Mit dem Update auf iOS 26.2 wird Apple in der EU die WLAN-Synchronisierung zwischen iPhone und Apple Watch deaktivieren. Er sei anders nicht in der Lage, eine Anforderung des Gesetzes über digitale Märkte (GDM) umzusetzen, ohne die Sicherheit von Nutzerinnen und Nutzern zu gewährleisten, begründet der US-Konzern den Schritt.

Kurz nachdem Apple angekündigt hat, im Dezember auch in der EU Live-Übersetzung für Airpods einzuführen, wird bekannt, dass das Unternehmen gleichzeitig die WLAN-Synchronisierung zwischen iPhone und Apple Watch deaktivieren wird. Nach sorgfältiger Prüfung sei man zu dem Ergebnis gekommen, dass dies der einzige Weg sei, eine Anforderung des EU-Gesetzes über digitale Märkte (GDM) zu erfüllen, ohne die Sicherheit von Nutzerinnen und Nutzern zu gefährden, teilte das US-Unternehmen dem französischen Magazin "Numerama" mit.

Das GDM verpflichtet große Internetkonzerne ("Gatekeeper") wie Apple, fairen Wettbewerb zu ermöglichen und ihre Marktmacht nicht zu missbrauchen. Dazu müssen sie unter anderem ihre Plattformen für andere Anbieter öffnen, Daten fair behandeln und Nutzerinnen und Nutzern Wahlfreiheit geben.

Apple will Nutzer vor gezielter Werbung schützen

Im Detail geht es in diesem Fall darum, dass Apple eine Verbindung wie zwischen iPhone und Apple Watch auch mit Geräten von Drittanbietern ermöglichen soll. So könnten allerdings Konkurrenten wie Meta, die WLAN-Verbindung zwischen einem iPhone und einer Meta-Ray-Ban-Brille nutzen, um den WLAN-Verlauf der Nutzer einzusehen, fürchtet Apple. Mit diesen Informationen könne Meta Standort und Uhrzeit ermitteln, um ihnen gezielte Werbung anzuzeigen.

Da das GDM keine Umsetzung der Funktion, sondern lediglich eine Gleichbehandlung der Geräte von Drittanbietern fordert, befolgt Apple das Gesetz, indem es die WLAN-Synchronisation auch für die Apple Watch deaktiviert.

Ein Warnschuss?

Die Folgen dürften für Nutzerinnen und Nutzer nicht allzu gravierend sein. Die WLAN-Synchronisierung zwischen iPhone und Apple Watch dient dazu, dass beide Geräte auch ohne direkte Bluetooth-Verbindung weiterhin miteinander kommunizieren und Daten austauschen können. Das heißt, solange sich beide Geräte in unmittelbarer Nähe befinden, ändert sich durch die Deaktivierung der Synchronisation nichts.

Die Aktion könnte eine Art Warnschuss sein, dass man auch anders kann, wie im Falle von Live-Übersetzung für Airpods. Apple hatte das in diesem Zusammenhang auch so mitgeteilt: "Wir können keinen ähnlichen Zeitplan für zukünftige Interoperabilitätsprojekte garantieren, da jedes Projekt einzigartige technische Herausforderungen und Risiken für die Nutzer mit sich bringt." Man sei "zutiefst besorgt, dass die aggressive Auslegung der Vorschriften durch die Europäische Kommission die Nutzer gefährdet und der Innovation schadet."

Apple fühlt sich ungerecht behandelt

"Der Streit mit der EU schwelt schon länger, Apple fühlt sich gezielt angegriffen und ungerecht behandelt. "Die Regelungen des DMA gelten nur für Apple, obwohl Samsung in Europa Marktführer im Smartphonebereich ist und chinesische Anbieter schnell wachsen", schrieb das Unternehmen Ende September in seinem Newsroom. "Apple hat ein einzigartiges, innovatives Ökosystem aufgebaut, das andere kopiert haben - zum Vorteil von Nutzer:innen weltweit. Doch anstatt diese Innovationsleistung anzuerkennen, richtet sich das GDM ausschließlich gegen Apple, während Wettbewerber weiterhin wie bisher agieren können."

Kleinbeigeben und künftig von Anfang an Hard- und Software GDM-konform entwickeln, statt im Nachhinein nachbessern zu müssen, will Apple auf keinen Fall. Das Geschäftsmodell des Unternehmens basiert zu einem erheblichen Teil auf einem geschlossenen Ökosystem. So droht Apple, das GDM führe voraussichtlich dazu, "dass die Liste der in der EU verzögerten Features weiter wächst - und die Nutzererfahrung auf Apple-Produkten in der EU zunehmend hinterherhinken wird."

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