Anfang des Monats hatte der Iran die Zusammenarbeit mit der Internationalen Atomenergieagentur ausgesetzt. Nun ist das Land zu einer weiteren Kooperation sowie zu neuen Atomgesprächen bereit - aber nur unter seinen Bedingungen.
Vor anderthalb Wochen hatte der Iran die Zusammenarbeit mit der Internationalen Atomenergieagentur (IAEA) ausgesetzt - per Gesetz. Nun rudert die iranische Führung zumindest ein bisschen zurück. Eine Kooperation soll auch weiterhin möglich sein, allerdings ausschließlich über den Nationalen Sicherheitsrat des Iran. Das kündigte der iranische Außenminister Abbas Araghtschi an.
Künftig sollen alle Anfragen der IAEA vom Sicherheitsrat einzeln geprüft und bearbeitet werden. Auch jede Inspektion von iranischen Atomanlagen muss von der Institution zuvor genehmigt werden. Araghtschi führte zur Begründung Sicherheitsaspekte an. Es bestehe innerhalb der Anlagen ein Risiko durch radioaktives Material oder durch Munitionsreste. Es sei also auch erforderlich, dass die Sicherheit von Inspektoren gewährleistet sei.
IAEA-Mitarbeiter haben Iran verlassen
Anfang des Monats war mit der Unterschrift des iranischen Präsidenten Massud Peseschkian ein zuvor vom Parlament beschlossenes Gesetz in Kraft getreten, das einen Schlussstrich unter die Zusammenarbeit mit der IAEA zog. Vor rund einer Woche hatten die Mitarbeiter der Agentur, die sich noch im Iran befanden, das Land verlassen.
Bereits damals hatte der Iran seine Entscheidung damit begründet, dass der Zugang zu eigenen Atomanlagen verweigert werde, bis deren Sicherheit gewährleistet sei. Zudem hatte das iranische Parlament von der IAEA gefordert, das iranische Atomprogramm anzuerkennen und die Angriffe Israels und der USA auf iranische Atomanlagen zu verurteilen.
Iran weiter offen für Diplomatie - unter Bedingungen
Für künftige Verhandlungen über das iranische Atomprogramm bekräftigte Araghtschi die Bedingungen seiner Regierung. Vor der Wiederaufnahme von Atomgesprächen mit den USA verlangte er Garantien, dass es keine weiteren Angriffe geben wird. Zudem werde die Regierung keinem Abkommen zustimmen, das dem Land die Urananreicherung nicht erlaube, sagte er. Die Gespräche müssten sich auf das Atomprogramm beschränken und dürften nicht Verteidigungsfragen wie das iranische Raketenprogramm umfassen.
Israel hatte am 13. Juni einen Krieg gegen den Iran begonnen und landesweit Ziele angegriffen, darunter Atomanlagen. Knapp anderthalb Wochen später griffen die USA in den Krieg ein und attackierten die iranische Nuklearanlage Fordo, die Anreicherungsanlage von Natans und die Atomanlage von Isfahan. Noch immer ist nicht geklärt, wie umfangreich die dadurch entstandenen Schäden sind. Während die USA von einer "vollständigen Zerstörung" der Anlagen sprachen, dementierte der Iran weitreichende Schäden.
Israel und auch die USA begründeten ihre Angriffe damit, dass der Iran der Entwicklung einer eigenen Atombombe gefährlich nahe gekommen sei. Die iranische Führung hingegen betont stets, das eigene Atomprogramm diene lediglich zivilen Zielen.
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