Was ist bei Unwettern oder Katastrophen zu tun? Darauf bereiten zwar Kurse die Bevölkerung vor, doch laut DRK müssten Millionen Menschen ausgebildet werden - und zwar rasch. Aber dafür fehlen Mittel.

In Deutschland fehlen nach Einschätzung des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) Millionen Menschen, die der Bevölkerung im Katastrophenfall helfen können. Es müssten mehr Menschen in Erster Hilfe und Selbsthilfe in Notlagen ausgebildet werden, sagte Heike Spieker, Leiterin des DRK-Bereichs Nationale Hilfsgesellschaft. "Um diese Fähigkeiten nachhaltig aufzubauen, müssten vier Millionen Menschen geschult werden." Dann gäbe es genug Wissen, um sich im Krisenfall selbst und gegenseitig zu helfen.

Laut dem Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe wird bei solchen Kursen neben Erster Hilfe vermittelt, was zu tun ist, wenn etwa der Strom ausfällt oder Starkregen zu Hochwasser führt. Hilfsorganisationen bieten diese Kurse bereits an - sie sind vom Bund finanziert.

Kritik an fehlenden Mitteln für die Ausbildung

Spieker zufolge müssten jedes Jahr rund 800.000 Menschen ausgebildet werden, um in fünf Jahren einen "vernünftigen Stand" zu erreichen. "In der Realität sind für die kommenden Jahre derzeit Mittel für durchschnittlich nicht einmal 100.000 Kursteilnehmende pro Jahr vorgesehen", sagte die Leiterin, die zuständig ist beim Roten Kreuz zum Beispiel für Bevölkerungsschutz, nationales Krisenmanagement und Sicherheitsforschung.

Sie kritisierte, dass im Haushaltsentwurf der Bundesregierung für 2025 nicht genügend Mittel für solche Kurse eingeplant seien. "Die derzeitigen Budgetpläne sind absolut unzureichend und widersprechen den politischen Versprechen, den Bevölkerungsschutz zu stärken."

Auch Kräfte für Notunterkünfte schulen

Auch forderte das DRK die Finanzierung der Ausbildung sogenannter Pflegeunterstützungskräfte. Dies aber bleibe in der Haushaltsplanung des Bundes für 2025 unberücksichtigt. Diese Kräfte könnten in Ausnahmesituationen beispielsweise in Notunterkünften pflegerisch unterstützen. So könnten sie laut Spieker einen enorm wichtigen Beitrag leisten. "Die Finanzierung wäre mit einem geringen zweistelligen Millionenbetrag möglich". Das wäre ein Beitrag, so Spieker, der im Vergleich zum Bundeshaushalt minimal sei. Die Wirkung im Krisenfall wäre aber enorm.

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