Der Streit um Irans Atomprogramm spitzt sich weiter zu. Nach Kritik der Internationale Atomenergiebehörde kündigte das Regime in Teheran an, eine neue Anlage zur Anreicherung von Uran zu bauen. Am Wochenende wird aber weiter verhandelt.

Im sich zuspitzenden Streit um sein Atomprogramm hat der Iran den Bau einer neuen Uran-Anreicherungsanlage angekündigt. Das Regime reagiert damit auf die jüngste Kritik der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA), die dem Land fehlende Kooperation vorgeworfen hatte. Das iranische Außenministerium kündigte daraufhin an, man werde "an einem sicheren Ort" eine neue dritte Anreicherungsanlage für Uran errichten.

Der Streit um das iranische Atomprogramm hatte sich zuletzt verschärft. Das Lenkungsgremium der IAEA in Wien stellte in einer Resolution formell fest, dass Teheran gegen seine Verpflichtung verstoßen habe, sein gesamtes Atomprogramm offenzulegen. Die Resolution, die im IAEA-Gouverneursrat verabschiedet wurde, drohte auch mit der Einschaltung des UN-Sicherheitsrates. 

Dieser Schritt, der von Deutschland, Frankreich, Großbritannien und den Vereinigten Staaten angestoßen wurde, erhöht den Druck auf Teheran vor dem Hintergrund wachsender Spannungen um das iranische Atomprogramm.

Iran kündigt Reaktion an

Der Iran verurteilte diese Resolution scharf. Sie basiere auf grundlosen Anschuldigungen, die politisch motiviert seien, statt technische Aspekte zu beinhalten, hieß es in der Stellungnahme. Man werde diese unbegründeten Vorwürfe nicht unbeantwortet lassen und entsprechende Maßnahmen ergreifen. Im Vorfeld hatte der Iran auch mit einem Ausstieg aus dem Atomwaffensperrvertrag gedroht.

Die bestehenden Anlagen zur Uran-Anreicherung im Iran bereiten westlichen Ländern wachsende Sorge. Denn die Islamische Republik strebt zwar offiziell nicht nach Atomwaffen, produziert aber hochangereichertes Uran, das theoretisch auch zum Bau von Atomwaffen verwendet werden könnte.

Die USA und andere Länder im Westen werfen dem Iran seit langem vor, unter dem Vorwand einer zivilen Nutzung der Kernenergie nach Atomwaffen zu streben. Der Iran weist dies zurück.

USA zieht Botschaftspersonal aus Irak ab

Im Nahen Osten wächst unterdessen die Sorge vor einem möglichen Angriff Israels auf iranische Atomanlagen. Aus Sicherheitsgründen reduzieren die mit Israel verbündeten USA ihr Botschaftspersonal im Irak. 

Für Sonntag ist eine weitere Runde der vom Oman vermittelten Gespräche zwischen dem Iran und den USA über ein neues Atomabkommen geplant. Die nunmehr sechste Runde soll in Maskat stattfinden, der Hauptstadt des Oman.

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