• Leiche der von Russland gefangenen ukrainischen Journalistin Roschtschyna soll Folterspuren aufweisen
  • Ukraine nimmt vier Personen wegen Schlamperei bei Munitionsproduktion fest
  • USA drohen mit Ende der Vermittlungsbemühungen, wenn Russland und die Ukraine keine konkreten Vorschläge vorlegen
  • Ukrainische Dörfer in Dnipropetrowsk werden zwangsgeräumt
  • Nachrichten und Podcast zum Ukraine-Krieg

22.36 Uhr | Viele Verletzte bei Drohnen- und Raketenangriffen in Russland und der Ukraine

Bei einem russischen Drohnenangriff auf die ukrainische Großstadt Charkiw sind nach Behördenangaben mindestens 20 Menschen verletzt worden. "In der Stadt sind Explosionen zu hören", schrieb Bürgermeister Ihor Terechow auf Telegram. Mehrere Stadtteile seien von den Angriffen betroffen. Eine Kampfdrohne iranischer Bauart sei neben einem Krankenhaus eingeschlagen.

Nach Angaben der ukrainischen Luftwaffe steuerten Drohnen auch auf die Städte Dnipro und Krywyj Rih und auf das Gebiet Cherson zu.

Die russische Besatzungsverwaltung des Gebietes Donezk wiederum meldete 16 Verletzte nach einem angeblichen ukrainischen Artillerieangriff auf die Stadt Horliwka. Demnach habe die ukrainische Armee den wichtigen Eisenbahnknotenpunkt mit Raketenartillerie beschossen. (Quelle: dpa)

22.20 Uhr | Leiche der von Russland gefangenen ukrainischen Journalistin Roschtschyna soll Folterspuren aufweisen

Die in russischer Gefangenschaft gestorbene ukrainische Journalistin Wiktorija Roschtschyna ist Medienberichten zufolge gefoltert worden. Roschtschynas Leiche sei im Februar mit Anzeichen von Folter und fehlenden Organen an die Ukraine übergeben worden, berichteten mehrere internationale Medien, darunter der "Spiegel" unter Berufung auf ukrainische Ermittler.

Die 27-jährige Journalistin war 2023 verschwunden, als sie in der von Russland besetzten südostukrainischen Region Saporischschja zu mutmaßlichen russischen Foltergefängnissen recherchierte. Im April 2024 bestätigte Russland ihre Verhaftung, im September folgte dann die Nachricht von ihrem Tod. Bei einer Obduktion von Roschtschynas Leiche fanden Mediziner "zahlreiche Zeichen von Folter und Misshandlung", zitierten die Medien in ihrer veröffentlichten Recherche die Staatsanwaltschaft.

Dazu gehörten eine gebrochene Rippe, Nackenverletzungen und mutmaßliche Spuren von Elektroschocks an den Füßen, erklärte der Leiter der Abteilung für die Untersuchung von Kriegsverbrechen bei der ukrainischen Generalstaatsanwaltschaft, Juri Belussow. Zudem fehlten der Leiche nach Angaben aus Ermittlungskreisen mehrere Organe, darunter die Augen, der Kehlkopf und Teile des Gehirns. Möglicherweise sollten mit ihrer Entfernung Folterspuren vertuscht werden.
(Quelle: AFP)

21.45 Uhr | Ukraine nimmt vier Personen wegen Schlamperei bei Munitionsproduktion fest

In der Ukraine sind vier Personen festgenommen worden, weil sie in Verdacht stehen, die ukrainische Armee mit mangelhafter Munition beliefert zu haben. Wie der ukrainische Geheimdienst SBU erklärte, seien der Leiter eines Rüstungsbetriebs in der Region Dnipropetrowsk und sein Stellvertreter festgenommen worden. Zwei Beamte des Verteidigungsministeriums wurden ebenfalls in Gewahrsam genommen. Die Munition sei aus minderwertigem Material hergestellt worden. Den Verdächtigen drohen nach offiziellen Angaben Haftstrafen in Höhe von bis zu 15 Jahren.

