Der Iran hat einen Gegenangriff auf Israel gestartet. Die israelische Armee registrierte den Start mehrerer iranischer Raketen. In mehreren Teilen Israels wurde Luftalarm ausgelöst. Israel hatte zuvor erneut Atomanlagen im Iran angegriffen.

Der Iran hat einen Gegenangriff auf Israel gestartet. Die israelische Armee teilte mit, sie habe den Start iranischer Raketen Richtung Israel registriert. Kurz darauf verlautete aus dem Iran, dass "Hunderte ballistische Raketen" auf Israel abgefeuert worden seien. Die israelische Armee erklärte, hörbare Explosionen stammten von Geschossen der Flugabwehr oder von Einschlägen.

Inzwischen hieß es vom iranischen Staatsrundfunk, bei dem Gegenangriff sei eine dritte Welle Raketen auf Israel gefeuert worden. Nach eigenen Angaben zielte Iran dabei auf Dutzende militärische Ziele und Luftwaffenstützpunkte.

Luftalarm auch in Tel Aviv und Jerusalem

In mehreren Landesteilen Israels wurde Luftalarm ausgelöst - auch In Tel Aviv und Jerusalem, den beiden größten israelischen Städten. In Aufnahmen israelischer Fernsehsender waren Rauchwolken zu sehen, die nach einem mutmaßlichen Raketenangriff auf Tel Aviv aufstiegen. Die Bevölkerung war aufgerufen, sich in Schutzräume zu begeben. 

Der israelische Rettungsdienst sprach kurz nach Beginn des iranischen Gegenangriffs von mehreren Verletzten. Es gebe Berichte über sieben Einschlagsorte, zitierten israelische Medien den Roten Davidstern. Den bisherigen Angaben zufolge wurden die Menschen nur leicht verletzt. Auch mehrere Gebäude hätten Schaden genommen. In den Berichten war vom Großraum Tel Aviv und der nahegelegenen Stadt Ramat Gan die Rede.

Ajatollah Chamenei droht in Ansprache

Während der iranischen Angriffe wurde eine Botschaft des obersten religiösen Führers Ajatollah Ali Chamenei veröffentlicht, in der dieser "Rache" für die vorangegangenen israelischen Großangriffe schwor. "Die Streitkräfte der Islamischen Republik werden diesem böswilligen Feind schwere Schläge versetzen", sagte Chamenei in einer Fernsehansprache.

Die Streitkräfte der Islamischen Republik seien bereit zum Gegenangriff, sagte er. "Denkt nicht, dass sie zuschlagen und es dann vorbei ist."

Angriff auf Isfahan gemeldet

Kurz zuvor hatte die israelische Armee nach eigenen Angaben die wichtige iranische Atomanlage Isfahan getroffen. "Ich kann jetzt bestätigen, dass wir die Atomanlage in Isfahan getroffen haben. Der Einsatz geht weiter", sagte Armeesprecher Effie Defrin am Abend vor Journalisten. Nach Armeeangaben soll die Anlage zerstört worden sein. Bei dem Angriff israelischer Kampfjets sei "eine Anlage zur Herstellung von metallischem Uran, Infrastruktur zur Umwandlung angereicherten Urans, Labore und weitere Infrastruktur zerstört worden". Iranische Medien hatten zuvor eine "enorme Explosion" in Isfahan gemeldet.

Die Atomanlage in Isfahan liegt etwa 350 Kilometer südöstlich der Hauptstadt Teheran. Dort sind Tausende Menschen beschäftigt. Das Nukleartechnologie-Zentrum ist eine Anlage zur Verarbeitung von Uran, die das radioaktive Material auf die Anreicherung vorbereitet, damit es als Brennstoff für Kraftwerke oder auch für Atomwaffen verwendet werden kann. In Isfahan befinden sich außerdem drei chinesische Forschungsreaktoren und Labore, die mit dem Atomprogramm in Verbindung stehen.

Der israelische Armeechef Ejal Samir hatte am Abend verkündet, Israel setze seinen Angriff auf den Iran "mit voller Kraft" fort. Über der Hauptstadt Teheran fing die iranische Flugabwehr am Abend mehrere "Geschosse" ab, wie die Nachrichtenagenturen Irna und Isna meldeten.

Die Angriffe Israels auf den Iran hatten in der Nacht auf Freitag (Ortszeit) begonnen. Kampfflugzeuge bombardierten nach Angaben der israelischen Armee zunächst Ziele in Teheran, mehrere Militärstützpunkte und Atomanlagen.

Eine Satellitenaufnahme der Atomanlage in Isfahan von Anfang Mai.

Hochrangige Militärs und Wissenschaftler getötet

Unter anderem wurde den Angaben zufolge in der ersten Angriffswelle auch der unterirdische Bereich der Atomanlage Natans attackiert. Dort befinden sich den Angaben zufolge eine mehrstöckige Anreicherungshalle mit Zentrifugen, Stromversorgungsräume und weitere unterstützende Infrastrukturen. In Natans seien essenziell wichtige Anlagen vor Ort zerstört worden. Grundlage für die Angriffe der israelischen Kampfjets auf Natans seien "präzise Geheimdienstinformationen" gewesen.

Bei den israelischen Angriffen wurden zudem hochrangige Köpfe des Iran getötet, darunter der iranische Armeechef Mohammed Bagheri und der Chef der Revolutionsgarden, Hussein Salami. Ebenfalls ums Leben kamen mehrere Atomwissenschaftler.

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