Erneut hat es in der Nacht russische Angriffe auf die ukrainische Hauptstadt Kiew und das Umland gegeben - sie dauerten mehrere Stunden an. Es gab mehrere Verletzte und Schäden in sechs der zehn Kiewer Bezirke.

Bei den massiven russischen Angriffen mit Drohnen und Raketen auf die ukrainische Hauptstadt Kiew in der Nacht hat sich die Zahl der Verletzten den Behörden zufolge auf mindestens 23 erhöht. Von ihnen müssten 14 im Krankenhaus behandelt werden, teilte der Bürgermeister der ukrainischen Hauptstadt, Witali Klitschko, auf Telegram mit. Zuvor waren die Behörden von insgesamt 14 Verletzten ausgegangen. Nach Angaben des Zivilschutzes ist auch ein zehn Jahre altes Mädchen unter den Verletzten. 

Es gebe zudem Schäden an Wohnhäusern, an Bildungs- und medizinischen Einrichtungen und Verkehrsinfrastruktur. Auch mehrere Autos seien getroffen worden. Wegen Schäden an Bahngleisen gebe es Verzögerungen im Zugverkehr, hieß es.

Die Angriffe erfolgten laut Klitschko über acht Stunden hinweg und endeten kurz vor 5.00 Uhr morgens. Bei dem Angriff gerieten den Angaben zufolge in weiten Teilen des Stadtgebiets Gebäude in Brand. In sechs der zehn Kiewer Bezirke beiderseits des Flusses Dnipro seien Schäden festgestellt worden, teilte Klitschko weiter mit.

Viele Menschen suchten während der Angriffe Schutz in U-Bahnhöfen der Stadt.

Berichte über mehrere Brände in Wohnhäusern

"Nach vorläufigen Informationen haben wir mehrere Brände im Stadtbezirk Solomjanka", schrieb Militärverwaltungschef Tymur Tkatschenko bei Telegram. Es handele sich bei allen Bränden um Wohnhäuser. Auch in anderen Stadtteilen seien durch Drohnen verursachte Schäden festgestellt worden. Flugabwehrfeuer war stundenlang im Stadtgebiet zu hören. 

Tkatschenko berichtete von Drohnenangriffe an 13 Orten in fünf Bezirken und schrieb: "Es sind sehr viele Ziele über Kiew. Wir bekämpfen russische Drohnen in allen Bezirken."

Ukraine: Russland griff mit mehr als 530 Drohnen an

Nach Angaben der ukrainischen Luftwaffe startete Russland insgesamt 539 Drohnen und elf Raketen auf ukrainisches Territorium. Das Militär gab an, seine Luftabwehreinheiten hätten 270 Drohnen abgeschossen, während 208 weitere verloren gingen. Die Angriffe auf Kiew und Umland erfolgte in mehrere Wellen. "Das Hauptziel der Angriffe war die Hauptstadt der Ukraine, Kiew", erklärte die Luftwaffe in einem Beitrag auf Telegram.

Laut unbestätigten Angaben war ein Ziel dort der Militärflugplatz Wassylkiw, der etwas südlich der Drei-Millionenstadt liegt.

Auch aus Russland werden heute ukrainische Angriffe gemeldet: Im Moskauer Gebiet in der Stadt Sergijew Possad gab es laut Behörden zwei Verletzte nach einem Drohnenangriff. Das russische Verteidigungsministerium meldete am Morgen, dass insgesamt 48 ukrainische Drohnen zerstört worden seien.

Tote bei Angriffen am Tag zuvor

Erst am Donnerstag waren im ostukrainischen Gebiet Donezk mindestens fünf Menschen durch russische Angriffe getötet worden. Weitere zwölf wurden verletzt, teilte der Militärgouverneur des Gebiets, Wadym Filaschkin, bei Telegram mit. Zwei Männer seien dabei in der frontnahen Stadt Pokrowsk getötet worden, drei weitere in den Dörfern Bilyzke und Illiniwka. 

Auch Russland hatte gestern Angriffe gemeldet: Im südrussischen Gebiet Rostow sei eine Seniorin bei einem ukrainischen Drohnenangriff getötet worden. Der Luftangriff sei zwar abgewehrt worden, es sei aber ein Mehrfamilienhaus im Dorf Dolotinka beschädigt worden, teilte Gouverneur Juri Sljusar bei Telegram mit.

Zudem kam am Donnerstag aus Russland die Nachricht, dass der Vize-Chef der russischen Marine, Michail Gudkow, bei einem Raketenangriff in der russischen Region Kursk getötet worden ist.

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