Ab heute gilt die von US-Präsident Trump beschlossene Erhöhung der Zölle auf Stahl- und Aluminiumimporte. Der Zollsatz verdoppelt sich damit von 25 auf 50 Prozent.
Die Verdopplung des US-Zollsatz auf die meisten Stahl- und Aluminiumimporte tritt heute in Kraft. Den entsprechenden Erlass unterzeichnete US-Präsident Donald Trump am späten Dienstagabend (Ortszeit) und setzte damit seine in der vergangenen Woche gemachte Ankündigung um, die seit März geltenden Zölle auf Stahl- und Aluminiumimporte von 25 Prozent auf 50 Prozent zu erhöhen.
Insgesamt gehe es darum, "wirksamer gegen ausländische Länder vorzugehen, die weiterhin überschüssigen Stahl und Aluminium zu niedrigen Preisen in den Vereinigten Staaten abladen", heißt es in der Anordnung. Dies untergrabe die Wettbewerbsfähigkeit der US-Wirtschaft.
Weiter heißt es in dem Erlass, die Erhöhung der zuvor verhängten Zölle werde "diese Wirtschaftsbereiche stärker unterstützen". Zudem würden die "nationale Sicherheitsbedrohung, die von den Importen von Stahl- und Aluminiumartikeln und deren Derivaten ausgeht", verringert oder beseitigt.
Mexiko will Ausnahme beantragen
Die Erhöhung der Zölle trifft die engsten Handelspartner der USA - Kanada und Mexiko - besonders hart. Sie gehören zu den Hauptlieferanten für Stahl in die USA. Das Büro des kanadischen Ministerpräsidenten Mark Carney erklärte, Kanada führe "intensive und lebhafte Verhandlungen, um diese und andere Zölle zu beseitigen".
Der mexikanische Wirtschaftsminister Marcelo Ebrard bekräftigte, dass die Zölle unhaltbar und unfair seien, insbesondere angesichts der Tatsache, dass Mexiko mehr Stahl aus den USA importiert, als es dorthin exportiert. "Es macht keinen Sinn, dass die USA Zölle auf ein Produkt erheben, bei dem sie einen Überschuss haben", sagte er und fügte hinzu, dass Mexiko am Freitag eine Ausnahme von der Erhöhung beantragen werde.
Erhöhung gilt nicht für Großbritannien
Der Republikaner Trump fährt seit Beginn seiner zweiten Amtszeit im Januar einen harten handelspolitischen Kurs, der die weltweiten Lieferketten und die Aktienmärkte erschüttert hat. Die neueste Erhöhung gilt für alle Handelspartner mit Ausnahme Großbritanniens, dem einzigen Land, das bisher ein vorläufiges Handelsabkommen mit den USA geschlossen hat.
Die Europäische Kommission verhandelt derzeit mit der US-Regierung, um weitere Aufschläge abzuwenden.
Ralf Borchard, ARD Washington, tagesschau, 04.06.2025 05:18 UhrHaftungsausschluss: Das Urheberrecht dieses Artikels liegt bei seinem ursprünglichen Autor. Der Zweck dieses Artikels besteht in der erneuten Veröffentlichung zu ausschließlich Informationszwecken und stellt keine Anlageberatung dar. Sollten dennoch Verstöße vorliegen, nehmen Sie bitte umgehend Kontakt mit uns auf. Korrektur Oder wir werden Maßnahmen zur Löschung ergreifen. Danke