Nicht nur der eine oder andere Promi kehrt Deutschland den Rücken. Er erfahre auch von "Besserverdienern auf Grillpartys" immer öfter von Auswanderungsplänen, erklärt Chef-Zyniker Harald Schmidt. Für ihn keine Option, wie er mit seinem typischen Sarkasmus erklärt.

Zwar gondelt Schnodderschnauze Harald Schmidt gerne auf dem "Traumschiff" über die Weltmeere. Aber bei "Goodbye Deutschland!" wird man ihn wohl nicht so schnell zu Gesicht bekommen. Er wolle nicht auswandern, erklärt der 68-Jährige und fügt gewohnt süffisant hinzu: "Ich bleibe hier, weil einer muss das Licht ausmachen."

Schmidt führt aus, inzwischen höre er von Besserverdienern auf Grillpartys oft den Satz: "Wenn das so weitergeht, sind wir weg." Dann frage er immer, wohin es denn gehen solle. Beliebte Ziele, die genannt würden, seien Norwegen, Kanada und Singapur.

"Ich war in allen dreien, checkmäßig mit dem 'Traumschiff'", erklärt Schmidt. "Was man sagen kann: In allen dreien herrscht hemmungslose Begeisterung bei der Vorstellung, dass Deutsche kommen", fügt er mit ironischem Unterton hinzu. In der ZDF-Serie "Das Traumschiff" verkörpert der gelernte Theaterschauspieler, Ex-Late-Night-Talker und Kabarettist seit 2008 den Kreuzfahrtdirektor Oskar Schifferle.

"Gute Reise!"

Auswanderungswilligen empfiehlt Schmidt, noch mal kurz die Bedingungen vor Ort zu prüfen. "Bei Kanada ist ja schon mal die Frage: Ostküste, Westküste? Sind ja doch ein paar Kilometer dazwischen. Singapur liegt am Äquator, 80 Prozent Luftfeuchtigkeit plus die Mücken. Und in Norwegen sollte man doch was finanziell auf der Kante haben."

Ihn selbst ziehe es nicht in die Ferne, beteuert Schmidt. "Ich finde Deutschland großartig. Wo läuft's denn besser? Man muss ja immer das Gesamtpaket sehen: Rechtsstaatlichkeit, Klima, Erdbeben, Waldbrände, Denguefieber … Ich nehme gerne Meinungen entgegen, wo es angeblich toller ist. Gute Reise!"

Der gebürtige Schwabe wohnt seit vielen Jahren in Köln, einer Stadt, die einer aktuellen Umfrage zufolge mit großen Verkehrsproblemen, Wohnungsnot und Vermüllung zu kämpfen hat. "Ich würde die Fakten bestätigen, aber es stört mich nicht", sagt Schmidt dazu. "Man muss das positiv sehen: Ein Besuch des Kölner Hauptbahnhofs erspart einen Abenteuerurlaub", witzelt er über seine Wahlheimat.

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