• Pistorius stellt in Kiew weitere 1,9 Milliarden Euro Militärhilfe in Aussicht
  • Nach ukrainischen Angaben sind seit Kriegsbeginn eine Million russische Soldaten verletzt oder getötet worden.
  • Verteidigungsminister Pistorius ist in der Ukraine angekommen.
  • Selenskyj wirft Russland vor, Moldau und Südeuropa zu destabilisieren.
  • Die Ereignisse gestern: 11. Juni 2025.
  • Weitere Nachrichten und Podcast zum Ukraine-Krieg.

Update 16:14 Uhr | Pistorius stellt in Kiew weitere 1,9 Milliarden Euro Militärhilfe in Aussicht

Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius hat bei seinem Besuch in der Ukraine weitere 1,9 Milliarden Euro Militärhilfe in Aussicht gestellt. Mit dem Geld sollten unter anderem Raketen mit großer Reichweite finanziert werden, sagte Pistorius bei einer gemeinsamen Pressekonferenz mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj in Kiew. Wenn das zusätzliche Geld vom Bundestag beschlossen werde, dann stelle Deutschland in diesem Jahr insgesamt rund neun Milliarden Euro zur Verfügung.

Deutschland sei bereit, die Finanzierung von sogenannten "Long-Range-Fire-Systemen" mitzuübernehmen, sagte Pistorius. Diese würden in der Ukraine produziert. Zweitens werde man Geld zur Verfügung stellen, damit die ukrainische Regierung Material bei der ukrainischen Rüstungsindustrie kaufen könne. (Quelle: AFP)

15:28 Uhr | Ukraine und Russland tauschen weitere Kriegsgefangene aus

Die Ukraine und Russland haben wie angekündigt eine weitere Gruppe Kriegsgefangener ausgetauscht. "Das ist bereits die zweite Etappe der Rückkehr von schwerkranken und schwerverletzten Kämpfern", schrieb der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj bei Telegram. Auch das russische Verteidigungsministerium teilte mit, dass Gefangene ausgetauscht worden seien, wie Anfang des Monats in Istanbul vereinbart. Konkrete Zahlen nannten beide Seiten auch diesmal nicht.

Es war der dritte Austausch in dieser Woche. Bei den Verhandlungen zwischen Vertretern Kiews und Moskaus in Istanbul am 2. Juni war die Rede von insgesamt 1.200 Gefangenen, die jede Seite freilassen will. (Quelle: dpa)

14:00 Uhr | EU-Staaten beschließen Zölle auf russische Dünger und Nahrung

Die EU wird zusätzliche Zölle auf Dünger und Nahrungsmittel aus Russland und Belarus einführen. Eine Mehrheit der EU-Staaten hat das Vorhaben bei einer Sitzung in Luxemburg endgültig beschlossen. Zuvor hatte bereits das Europaparlament grünes Licht gegeben. Ziel ist es, Russland die Finanzierung seines Angriffskriegs gegen die Ukraine zu erschweren.

Mit Zusatzzöllen belegt werden sollen etwa Zucker, Essig, Mehl und Tierfutter sowie Düngemittel auf Stick- und Harnstoffbasis. Damit wären künftig alle Agrarimporte aus Russland mit Abgaben belegt. Von den neuen Abgaben seien, Stand 2023, etwa 15 Prozent aller Agrarimporte aus Russland betroffen, heißt es von den EU-Staaten. Die Zollerhöhungen auf Düngemittel werden schrittweise über drei Jahre eingeführt. (Quelle: dpa)

13:13 Uhr | Nato-Generalsekretär kritisiert Russlands Haltung bei Ukraine-Gesprächen

Nato-Generalsekretär Mark Rutte kritisiert die Herangehensweise Russlands bei den Bemühungen um eine Waffenruhe im Ukraine-Krieg. "Die Russen schicken jetzt zwei Mal diesen Historiker zu den Gesprächen nach Istanbul, wollen mit der Geschichte von vor 1.000 Jahren anfangen und erklären dann mehr oder weniger, dass die Ukraine Schuld hat", so Rutte. Das sei nicht hilfreich.

