Auch im Ruhestand geht die Schere zwischen Arm und Reich auseinander: Jeder Fünfte muss monatlich mit maximal 1.400 Euro netto auskommen. Den reichsten 20 Prozent stehen hingegen mehr als das Doppelte zur Verfügung.

Viele Ruheständler in Deutschland kommen finanziell kaum über die Runden: Jeder Fünfte muss mit maximal 1.400 Euro monatlich auskommen, wie das Statistische Bundesamt mitteilt. Weitere 20 Prozent verfügen demnach über mehr als diesen Betrag, aber höchstens rund 1.790 Euro im Monat.

Ihnen gegenüber stehen Rentner und Pensionäre mit hohen Einkünften: Den 20 Prozent der Menschen im Ruhestand mit dem höchsten Einkommen stehen monatlich mehr als rund 2.870 Euro netto zur Verfügung.

Mittleres Einkommen bei 1.990 Euro

Für die Statistik wurden Rentnerinnen und Rentner sowie Pensionäre im Alter von mindestens 65 Jahren berücksichtigt - zuletzt waren das 16,3 Millionen Menschen. Das mittlere Einkommen in dieser Gruppe lag nach Angaben des Statistischen Bundesamtes bei 1.990 Euro netto.

Die Statistiker nutzten für die Einkommensberechnung das Modell des Nettoäquivalenzeinkommens - ein gewichtetes Pro-Kopf-Einkommen. Dadurch werden die Einkommen von Personen, die in unterschiedlich großen Haushalten leben, vergleichbar gemacht. In größeren Haushalten gibt es nämlich Einspareffekte - etwa beim Wohnraum.

Gendergap bei Alterseinkünften

Bei den Alterseinkünften zeigen die Daten eine erhebliche Lücke zwischen den Geschlechtern: Frauen erhielten im Schnitt brutto rund 1.720 Euro pro Monat, bei Männern waren es rund 2.320 Euro. Die Alterseinkünfte von Frauen über 65 waren damit durchschnittlich gut ein Viertel niedriger als die von Männern. Als Grund nannten die Experten des Bundesamtes den sogenannten Gender Pension Gap, also die geschlechtsspezifische Rentenlücke von Frauen.

Zu den Alterseinkünften zählen Altersrenten und -pensionen, Hinterbliebenenrenten und -pensionen sowie Renten aus individueller privater Vorsorge. Werden von der Erwerbstätigkeit des Partners abhängige Ansprüche wie Hinterbliebenenrenten herausgerechnet, vergrößert sich die Lücke zwischen Männern und Frauen auf 36,9 Prozent. Allerdings hat sich der Abstand in den vergangenen Jahren verringert.

Viele auf staatliche Unterstützung angewiesen

Die Zahlen zeigen auch, dass das Einkommen der Ruheständler ab 65 Jahren ist in den vergangenen Jahren zwar stieg, jedoch langsamer als das der Gesamtbevölkerung. 2021 betrug es im Mittel rund 1.820 Euro monatlich und wuchs bis 2024 um neun Prozent. Das mittlere Einkommen der Gesamtbevölkerung kletterte im selben Zeitraum um elf Prozent.

Trotz im Schnitt steigender Einkommen sind immer mehr Rentnerinnen und Rentner auf staatliche Unterstützung angewiesen. Knapp 739.000 Menschen bekamen Ende 2024 Grundsicherung im Alter. Das sind gut sieben Prozent mehr als ein Jahr zuvor (knapp 690.000) und 31 Prozent mehr als Ende 2020, als es 564.000 waren. Ein Grund für den Anstieg ist demnach die gestiegene Zahl geflüchteter und leistungsberechtigter Menschen aus der Ukraine.

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