Südeuropa ächzt unter einer extremen Hitzewelle. In Frankreich und der Türkei brachen Waldbrände aus. Unter anderem in Paris gipfelten die Temperaturen in der höchsten Hitzewarnstufe.

Eine massive Hitzewelle hat weite Teile Südeuropas weiter fest im Griff: Von Portugal bis in die Türkei ächzen die Menschen unter extremen Temperaturen. In Frankreich gilt sogar Alarmstufe rot: Die Behörden rechnen für den heutigen Dienstag mit dem Höhepunkt des Extremwetters.

Für 16 Departements mitsamt der Hauptstadt Paris wurde die höchste Alarmstufe ausgerufen. In 68 weiteren der insgesamt 96 Departements auf dem französischen Festland gilt nach Angaben der Wetterbehörde Météo France die zweithöchste Warnstufe. Nur am Ärmelkanal und an der Grenze zu Belgien sind die Temperaturen in Frankreich derzeit vergleichsweise moderat. 

Verkehr in Paris eingeschränkt

In der Hauptstadt dürfen wegen der hitzebedingten hohen Ozonbelastung nur Fahrzeuge mit dem geringsten Schadstoffausstoß fahren - und dann auch nur mit einer um 20 Kilometer pro Stunde reduzierten Höchstgeschwindigkeit, so die Polizei. Die Spitze des Eiffelturms bleibt bis Mittwoch geschlossen. Das Bildungsministerium rechnet damit, dass fast 1.350 Schulen "ganz oder teilweise" geschlossen bleiben würden. In Frankreich beginnen die Sommerferien am Samstag.

Als Höchsttemperaturen wurden 36 bis 40, vereinzelt sogar 41 Grad vorhergesagt. "Die rote Warnstufe entspricht einer extremen Hitzewelle, die in ihrer Dauer, Intensität und geografischen Ausdehnung außergewöhnlich ist", erklärte der französische Wetterdienst. Sie habe zudem "starke gesundheitliche Auswirkungen auf die gesamte Bevölkerung". 

Deutscher Wetterdienst warnt Westdeutschland

Spanien meldete mit 46 Grad Celsius in Huelva einen neuen Juni-Hitzerekord, im portugiesischen Mora kletterte das Thermometer sogar bis auf 46,6 Grad. Auch in Deutschland hat der Wetterdienst (DWD) eine Hitzewarnung ausgesprochen.

Das Risiko für Waldbrände ist vielerorts hoch. In Frankreich und der Türkei sind schon viele Feuer ausgebrochen. Expertinnen und Experten befürchten weitere Brände.

Hohe Gefahr für Waldbrände: Westlich der französischen Stadt Narbonne steigt bereits Rauch auf.

Mehrere Viertel in türkischer Provinz Izmir evakuiert

In der Türkei wurden laut Katastrophenschutz bis Montag mehr als 50.000 Menschen vor Wald- und Buschbränden in Sicherheit gebracht. 41 Gemeinden seien von den Evakuierungen betroffen, teilte die Katastrophenschutzbehörde mit. 

Allein in der westlichen Provinz Izmir kämpften etwa 1.000 Feuerwehrleute unter anderem mit 14 Hubschraubern gegen einen am Vortag ausgebrochenen Waldbrand. Fernsehbilder zeigten bis auf die Grundmauern niedergebrannte Wohnhäuser, nach Behördenangaben wurden in Izmir mehr als 130 Wohnhäuser durch das Feuer beschädigt.

In der nordwestlichen Provinz Bilecik wurden demnach mehr als 60 weitere Wohnhäuser beschädigt. Auch in der Provinz Hatay im Südosten des Landes brach laut Medienberichten am Montag ein Feuer aus, Bewohner flohen demnach in Panik.

Mittelmeer so warm wie nie im Juni

Auch das Mittelmeer heizt sich bereits ungewöhnlich früh im Jahr auf: Mit durchschnittlich 26,01 Grad am Sonntag war das Wasser so warm wie noch nie in einem Juni, wie der französische Wetterdienst mitteilte.

Laut dem Meteorologen Thibault Guinaldo vom Forschungszentrum CEMS in der Bretagne liegt die durchschnittliche Wassertemperatur im Mittelmeer derzeit um drei Grad über den für die Jahreszeit üblichen Werten der Jahre 1991 bis 2020, an den französischen und spanischen Küsten sogar bis zu vier Grad darüber.

Hitzewelle in Italien und Spanien

Italien gab erneut Hitzewarnungen für 17 Städten im ganzen Land aus. In der Nähe wichtiger Sehenswürdigkeiten in Rom wurden Krankenwagen stationiert, um Betroffene möglichst schnell zu versorgen. Der Notärzte-Verband meldete einen Anstieg von Patientinnen und Patienten mit Hitzschlag um zehn Prozent.

Nordmazedonien verschärft Zugang zu Wäldern

Wegen erhöhter Brandgefahr hat Nordmazedonien laut örtlichen Medien strenge Zugangsbeschränkungen für seine Wälder erlassen. Von 1. Juli bis 31. August dürften Waldgebiete demnach nur noch mit Genehmigung betreten werden. Bei Zuwiderhandeln drohe eine Strafe von bis zu 2.000 Euro.

Betroffen sind einem Bericht von Slobodna Evropa (Radio Free Europe) zufolge alle Gebiete unter Aufsicht des staatlichen Forstbetriebs. Dieser verwies auf seiner Facebook-Seite auf einen entsprechenden Antrag, dem das zuständige Ministerium in Skopje zugestimmt habe.

Von dem zweimonatigen Betretungsverbot ausgenommen seien Forstarbeiter und Sicherheitskräfte. Dem Bericht nach verzeichnete Nordmazedonien im vorigen Jahr eine Rekordzahl an Waldbränden.

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