zufolge mit. Dies gelte für "alle Einheiten" der syrischen Regierungstruppen.
Die geistliche Führung der Drusen in Suweida begrüßte die Ankunft der Truppen. Drusische Milizen sollten die Waffen niederlegen und mit den Truppen zusammenarbeiten, forderte sie in einer Mitteilung. Würdenträger aus der Gegend bemühten sich, eine Waffenruhe durchzusetzen.
Wohl mehr als 100 Tote in den vergangenen Tagen
Bei der Gewalt zwischen Angehörigen der drusischen Minderheit und sunnitischen Beduinen wurden der Beobachtungsstelle zufolge seit Sonntag mehr als 100 Menschen getötet und rund 200 weitere verletzt, darunter auch Kinder. Zuletzt war von 89 Toten berichtet worden.
Begonnen habe alles damit, dass Beduinen in dem Gebiet einen Kontrollposten errichtet und dort einen jungen Drusen angegriffen und beraubt hätten. Zwischen Drusen und Beduinen gab es daraufhin Entführungen und schließlich Gewalt.
Sorge vor weiteren Kämpfen nimmt zu
Mit dem Versuch der Regierungstruppen, in der Region die Kontrolle zu übernehmen, wächst die Sorge vor weiteren Kämpfen. Laut der Beobachtungsstelle, die das Konfliktgeschehen in Syrien von London aus mit einem Aktivistennetzwerk verfolgt, griffen die Truppen in dem Gebiet mit Raketen und Mörsern an. Einige davon seien in Wohngegenden niedergegangen.
Sie warnte vor einer "Wiederholung des Szenarios an der syrischen Küste". Dies war ein Verweis auf die Gewalt im März, als bei Kämpfen laut Beobachtungsstelle rund 1.500 Menschen getötet wurden, darunter viele Zivilistinnen und Zivilisten.
In Syrien war vor einem halben Jahr der langjährige Machthaber Baschar al-Assad gestürzt worden. Er hatte das Land 2011 in einen mehr als zehn Jahre langen Bürgerkrieg geführt.
Die neue Regierung von Präsident Ahmed al-Scharaa ist bemüht, im Land Stabilität herzustellen. Trotzdem gab es in vergangenen Monaten zu Kämpfen zwischen Volksgruppen und Milizen sowie zu Terroranschlägen.
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