In Kenia wollten Demonstranten an die gewaltsam niedergeschlagenen Proteste von vor einem Jahr erinnern. Doch auch diesmal endete die Kundgebung in Gewalt: Amnesty International spricht von mindestens acht Toten und Hunderten Verletzten.

Bei Protesten in Kenia sind laut Medienberichten mehrere Menschen getötet worden. Die Menschenrechtsorganisation Amnesty International veröffentlichte eine Stellungnahme unter anderem des Medizinerverbands, wonach mindestens 16 Menschen getötet und etwa 400 verletzt wurden. Unter den Verletzten waren demnach auch drei Polizisten.

Die Polizei setzte Wasserwerfer, Tränengas und Gummigeschosse gegen die Demonstrierenden ein, wie Medien und ein Vertreter des Roten Kreuzes berichteten. Die deutsche Botschaft rief die in dem ostafrikanischen Land lebenden Deutschen auf, nur notwendige Fahrten zu unternehmen.

Aus mehreren Orten des Landes gab es Berichte über Plünderungen am Rande der Proteste. Vom frühen Morgen an hatte die Polizei in der kenianischen Hauptstadt Nairobi alle großen Zufahrtsstraßen gesperrt und vielen Teilnehmern des Protests den Weg in die Innenstadt erschwert.

Medien an Berichterstattung gehindert

Die Medienaufsicht erließ ein Verbot für Fernseh- und Radiosender, live von den Protesten zu berichten. Sowohl der Herausgeberverband als auch Oppositionspolitiker versuchten noch, einen Gerichtsbeschluss gegen die Anordnung zu erreichen.

Die Menschen waren auf die Straße gegangen, um an gewaltsam niedergeschlagene Proteste vor einem Jahr zu erinnern. Bei Demonstrationen waren damals mehr als 60 Menschen getötet worden.

Die Proteste vor einem Jahr hatten sich gegen das Steuergesetz der Regierung von Präsident William Ruto gerichtet, das mit höheren Steuern etwa für Grundnahrungsmittel die Lebenshaltungskosten weiter in die Höhe zu treiben drohte. Ruto nahm später einen Teil der Maßnahmen zurück. Die Polizei ging mit großer Härte gegen die Demonstranten vor und nutzte auch scharfe Munition.

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