2024 ist die Zahl der Asylbewerber gesunken, die Sozialleistungen beziehen - genauso wie die Gesamtzahl der Asylanträge. Beim häufigsten Herkunftsland der Geflüchteten gab es einen Wechsel.

Die Zahl der Asylbewerber, die Leistungen vom Staat erhalten, ist 2024 gesunken. Laut Statistischem Bundesamt bezogen Ende vergangenen Jahres 461.000 Menschen in Deutschland Regelleistungen nach dem Asylbewerberleistungsgesetz. Das sind etwa zehn Prozent oder 52.700 Menschen weniger als zum Ende des Jahres 2023. 

Leistungsberechtigt sind Ausländer, die sich im Bundesgebiet aufhalten und die Voraussetzungen dafür erfüllen. Dabei wird unterschieden zwischen Regelleistungen zur Deckung des notwendigen Bedarfs und besonderen Leistungen. Besondere Leistungen können in speziellen Bedarfssituationen gewährt werden. Hierzu zählen Leistungen bei Krankheit, Schwangerschaft und Geburt.

Die meisten Leistungsberechtigen sind aus der Türkei

64 Prozent der Regelleistungsempfänger am Jahresende 2024 waren männlich. 29 Prozent waren minderjährig. Die meisten Leistungsberechtigten kamen aus der Türkei (15 Prozent), Syrien (14 Prozent) und Afghanistan (11 Prozent). Noch 2023 war Syrien das häufigste Herkunftsland gewesen. 

Ende 2024 erhielten rund 252.300 Personen besondere Leistungen. Darunter waren etwa 13.000 Leistungsberechtigte, die ausschließlich Anspruch auf besondere Leistungen hatten.

Sonderregel für Ukrainer soll ablaufen

Rund fünf Prozent (etwa 25.200 Menschen) aller Leistungsberechtigten zum Jahresende 2024 stammten aus der Ukraine. Ukrainerinnen und Ukrainer kamen in der großen Fluchtbewegung nach dem russischen Angriff auf die Ukraine 2022 nicht als Asylbewerber nach Deutschland, sondern über eine Sonderregel.

Damit durften sie sofort arbeiten und hatten, falls sie ihren Lebensunterhalt nicht sofort verdienen konnten, Anspruch auf Bürgergeld. Nach Plänen der schwarz-roten Koalition sollen Menschen aus der Ukraine, die nach dem 1. April 2025 nach Deutschland kamen und kommen, nicht mehr Bürgergeld, sondern geringere Leistungen wie Asylbewerber erhalten. 

Derzeit haben rund 700.000 Ukrainerinnen und Ukrainer Anspruch auf Bürgergeld, darunter rund 200.000 Kinder. An Ukrainer wurden 2024 rund 6,3 Milliarden Euro ausgezahlt. 

Weniger Asylanträge in Deutschland

Nach der aktuellen Halbjahresbilanz der EU-Asylagentur ist Deutschland erstmals seit mehr als einem Jahrzehnt nicht mehr das Land mit den meisten neuen Asylanträgen. Im ersten Halbjahr 2025 gingen der Statistik zufolge bei den deutschen Behörden alles in allem 70.000 neue Anträge ein.

Damit liegt die Bundesrepublik innerhalb der EU auf Platz drei hinter Frankreich (78.000) und Spanien (77.000).

EU-weiter Rückgang der Asylanträge

Für die ganze EU zählte die Asylagentur bis Ende Juni annähernd 400.000 neue Anträge, wie die Behörde mitteilte. Im Vergleich zum ersten Halbjahr 2024 bedeutet dies ein Minus von 114.000 beziehungsweise 23 Prozent. Die Behörde mit Sitz auf der Insel Malta führte den Rückgang insbesondere auf den Sturz von Syriens Machthaber Baschar al-Assad im vergangenen Dezember zurück.

Erstmals seit einem Jahrzehnt kamen die meisten neuen Asylbewerber (25.000) nicht mehr aus dem Mittelmeerland, sondern jetzt aus Venezuela (49.000). Aus Afghanistan beantragten 42.000 Menschen neu Asyl.

Haftungsausschluss: Das Urheberrecht dieses Artikels liegt bei seinem ursprünglichen Autor. Der Zweck dieses Artikels besteht in der erneuten Veröffentlichung zu ausschließlich Informationszwecken und stellt keine Anlageberatung dar. Sollten dennoch Verstöße vorliegen, nehmen Sie bitte umgehend Kontakt mit uns auf. Korrektur Oder wir werden Maßnahmen zur Löschung ergreifen. Danke