Bundestagspräsidentin Klöckner hatte das rechtspopulistische Medium Nius mit der linken Zeitung taz verglichen. Bei Vizekanzler Klingbeil sorgt das für Irritation. Er werde das Gespräch mit ihr suchen.
Bundesfinanzminister und Vizekanzler Lars Klingbeil (SPD) hat sich irritiert über Äußerungen von Bundestagspräsidentin Julia Klöckner (CDU) geäußert. "Ich habe Julia Klöckner gewählt. Aber ich muss schon sagen, dass ich über manches irritiert bin - etwa Nius und die taz in einen Topf zu werfen", sagte Klingbeil der Funke-Mediengruppe in Bezug auf Äußerungen der CDU-Politikerin vom vergangenen Wochenende.
Klingbeil spielt auf eine Teilnahme Klöckners am Sommerfest der Koblenzer CDU auf dem Firmengelände des Unternehmers Frank Gotthardt an. Gotthardt finanziert auch das als rechtspopulistisch kritisierte Onlinemedium Nius. Klöckner verteidigte ihren Auftritt laut Medienberichten in ihrer Rede damit, dass die Methoden von Nius ähnlich denen der Tageszeitung taz seien und eine Demokratie dieses Meinungsspektrum aushalten müsse. Dies hatte erneut Kritik ausgelöst, die "taz" distanzierte sich von der Gleichsetzung.
"Ich habe einige Fragen"
Klingbeil betonte, dass er sich nicht vorstellen könne, dass sich der frühere Bundestagspräsident und CDU-Politiker Wolfgang Schäuble so geäußert hätte wie Klöckner. Auf die Nachfrage, ob er Klöckner wieder zur Bundestagspräsidentin wählen würde, sagte er: "Ich habe einige Fragen, die ich Julia Klöckner aber lieber demnächst in einem Gespräch mal selbst stelle."
CDU-Generalsekretär Carsten Linnemann verteidigte seine Parteikollegin Klöckner im Gespräch mit der Neuen Osnabrücker Zeitung. "Ich finde es gut, dass wir eine plurale Medienlandschaft haben. Die sollten wir auch behalten in Deutschland", so Linnemann. "Dass Julia Klöckner eine Veranstaltung bei einem der größten Arbeitgeber in ihrem Bundesland besucht, finde ich völlig normal. Um ehrlich zu sein, hat mich auch außerhalb von Berlin niemand darauf angesprochen. Manchmal sollte man die Kirche auch im Dorf lassen."
Haftungsausschluss: Das Urheberrecht dieses Artikels liegt bei seinem ursprünglichen Autor. Der Zweck dieses Artikels besteht in der erneuten Veröffentlichung zu ausschließlich Informationszwecken und stellt keine Anlageberatung dar. Sollten dennoch Verstöße vorliegen, nehmen Sie bitte umgehend Kontakt mit uns auf. Korrektur Oder wir werden Maßnahmen zur Löschung ergreifen. Danke