Die USA werden nun wohl doch dringend benötigte "Patriot"-Abwehrraketen an die Ukraine liefern. Das kündigte der US-Präsident in der Nacht an. Die Waffen sollen laut Trump von der EU bezahlt werden.

US-Präsident Donald Trump hat die Lieferung von "Patriot"-Flugabwehrraketen an die Ukraine angekündigt. "Wir werden ihnen 'Patriots' schicken, die sie dringend brauchen", sagte Trump. Allerdings ließ er vor Reportern auf dem Luftwaffenstützpunkt Andrews offen, wie viele Systeme er schicken wolle. Es würden aber einige sein, so der Präsident.

Finanziert werden sollen die Waffen von der EU: Die Menschen in der Ukraine bräuchten den Schutz der "Patriots", "aber die Europäische Union zahlt dafür. Wir zahlen nichts", sagte Trump wörtlich. Es handele sich um ein Geschäft. Mit Blick auf ein anstehendes Treffen mit NATO-Generalsekretär Mark Rutte erklärte Trump weiter, das Verteidigungsbündnis werde US-Militärtechnologie kaufen: "Wir werden ihnen im Grunde genommen verschiedene Teile hochentwickelter Militärausrüstung schicken und sie werden uns dafür 100 Prozent bezahlen." Trump will sich noch in dieser Woche mit Rutte treffen, um über die Ukraine und andere Themen zu sprechen.

Abwehrsystem dringend benötigt

Die Ukraine hat die USA gebeten, ihr weitere "Patriot"-Raketen und -Systeme zu verkaufen, die sie für die Verteidigung ihrer Städte gegen die russischen Luftangriffe als entscheidend ansieht.

Seit Monatsbeginn hat Russland die Intensität seiner Angriffe - vor allem auf Städte in der Ukraine - nochmals intensiviert. Am 4. Juli hatte Selenskyj von den bisher heftigsten Angriffen seit Kriegsbeginn gesprochen - rund 540 Drohnen setzte das russische Militär demnach ein. Seitdem folgten mehrere russische Angriffswellen mit gleich Hunderten Drohnen. Über das Wochenende gab es wieder mehrere Tote und mehr als zehn Verletzte durch russische Angriffe.

Deutschland an "Patriot"-Lieferung beteiligt

Bei den von Trump erwähnten "Patriots" könnte es sich um die System handeln, die bereits am vergangenen Donnerstag bei der Wiederaufbaukonferenz in Rom erwähnt wurden. Bundeskanzler Friedrich Merz hatte dort erstmals öffentlich erklärt, den USA "Patriot"-Flugabwehrsysteme abzukaufen, um sie in die Ukraine zu schicken. Es könnte sich um zwei Systeme handeln, ein weiteres könnte von Norwegen bezahlt werden. Bislang hat die Ukraine aus Deutschland drei "Patriot"-Systeme aus Bundeswehr-Beständen erhalten.

Trump hatte die Waffenlieferungen an die Ukraine zunächst ausgesetzt, dann aber wieder einen Rückzieher gemacht. Am Montag vergangener Woche kündigte er zusätzliche Waffenlieferungen an die Ukraine an, allerdings ohne Einzelheiten zu nennen.

Weit entfernt vom Wahlkampfversprechen

Die USA zählen zu den größten Unterstützern der Ukraine - seit Kriegsbeginn, als der Demokrat Joe Biden noch US-Präsident war. Auch unter seinem Nachfolger Trump blieben sie wichtigster Waffenlieferant. Nach Trumps Wiedereinzug ins Weiße Haus im Januar hatten sich die USA aber Russland angenähert, unter anderem durch den Beginn direkter Gespräche zwischen Vertretern.

Trump änderte seine Haltung zu den Kriegsparteien in den vergangenen Monaten mehrfach. Zeitweise übernahm er nach Einschätzung von Experten weitgehend die russische Perspektive, den ukrainischen Präsidenten brüskierte er vor laufenden Kameras im Weißen Haus. Trump äußerte sich aber auch mehrfach kritisch über Putin.

Im Wahlkampf hatte Trump eigentlich versprochen, den Krieg sofort nach seinem Amtsantritt zu beenden. Seitdem sind fünf Monate vergangen und der Krieg tobt mit unverminderter Härte.

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