- UN-Diplomatin dämpft Erwartungen an neue Ukraine-Gespräche
- Zahl der Verletzte bei russischen Drohnenangriffen steigt
- Moskau bleibt bei bewährtem Verhandlungsteam
- Weitere Nachrichten und Podcast zum Ukraine-Krieg
12:49 Uhr | Dutzende Ukrainer blockieren Rekrutierungsauto
In der westukrainischen Stadt Kamjanez-Podilskyj haben nach Behördenangaben knapp 100 aufgebrachte Menschen ein Rekrutierungsfahrzeug für die Armee blockiert und die Reifen durchstochen. "Die Handlungen der Bürger hatten Anzeichen eines organisierten Widerstandes", teilte das Kreiswehrersatzamt des Gebietes Chmelnyzkyj mit. Die Situation konnte nur mit Hilfe von Polizei und Militär unter Kontrolle gebracht werden. Die Behörde drohte den Beteiligten wegen Angriffen auf Militärangehörige während des geltenden Kriegsrechts mit Verfahren unter anderem wegen Hochverrats.
Videos zeigten eine wütende Menschenmenge in einem Wohngebiet, von denen Einzelne auf das Auto einschlugen. Zuvor soll ein junger Mann von Militärs von der Straße in das Auto gezerrt worden sein. Mehrere Passanten wiederum eilten demnach dem Mann zu Hilfe, woraufhin die Situation eskalierte. In den vergangenen Wochen mehren sich die Berichte über Angriffe auf Mitarbeiter der Kreiswehrersatzämter, die wehrpflichtige Männer teils mit Gewalt von der Straße weg rekrutieren. Präsident Wolodymyr Selenskyj zufolge werden aktuell monatlich zwischen 25.000 und 27.000 Männer in die ukrainische Armee eingezogen. (Quelle: dpa)
12:42 Uhr | Ukraine lässt Teilnahme an Istanbuler Gesprächen offen
Die Fortsetzung der Friedensgespräche zwischen der Ukraine und Russland ist weiter ungewiss. Der ukrainische Außenminister Andrij Sybiha ließ offen, ob die Ukraine an den von Russland vorgeschlagenen Gesprächen am Montag in Istanbul teilnehmen wird. Er bekräftigte die ukrainische Forderung, dass Russland zunächst sein Memorandum mit Vorschlägen für eine Einigung übergeben müsse. Dies sei wichtig, damit das nächste Treffen substanziell sein könne und eine Delegation die Befugnis habe, die relevanten Punkte zu besprechen, sagte Sybiha bei einer Pressekonferenz mit dem türkischen Außenminister Hakan Fidan in Kiew. Er nannte weder eine Frist für den Erhalt des russischen Dokuments noch erläuterte er, wie sich die Ukraine verhalten würde, falls sie es nicht erhält. (Quelle: Reuters)
11:39 Uhr | Update: Zahl der Verletzte bei russischen Drohnenangriffen in Charkiw steigt auf elf
Nach Angaben des Rettungsdienstes wurden in der Nacht zu Freitag bei russischen Drohnenangriffen elf Menschen in der nordöstlichen Region Charkiw verletzt. Aus Russland wurden wiederum Dutzende ukrainische Drohnenangriffe gemeldet. (Quelle: AFP)
10:13 Uhr | Kellogg: Russlands Bedenken wegen Nato-Erweiterung berechtigt
Der US-Ukrainegesandte Keith Kellogg hat Verständnis für die russische Forderung nach einem Ende der Nato-Osterweiterung geäußert. "Das ist ein berechtigtes Anliegen", sagte Kellogg dem US-Sender ABC News auf eine Frage zu einem Reuters-Bericht, wonach Russland eine schriftliche Zusage fordere, dass sich die Nato nicht weiter nach Osten ausdehne. Zudem bekräftigte Kellogg die US-Ablehnung eines ukrainischen Beitritts zu dem westlichen Militärbündnis.
Dabei spreche Russland nicht nur über die Ukraine, sondern auch über die Nato-Ambitionen von Georgien und Moldau, sagte Kellogg mit Blick auf die nächste Runde von Verhandlungen über ein Ende des Ukraine-Kriegs, die am Montag in Istanbul stattfinden soll. (Quelle: Reuters)
04:01 Uhr | UN-Diplomatin dämpft Erwartungen an neue Ukraine-Gespräche
Nach den jüngsten massiven russischen Angriffen auf die Ukraine rechnet die UN-Spitzendiplomatin Rosemary DiCarlo kaum mit Fortschritten bei den geplanten neuen Gesprächen zwischen Kiew und Moskau. Zwar bestehe die Hoffnung auf direkte Verhandlungen in Istanbul am Montag, sagte die UN-Untergeneralsekretärin für politische Angelegenheiten, sie sei aber "sehr gering".
