Die Musikwelt trauert um Ozzy Osbourne, der im Alter von 76 Jahren verstorben ist. Mit seinem Tod verliert der Rock eine seiner schillerndsten Figuren - einen Mann, der nicht nur den Heavy Metal erfand, sondern auch die Grenzen des guten Geschmacks immer wieder neu definierte. Seine Skandale waren ebenso legendär wie seine Musik und prägten das Bild des exzentrischen Rockstars nachhaltig.
Der Tauben-Schock von 1981
Einer der bizarrsten Momente in Osbournes Karriere ereignete sich im März 1981 bei einem Meeting mit seiner Plattenfirma CBS. Was als herkömmlicher Termin zu Vertragsverhandlungen geplant war, endete im Chaos: Betrunken und frustriert über die Situation biss Ozzy vor den entsetzten Augen der Bosse einer lebenden Taube den Kopf ab. Ursprünglich sollte er die Vögel als symbolische Geste fliegen lassen. Stattdessen wurde er umgehend des Gebäudes verwiesen, während der bizarre Vorfall schnell die Runde machte und seinen Ruf als "Fürst der Finsternis" schon damals zementierte. Übrigens: Der Vertrag zwischen CBS und Ozzy kam dennoch zustande.
Die Fledermaus, die Rockgeschichte schrieb
Noch berüchtigter wurde ein ähnlicher Vorfall vom 20. Januar 1982 in Des Moines im US-Bundesstaat Iowa. Während eines Konzerts biss Osbourne einer lebenden Fledermaus den Kopf ab - in der Annahme, es handele sich um ein Gummispielzeug, das ein Fan auf die Bühne geworfen hatte. Da ihm und seiner Band bewusst wurde, dass das Tier echt war, musste der Rocker ins Krankenhaus, wo man ihm vorsorglich Tollwut-Impfungen verabreichte. Der makabre Zwischenfall schaffte es weltweit in die Schlagzeilen und wurde zu einer der wohl bekanntesten Rock-'n'-Roll-Anekdoten aller Zeiten.
Einreiseverbot in Texas
Nur einen Monat später sorgte Osbourne erneut für Empörung. Im Februar 1982 wurde er in San Antonio im US-Bundesstaat Texas festgenommen, betrunken und in ein Frauenkleid gehüllt hatte er an das Alamo-Kriegerdenkmal uriniert. Dieser Akt galt als gravierende Respektlosigkeit gegenüber dem für Texaner heiligen Ort und rief vor Ort breite Empörung hervor. Die Stadt verhängte nicht nur ein Auftrittsverbot, sondern sogar ein zehnjähriges Einreiseverbot gegen ihn, das erst 1992 nach einer öffentlichen Entschuldigung und einer Spende aufgehoben wurde.
Kein Koks da? Dann halt Ameisen!
Die Geschichten über Osbournes Exzesse kannten keine Grenzen. 1984 schnupfte er angeblich während einer Tour mit Mötley Crüe im Backstage-Bereich eine Line lebender Ameisen vom Boden. Der Grund: eine Protestaktion, als keine Drogen mehr verfügbar waren. Die Szene wurde später sogar im Film "The Dirt - Sie wollten Sex, Drugs & Rock'n'Roll" über Tommy Lee und seine Rockband nachgestellt und verbreitete sich als groteske Anekdote über den hemmungslosen Lebensstil von Ozzy Osbourne.
"Suicide Solution"
Mitte der 1980er-Jahre wurde Osbourne verklagt, nachdem sich ein Fan unter angeblichem Einfluss seines Songs "Suicide Solution" das Leben genommen hatte. Die Eltern warfen dem Lied versteckte Suizidbotschaften vor. Die Klage wurde zwar abgewiesen, doch die Debatte über den Einfluss von Musik auf Jugendliche entbrannte heftig und begleitete den Musiker lange. Mehrfach äußerte er sich zu diesem Fall und beteuerte immer wieder, dass er niemals zu einem Suizid aufrufen würde.
Das Haustier-Massaker
Während einer Phase extremer Drogen- und Alkoholexzesse - ebenfalls in den 1980ern - gestand Osbourne, in einem völligen Wahnzustand seine eigenen 17 Katzen mit einer Schrotflinte erschossen zu haben. Seine Ehefrau Sharon fand ihn unter dem Klavier, in einem weißen Anzug, bewaffnet mit Schrotflinte und Messer. Osbourne bezeichnete dieses dunkle Ereignis später als Wendepunkt im Kampf gegen seine Sucht.
Mordversuch an Ehefrau Sharon
Den absoluten Tiefpunkt seiner Exzesse erreichte Osbourne allerdings 1988, als er in einem erneuten Blackout-Zustand versuchte, seine Frau Sharon zu erwürgen. Er wurde wegen versuchten Mordes festgenommen, kam aber unter Auflagen wenig später wieder frei. Sharon Osbourne zog zuvor die Anzeige zurück, um die Familie zu schützen. Dieser Vorfall gilt als der dunkelste Moment seiner Karriere und führte ihm drastisch vor Augen, wie weit seine Drogen- und Alkoholsucht ihn bereits getrieben hatte. Später versöhnten sich Sharon und Ozzy, die ihm über die Jahre hinweg auch zahlreiche Affären immer wieder verzieh.
Seine Exzesse zerstörten seine Gesundheit
Diese Skandale waren nicht nur Ausrutscher eines schwer suchtkranken Mannes - sie wurden zum integralen Bestandteil der Ozzy-Osbourne-Legende. Sie machten den Musiker zu einer Ikone der Rebellion, einen Mann, der alle Konventionen über Bord warf. Ozzy Osbourne kämpfte Zeit seines Lebens mit der Sucht - inklusive aller Höhen und Tiefen. 2013 erklärte er etwa in einem Interview, dass er nach zwei Jahren Abstinenz wieder Drogen und Alkohol konsumiert hätte, inzwischen aber wieder clean sei.
Den Preis für seinen exzessiven Lebenswandel bezahlte Osbourne mit einer seit Jahrzehnten massiv angeschlagenen Gesundheit. Bereits in den frühen 90er-Jahren wurde eine Nervenkrankheit diagnostiziert. 2003 folgte eine Parkinson-Diagnose. Seit einem Quad-Unfall, bei dem er beinahe starb, litt er unter massiven und chronischen Rückenschmerzen, infolgedessen er mehrfach operiert werden musste. Zudem griff das jahrzehntelange Rauchen seine Lungen an, er litt auch an der fortschreitenden Krankheit COPD.
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