Russland wurde in Istanbul von dem Präsidentenberater Wladimir Medinski vertreten. Der ehemalige Kulturminister hat mehrere historische Sachbücher verfasst, die Medienberichten zufolge von Kritikern als revisionistisch eingestuft werden. (Quelle: Reuters)

Nato-Generalsekretär Mark Rutte hält Russlands Haltung in den Verhalndlungen über den Ukraine-Krieg für wenig hilfreich. (Archivbild)Bildrechte: IMAGO/NurPhoto

12:45 Uhr | Russland: 260 ukrainische Drohnen abgeschossen

Russland hat einem heimischen Medienbericht zufolge am Mittwoch 260 ukrainische Drohnen abgeschossen. Davon seien 62 außerhalb des Kampfgebiets unschädlich gemacht worden, meldet die Nachrichtenagentur Interfax. Informationen zur Gesamtzahl der von der Ukraine eingesetzten Drohnen gab es bei Interfax zunächst nicht. (Quelle: Reuters)

10:48 Uhr | Ukraine: Eine Million verletzte oder getötete russische Soldaten

Russland hat nach nicht überprüfbaren Angaben des ukrainischen Generalstabs seit Beginn seines Angriffskrieges mehr als eine Million Soldaten verloren. Insgesamt seien 1.000.340 russische Soldaten getötet oder verletzt worden, teilte die Militärführung in Kiew mit.

Die Nato nannte schon im April eine Zahl von etwa 900.000 getöteten und verletzten russischen Soldaten.

Überprüfbar sind die ukrainischen Angaben nicht. Unabhängige Medien hatten im Mai nach Recherchen etwa in Sterberegistern und aufgrund von Todesmeldungen die Zahl der bisher getöteten russischen Soldaten mit mehr als 108.000 angegeben. Russland selbst macht keine Angaben zu Toten und Verletzten. (Quelle: dpa)

Update 10:27 Uhr | Verletzte bei Drohnenangriff auf Charkiw

Bei russischen Angriffen auf die Stadt Charkiw im Nordosten der Ukraine sind nach ukrainischen Angaben am Donnerstag mindestens 14 Menschen verletzt worden, darunter vier Kinder und Jugendliche. Wie der Gouverneur der Region, Oleh Synehubow, mitteilte, handelt es sich um einen zweijährigen Jungen und drei Mädchen im Alter von 12, 16 und 17 Jahren. Der Bürgermeister von Charkiw, Ihor Terechow, erklärte, bei den nächtlichen Drohnenangriffen seien Wohn- und Schulgebäude in Brand geraten. Es seien auch Drohnentrümmer "direkt neben Spielplätzen" eingeschlagen. (Quelle: AFP)

9:28 Uhr | Ukraine greift russische Waffenfabrik an

Das ukrainische Militär hat nach eigenen Angaben in der Nacht eine Fabrik in der Region Moskau angegriffen, die Elektronik für High-Tech-Waffen und Militärausrüstung herstellt. Das Militär erklärte auf dem Kurznachrichtendienst Telegram, es habe in der Produktionsanlage Explosionen gegeben. Eine Stellungnahme Russlands liegt noch nicht vor. (Quelle: Reuters)

07:41 Uhr | US-Militärstützpunkte in Dänemark

Dänemark erlaubt den USA die Errichtung von Militärstützpunkten auf seinem Territorium. Das Parlament in Kopenhagen billigte ein entsprechendes Abkommen. In der Debatte verteidigte Ministerpräsidentin Mette Frederiksen die Vereinbarung gegen Kritik der linken und grünen Oppositionsparteien. Gerade jetzt sei es wichtig, Washington enger an Dänemark und Europa zu binden. Andernfalls bestehe die Gefahr, dass die USA ihre Truppen abzögen und die Unterstützung für die Ukraine einstellten. (Quelle: dpa)

06:03 Uhr | Verteidigungsminister Pistorius zu Gesprächen in Kiew

Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius ist zu politischen Gesprächen in der ukrainischen Hauptstadt Kiew eingetroffen. Der SPD-Politiker will sich vor Ort ein Bild von der aktuellen Lage machen und mit Regierungsvertretern über weitere Militärhilfen für die Ukraine beraten. Vor seiner Abreise hatte Pistorius betont, Ziel der Unterstützung sei es, die Ukraine in die Lage zu versetzen, sich wirksam zu verteidigen – und Russland damit zu ernsthaften Verhandlungen zu bewegen. (Quelle: dpa)

01:16 Uhr | Walter-Borjans verteidigt "Friedensmanifest" gegen Kritik

Norbert Walter-Borjans, Ex-SPD-VorsitzenderBildrechte: picture alliance/dpa | Jörg Carstensen

Der frühere SPD-Vorsitzende Norbert Walter-Borjans hat das von ihm mitunterzeichnete sogenannte "Friedensmanifest" verteidigt und vor einer Aufrüstungsspirale gewarnt. Dem Magazin "Stern" sagte er, es sei illusorisch zu glauben, man könne einem "Narzissten ohne jedes Entgegenkommen" eine stabile Weltordnung aufzwingen. Das Manifest plädiere lediglich für Gespräche mit Russland.