Ende vergangenen Jahres hatten ukrainische Soldaten in ukrainischen Medien von Problemen mit mangelhafter Munition berichtet. Geschosse explodierten nicht, blieben in Mörsern stecken oder verfehlten ihr Ziel, hieß es damals in einem Bericht des ukrainischen TV-Senders 1+1. (Quelle: AFP)

21.18 Uhr | USA drohen mit Ende der Vermittlungsbemühungen, wenn Russland und die Ukraine keine konkrete Vorschläge vorlegen

US-Außenminister Rubio hat mit dem Abbruch der Vermittlungsbemühungen gedroht, wenn Russland und Ukraine keine konkrete Vorschläge zur Beendigung des Krieges vorlegen. Dafür sei nun die Zeit gekommen, erklärte eine Sprecherin des Außenministeriums. "Wenn es keine Fortschritte gibt, werden wir uns als Vermittler aus diesem Prozess zurückziehen", sagte sie unter Berufung auf Außenminister Marco Rubio. Die Entscheidung darüber liege bei Präsident Donald Trump. Eine Stellungnahme der Regierungen in Moskau oder Kiew lag zunächst nicht vor. (Quelle: Reuters)

17:20 Uhr | Selenskyj alarmiert von russisch-belarussischen Aktivitäten

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj warnt vor russischen Aktivitäten in Belarus. "In diesem Sommer bereitet Russland dort etwas vor, unter dem Deckmantel von Militärübungen", sagte er in Warschau. Selenskyj ließ jedoch offen, was das sein könnte. Russland und Belarus haben gemeinsame Manöver für den kommenden September angekündigt. (Quelle: Reuters)

15:40 Uhr | Ukrainische Dörfer in Dnipropetrowsk werden zwangsgeräumt

Angesichts vorrückender russischer Truppen werden im ukrainischen Gebiet Dnipropetrowsk sieben Dörfer in Frontnähe zwangsweise evakuiert. Noch 26 Kinder seien vor Ort und müssten nun gemeinsam mit ihren Angehörigen evakuiert werden, schrieb der Militärgouverneur der Region, Serhij Lyssak, bei Telegram. Den Menschen sei seit einigen Monaten empfohlen worden, die Ortschaften freiwillig zu verlassen.

Betroffen sind demnach Orte nahe der Grenze zum Gebiet Donezk. Fast 400 Kinder seien bereits zuvor in Sicherheit gebracht worden, hieß es. (Quelle: dpa)

14:26 Uhr | Russland will in Sumy Pufferzone erschließen

Russische Truppen versuchen im Nordosten der Ukraine nach Angaben der dortigen Regionalregierung eine Pufferzone einzurichten. Der Gouverneur der an Russland grenzenden Region Sumy, Oleh Hryhorow, schrieb in einem Beitrag auf dem Onlinedienst Telegram, dass sie dabei allerdings bislang "keine substanziellen Erfolge" verzeichnen könnten. Er weist zudem Berichte zurück, wonach das russische Militär vier Grenzsiedlungen unter seine Kontrolle gebracht habe. Die Kämpfe dauerten an, schreibt Hryhorow. (Quelle: Reuters)

14:04 Uhr | Kreml lehnt Kiews Vorschlag zu 30-tägiger Waffenruhe ab

Russland hat den ukrainischen Vorschlag abgelehnt, die Waffenruhe zum Weltkriegsgedenken auf 30 Tage zu verlängern. Kremlsprecher Dmitri Peskow sagte, bei der Offerte aus Kiew gebe es einige offene Fragen. Präsident Wladimir Putin hat für die Tage vom 8. bis 11. Mai eine dreitägige Waffenruhe angeordnet. In den Zeitraum fällt in Moskau die Siegesparade auf dem Roten Platz. Die Ukraine schlug daraufhin die längerfristige Waffenruhe vor. (Quelle: dpa)

Gleichzeitig monierte Peskow, dass die Ukraine bislang auf mehrere Angebote von Präsident Wladimir Putin zu direkten Friedensverhandlungen nicht reagiert habe. Russische Nachrichtenagenturen zitierten den Kreml-Sprecher mit den Worten, die Einleitung dieses Prozesses sei Moskaus Hauptanliegen. (Quelle: Reuters)

13:34 Uhr | Zwei Tote in russischem Grenzgebiet Belgorod

Im russischen Gebiet Belgorod sind nach Behördenangaben zwei Menschen bei einem ukrainischen Drohnenangriff getötet worden. Der Gouverneur des Gebiets, Wjatscheslaw Gladkow, erklärte bei Telegram, drei weitere seien verletzt worden. Die fünf Personen waren demnach in einem Auto unterwegs auf einer Straße in der Nähe der Grenze zur Ukraine, als sie angegriffen wurden. (Quelle: dpa)

09:01 Uhr | Wadephul bekräftigt Solidarität mit Ukraine

Der designierte Bundesaußenminister Johann Wadephul hat die deutsche Solidarität mit der Ukraine bekräftigt. Der Deutschen Welle sagte der CDU-Politiker, es müsse für alle und insbesondere für Wladimir Putin klar sein, dass man an der Seite der Ukraine stehe. Man werde sie unterstützen und ihr die Möglichkeit bieten, mit Russland auf Augenhöhe zu sein. CDU-Chef und Unions-Kanzlerkandidat Friedrich Merz hatte die Nominierung Wadephuls als Außenminister gestern bekannt gegeben. (Quelle: AFP)