Bei einer Sitzung des UN-Sicherheitsrats betonte DiCarlo, dass sich ihre vorsichtige Hoffnung auf diplomatische Bewegung "in brutaler Weise" zerschlagen habe. Statt Annäherung habe es zuletzt eine massive Eskalation gegeben, darunter der bislang größte Drohnenangriff seit Beginn des Krieges im Februar 2022. Die Angriffe in der Nacht von Sonntag auf Montag hätten weite Teile der Ukraine getroffen. (Quelle: AFP)
03:53 Uhr | Russland greift Charkiw mit Drohnenschwarm an – mehrere Verletzte
Die russische Armee hat die ostukrainische Großstadt Charkiw mit einem massiven Drohnenangriff überzogen. Wie der regionale Militärverwalter Oleh Synjehubow auf Telegram mitteilte, wurde ein Unternehmen von mindestens acht Kampfdrohnen getroffen. Mindestens acht Menschen wurden demnach verletzt, darunter zwei Jugendliche. Dem Bürgermeister Igor Terechow zufolge brach auf dem Firmengelände ein größerer Brand aus. Die Löscharbeiten dauerten bis in die Morgenstunden an. Weitere Details zu den Schäden oder zur Art der getroffenen Einrichtung wurden zunächst nicht bekannt. (Quelle: dpa)
02:10 Uhr | Drohnenangriff auf russische Region Kursk – Krankenhaus beschädigt
In der Nacht haben ukrainische Drohnen die russische Grenzregion Kursk angegriffen. Nach Angaben des russischen Abgeordneten Alexander Khinshtein wurden dabei in der Stadt Kursk das Krankenhaus sowie mehrere Wohnhäuser beschädigt. "Fensterscheiben zerbrachen, aber es gab keine Verletzten", schrieb er auf Telegram.
Wie das ukrainische Militär mitteilte, sind weiterhin kleinere ukrainische Einheiten in Teilen der Region Kursk aktiv. Unabhängig überprüfen lassen sich die Angaben beider Seiten derzeit nicht. (Quelle: Reuters)
00:38 Uhr | Ukraine-Gespräche in Istanbul: Russland schickt gleiche Delegation
Russland wird zur zweiten Runde der Gespräche mit der Ukraine in Istanbul erneut dieselbe Delegation entsenden wie zur ersten Verhandlungsrunde. Das bestätigte Außenamtssprecherin Maria Zakharova laut der Nachrichtenagentur TASS. Moskau hat den 2. Juni als Termin für das nächste direkte Treffen vorgeschlagen.
Bereits am 16. Mai hatten Vertreter aus Präsidialamt, Diplomatie, Militär und Geheimdienst an den Gesprächen teilgenommen. Ziel der Gespräche ist es, Fortschritte in den festgefahrenen Verhandlungen über eine Beilegung des Konflikts zu erzielen. (Quelle: Reuters)
00:05 Uhr | Die Ereignisse gestern – 29. Mai 2025
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj beschuldigt Russland, die Friedensverhandlungen bewusst zu verzögern. Moskau habe trotz Zusagen noch kein konkretes Verhandlungsdokument ("Memorandum") vorgelegt. Kremlsprecher Dmitri Peskow entgegnete, es gebe noch keine Bestätigung, ob die Ukraine an den Gesprächen in Istanbul teilnehmen werde, und nannte die ukrainische Forderung nach sofortiger Übergabe des Memorandums "nicht konstruktiv".
Zwischen Russlands Präsident Wladimir Putin und dem ehemaligen US-Präsidenten Donald Trump herrscht derweil Funkstille. Putin plane laut Peskow derzeit kein Gespräch mit Trump. Dieser hatte zuvor Kritik geäußert, Putin würde eine Waffenruhe blockieren. Peskow entgegnete, Putins Priorität seien die russischen Interessen.
Zudem meldete das russische Verteidigungsministerium die Einnahme dreier weiterer Orte in der Ukraine: Stroivka (Region Charkiw), Schewtschenko Persche und Hnatiwka (beide Region Donezk).
00:00 Uhr | Ukraine-News von Freitag, 30. Mai 2025
Guten Tag! In unseren Ukraine-News halten wir Sie weiterhin über die Entwicklungen im Krieg in der Ukraine auf dem aktuellen Stand. Alle wichtigen Nachrichten dazu erscheinen hier im Laufe des Tages.
Die Berichterstattung über den Russland-Ukraine-Krieg ist komplex. Angaben zu Kriegsverlauf, Beschuss und Opfern durch offizielle Stellen der russischen und der ukrainischen Konfliktparteien können in der aktuellen Lage nicht unmittelbar von unabhängiger Stelle überprüft werden. Es gibt eine Vielzahl von Medienvertretern vor Ort, darunter auch unabhängige Journalisten aus verschiedenen Ländern. Bei der Bewertung von Informationen sind verschiedene Quellen und eine kritische Haltung unerlässlich, um ein möglichst umfassendes Bild zu erhalten. All das berücksichtigt der MDR in seinen Berichten über den Russland-Ukraine-Krieg.
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