Walter-Borjans kritisierte insbesondere den CDU-Außenpolitiker Roderich Kiesewetter. Dessen Vorwürfe könne man "mit dem ebenso hanebüchenen Vorwurf kontern, da wolle jemand Krieg". Abrüstung sei nicht nur außen-, sondern auch innenpolitisch notwendig. Wladimir Putin lasse sich nicht "kaputt­rüsten", so der SPD-Politiker. (Quelle: Reuters)

00:31 Uhr | Selenskyj: Russland will Moldau und Südosteuropa destabilisieren

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat Russland vorgeworfen, gezielt Unruhe im Süden der Ukraine sowie in der Republik Moldau und Rumänien zu stiften. Bei einer Konferenz südosteuropäischer Staats- und Regierungschefs in Odessa sagte Selenskyj, Moskau versuche seit Jahrzehnten, Moldau arm und instabil zu halten, um Kontrolle über das Land zu gewinnen. Wenn Europa Moldau jetzt aufgebe, werde das Russland zu weiteren Eingriffen in andere Länder ermutigen.

Auch Moldaus Präsidentin Maia Sandu warf Russland vor, ihr Land destabilisieren und politisch spalten zu wollen – insbesondere mit Blick auf die bevorstehenden Wahlen. Russland wolle Moldau von der Ukraine und der EU abwenden und sogar gegen sie einsetzen, so Sandu. Sie betonte, ihr Land sei mit hybrider Kriegsführung vertraut und bereit, seine Erfahrungen zu teilen. (Quelle: Reuters)

00:05 Uhr | Die Ereignisse gestern – 11. Juni 2025

Ein internes Papier prominenter SPD-Politiker sorgt für Aufsehen: Rolf Mützenich, Ralf Stegner und Norbert Walter-Borjans fordern eine Kehrtwende in der Russland-Politik und plädieren für mehr Dialog statt Konfrontation. Sie kritisieren den Kurs der Bundesregierung, der auf militärische Abschreckung und massive Aufrüstung setze, und fordern eine "schrittweise Rückkehr zur Zusammenarbeit mit Russland".

SPD-Außenpolitiker Adis Ahmetovic nannte das Papier "inhaltlich fragwürdig" und betonte, es entspreche nicht der Beschlusslage der Partei. Auch Verteidigungsminister Boris Pistorius wies die Forderungen deutlich zurück. Das Papier sei "Realitätsverweigerung" und ignoriere Putins aggressive Haltung. Fraktionschef Matthias Miersch distanzierte sich ebenfalls: Zwar sei das Papier ein legitimer Debattenbeitrag, er teile jedoch "zentrale Grundannahmen ausdrücklich nicht". Miersch betonte, Diplomatie bleibe wichtig, aber Putin habe bisher alle Gesprächsangebote, auch vom Kanzler, ausgeschlagen. Bundeskanzler Friedrich Merz unterstrich die Geschlossenheit der Koalition: CDU, CSU und SPD seien sich in der Bewertung des Krieges und der notwendigen Konsequenzen einig.

International verurteilten mehrere südosteuropäische Staaten auf einem Gipfel in Odessa geschlossen den russischen Angriffskrieg. Präsidenten und Regierungschefs aus Rumänien, Moldau, Griechenland, Bulgarien, Kroatien und weiteren Ländern sicherten der Ukraine "umfassende und nachhaltige Unterstützung" zu.

Militärisch meldete die Ukraine einen Angriff auf eine russische Schießpulverfabrik in Tambow sowie Explosionen in Munitionsdepots in Kursk und Woronesch. Zudem wurden 1.212 Leichen gefallener ukrainischer Soldaten an Kiew übergeben – Teil einer Vereinbarung über die Rückführung von über 6.000 Toten.

00:00 Uhr | Ukraine-News von Donnerstag, 12. Juni 2025

Guten Tag! In unseren Ukraine-News halten wir Sie weiterhin über die Entwicklungen im Krieg in der Ukraine auf dem aktuellen Stand. Alle wichtigen Nachrichten dazu erscheinen hier im Laufe des Tages.

Die Berichterstattung über den Russland-Ukraine-Krieg ist komplex. Angaben zu Kriegsverlauf, Beschuss und Opfern durch offizielle Stellen der russischen und der ukrainischen Konfliktparteien können in der aktuellen Lage nicht unmittelbar von unabhängiger Stelle überprüft werden. Es gibt eine Vielzahl von Medienvertretern vor Ort, darunter auch unabhängige Journalisten aus verschiedenen Ländern. Bei der Bewertung von Informationen sind verschiedene Quellen und eine kritische Haltung unerlässlich, um ein möglichst umfassendes Bild zu erhalten. All das berücksichtigt der MDR in seinen Berichten über den Russland-Ukraine-Krieg.

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