Wer am Ende seines Lebens viel Reue empfindet, hat vielleicht nicht sein bestes Leben gelebt. Am Ende stirbt man zwar allein, mit liebevollen Menschen an seiner Seite sind die letzten Zeiten aber sicherlich erträglicher, egal, wie man am Ende gehen muss. Besitz und Status sind in diesen Momenten egal. Das sind alles Weisheiten, die wir alle sicherlich schon öfter gehört haben. Trotzdem ist es manchmal gar nicht so einfach, das eigene Leben nach diesen wichtigen Werten und mit erfüllenden Inhalten zu gestalten: Authentizität, Offenheit, Dankbarkeit, Freude, Freunde, Familie und anderen Dingen, die mit Geld nicht zu bezahlen sind.
Einer von ihnen ist Mitch Albom. Der Sportjournalist schreibt in seinem Buch "Dienstags bei Morrie" offen und ehrlich davon, dass er sich zeitweise auf einem falschen Weg befand. Während er nach dem Collegeabschluss der Karriere verfiel, verlor er den Blick für die Dinge, die ihm sein ehemaliger Professor beigebracht hatte. Als er bei einem Gewerkschaftsstreik gezwungen war, vom Gas zu treten und in einem TV-Interview dann von der Krankheit seines Professors Morrie Schwartz hörte, erinnerte er sich daran, dass dieser ihm ganz andere Lehren des Lebens beibrachte. Und wie wichtig er ihm einst als Lehrerfigur war. Auch wenn das viele Jahre her war. Und obwohl Morrie ihm bei der Abschlussarbeit half und er sich zu College-Zeiten regelmäßig mit seinem Professor traf, besuchte er ihn nach dem Abschluss nie wieder.
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Bedeutende Bücher: Deshalb zählt "Dienstags bei Morrie" dazu
Das änderte sich nach dem TV-Auftritt. Albom wollte seinen Professor wiedersehen und ihn nicht einfach gehen lassen. Aber er schämte sich: dafür, dass er sich nach dem Abschluss nicht mehr hatte blicken lassen und dafür, was aus ihm geworden war. Jemand, der Erfolg hinterherlief und nicht viel in andere Dinge investierte. Dabei war er ein vielversprechender Student gewesen. Nach dem ersten Treffen mit Morrie seit Jahren vereinbarten die beiden, dass sie ihre damaligen dienstäglichen Treffen wieder aufleben lassen wollen. Und damit beginnt das letzte Semester von Morrie − und die wohl wichtigste Lehrzeit von Mitch Albom. Über das Leben, aber auch den Tod: ein Thema, das viele Menschen gern verdrängen. Am Ende kommen zahlreiche Aphorismen zusammen, die manch einen und eine vielleicht ein Leben lang durch den Alltag begleiten werden. Es geht darum, die eigene, begrenzte Zeit sinnvoll zu investieren: in Menschen, ins Zuhören, Austauschen, Lehren, Verstehen, Geben und vor allem in Liebe.
Das Buch mag ein Klassiker sein und manche Themen heutiger Zeit vielleicht auslassen. Dennoch ist es in vielerlei Hinsicht erstaunlich aktuell, was die wichtigen Themen des Lebens angeht. Man merkt: Sie sind zeitlos und wir sollten sie uns alle regelmäßig ins Gedächtnis rufen, um nicht Karriere und Geld, sondern (Nächsten-)Liebe, gesunde Beziehungen und erfüllende Momente am Lebensende mit sich zu tragen. Denn dann wird man nicht mehr viel zu bereuen haben, wenn der Tod nah ist.
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