07:17 Uhr | Zwölfjährige bei Drohnenangriff getötet

Bei einem russischen Drohnenangriff in der Nacht ist nach ukrainischen Angaben ein zwölfjähriges Mädchen in der zentralen Region Dnipropetrowsk getötet worden. Der ukrainische Rettungsdienst teilte mit, die Eltern des Kindes seien verletzt worden. Ein weiteres Kind sei aus den Trümmern eines Gebäudes gerettet worden. (Quelle: Reuters)

07:12 Uhr | Moskau: Mehr als 90 Drohnen abgeschossen

Russland hat nach eigenen Angaben in der Nacht 91 ukrainische Drohnen zerstört. Wie das Verteidigungsministerium in Moskau mitteilte, wurden allein 40 Drohnen über der an die Ukraine grenzenden Region Kursk abgeschossen, zwei über der Region Moskau abgefangen worden und die übrigen über west- und südrussischen Regionen sowie der Halbinsel Krim. Das Ministerium machte keine Angaben, ob es zu Schäden gekommen ist. (Quelle: Reuters)

05:35 Uhr | Drohnenangriff auf Kiew – eine Verletzte

Bei einem nächtlichen Drohnenangriff auf die ukrainische Hauptstadt ist örtlichen Behörden zufolge eine Frau verletzt worden. Ein Erholungszentrum im Nordosten vin Kiew sei niedergebrannt. Laut Militärverwaltung war die Luftabwehr ab etwa 1 Uhr in der Nacht aktiv. (Quelle: Reuters)

02:50 Uhr | Pistorius rechnet weiter mit US-Unterstützung

Der aktuell geschäftsführende Verteidigungsminister Boris Pistorius geht davon aus, dass die USA die Ukraine in ihrem Abwehrkampf gegen Russland weiter unterstützen wird.

Boris Pistorius auf einem PanzerBildrechte: picture alliance/dpa | Boris Roessler

Der SPD-Politiker sagte RTL/ntv, es gehe um die Sicherheit Europas und damit auch um einen Raum, der für die Amerikaner mindestens seit dem Zweiten Weltkrieg immer von herausragender Bedeutung war und "nach meiner Einschätzung auch bleiben muss und wird".

Zu Befürchtungen, dass die US-Regierung der Ukraine weitere militärische und finanzielle Unterstützung verwehren könnte, sagte Pistorius: "Wir werden alles dafür tun, dass wir es kompensieren können, aber vorher werden wir dafür werben, dass die Amerikaner an Bord bleiben." (Quelle: dpa)

00:16 Uhr | Luftalarm und Explosionen in Kiew

In der ukrainischen Hauptstadt Kiew berichten Augenzeugen von Luftalarm. Auch seien Explosionen zu hören. (Quelle: Reuters)

00:11 Uhr | Russland meldet ukrainische Drohnenangriffe

Nach Angaben des russischen Verteidigungsministeriums hat die russische Luftabwehr innerhalb von drei Stunden 51 ukrainische Drohnen abgewehrt. Vierzig Drohnen seien über der Region Kursk zerstört worden, weitere über der zentralen Region Orjol, Belgorod im Südwesten sowie über der Halbinsel Krim und dem Schwarzen Meer. Aus der Ukraine gab es keine Bestätigung noch Leugnung der Drohnenangriffes.(Quelle: Reuters)

00:00 Uhr | Ukraine-News von Dienstag, 29. April 2025

Guten Tag! In unseren Ukraine-News halten wir Sie weiterhin über die Entwicklungen im Krieg in der Ukraine auf dem aktuellen Stand. Alle wichtigen Nachrichten dazu erscheinen hier im Laufe des Tages.

Die Berichterstattung über den Russland-Ukraine-Krieg ist komplex. Angaben zu Kriegsverlauf, Beschuss und Opfern durch offizielle Stellen der russischen und der ukrainischen Konfliktparteien können in der aktuellen Lage nicht unmittelbar von unabhängiger Stelle überprüft werden. Es gibt eine Vielzahl von Medienvertretern vor Ort, darunter auch unabhängige Journalisten aus verschiedenen Ländern. Bei der Bewertung von Informationen sind verschiedene Quellen und eine kritische Haltung unerlässlich, um ein möglichst umfassendes Bild zu erhalten. All das berücksichtigt der MDR in seinen Berichten über den Russland-Ukraine-Krieg.

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